Die Lokalmatadore werden nun am Freitag (19.00 Uhr) in der Kür angreifen, gilt doch dieser Wettkampfteil als ihre Stärke. Entscheidend könnte noch werden, dass ihnen das Kurzprogramm erstmals in dieser Saison international sehr gut gelungen ist. Erst Mitte November hatten sie sich mit ihrem Coach Knut Schubert dazu entschlossen, das im Sommer neu einstudierte, nicht funktionierende Kurzprogramm durch das vorherige von Olympia 2018 zu ersetzen.
„Es war die richtige Entscheidung mit dem Wechsel“, sagte die 25-jährige Ziegler nach der geglückten Vorstellung. „Es war eine Anspannung da, da wir zu Hause vor so vielen Menschen laufen und wissen, dass das Kurzprogramm diese Saison nicht unsere Stärke war.“ Dementsprechend emotional und freudig war die Reaktion der beiden am Programmende, Kiefer hatte auch schon während der knapp drei Minuten langen Präsentation die Faust geballt.
Das Kurzprogramm von Ziegler/Kiefer
Miriam Ziegler und Severin Kiefer zeigten bei der Eiskunstlauf-EM mit ihrem Kurzprogramm eine gelungene Darbietung.
„Als die Miriam den Wurf gelandet ist, war das für mich erste Reihe fußfrei ein wunderschönes Gefühl“, sagte der Salzburger und bezog sich damit auf den geworfenen Dreifach-Flip, das dritte Wurfelement in ihrem Kurzprogramm. Alle haben sie geklappt. „Und dann noch dazu die Reaktion von den Zuschauern“, ergänzte der 29-Jährige. Die Fans standen voll im Lager ihrer Landsleute. „Wir haben schon beim Vorstellen gemerkt, dass da die Halle gebebt hat.“
Drei russische Paare in Führung
Ihre deutschen Trainingspartner Minerva Fabienna Hase und Nolan Seegert hatten unmittelbar vor ihnen mit 70,43 Zählern ebenso persönliche Bestleistung markiert, Ziegler und Kiefer ließen sich davon aber nicht rausbringen. Ziegler: „Wir wissen, dass sie die ganze Saison über im Kurzprogramm stärker waren als wir. Das hat uns jetzt nicht wahnsinnig überrascht, dass sie so viele Punkte bekommen haben.“ 2,5 Zähler seien aber aufzuholen, so Kiefer.

Im innerrussischen Medaillenkampf leisteten sich die zweifachen Ex-Europameister Jewgenia Tarasowa und Wladimir Morosow einen Patzer und sind damit nur Dritte (73,50). Klar an der Spitze liegen die als Letzte gelaufenen Vorjahresdritten Alexandra Bojkowa und Dmitri Koslowskij (82,34). Auf Rang zwei sind die Vorjahresfünften Darja Pawljutschenko und Denis Kodykin (74,92), erste Verfolger der Russen sind die Italiener Nicola Della Monica und Matteo Guarise (70,48).