Österreichischer Tennis Profi Dominic Thiem.
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Australian Open

Thiem hat offene Rechnung mit Nadal

Für Dominic Thiem geht es am Mittwoch in der Night Session (ab 9.30 Uhr MEZ) der Australian Open um viel. Der Weltranglistenfünfte könnte erstmals abseits der French Open das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers erreichen. Wie schon bei den US Open 2018 steht ihm dabei mit Rafael Nadal aber ein ganz Großer des Sports gegenüber.

Viermal in Folge hat Thiem in Roland Garros das Semifinale beim größten Sandplatzturnier der Welt erreicht. Doch spätestens seit dem Viertelfinale vor 16 Monaten in New York weiß man, dass mit Thiem auch auf schnelleren Belägen zu rechnen ist.

Im vergangenen März holte Thiem dann in Indian Wells auch seinen ersten Masters-1000-Titel nicht wie von vielen erwartet auf Sand, sondern auf Hardcourt.

5:0-Bilanz für Nadal bei Major-Duellen

Gegen Nadal ist es das sechste Duell im Rahmen eines Major-Turniers, die bisherigen fünf hat Thiem alle verloren. Denn der Superstar aus Mallorca ist bei Grand-Slam-Veranstaltungen vielleicht noch schwieriger zu schlagen als auf der normalen ATP-Tour.

Spanischer Tennis Spieler Rafael Nadal zusammen mit dem Österreicher Dominic Thiem.
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In New York hatte Thiem nicht viel zum Sieg gefehlt

Doch der 4:49-Stunden-Fight in New York ist nicht nur Thiem-Fans noch in bester Erinnerung, es war die mit Abstand knappste Niederlage des Niederösterreichers gegen Nadal auf Grand-Slam-Ebene. Sollte Thiem die Hürde meistern, hätte er sein fünftes Halbfinale auf Major-Niveau erreicht und würde diesbezüglich auch Thomas Muster (vier) übertreffen. Mit bisher zwei Finalspielen (French Open 2018 und 2019) hat der 16-fache Turniersieger Thiem den 44-fachen Titelträger Muster (Frech-Open-Sieg 1995) schon überholt.

Thiem gesundheitlich wieder auf der Höhe

Am wichtigsten ist für Thiem am Mittwoch wohl, dass er wieder körperlich topfit in das kräfteraubende Duell gehen kann. Vergangene Woche hatte ihm eine Erkältung doch Kraft geraubt. „Es geht viel besser. Es ist jetzt eigentlich weg. Ich habe einen Tag vor der ersten Runde Probleme bekommen, zum Glück aber kein Fieber. Jedoch war ein gewisser Energieabfall da“, gestand Thiem im Interview mit dem TV-Sender Eurosport.

Grafik zu Thiem – Nadal
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Seit Dienstag sei die Verkühlung verschwunden. „Das ist natürlich angenehm, wenn ich mich jetzt wieder voll mit Energie fühle. Ich bin froh, dass ich mich durch die ersten Runden gekämpft habe und mir selber die Chance gegeben habe, in der entscheidenden Phase des Turniers topfit zu sein.“

Fernkampf um die Nummer eins

Für Nadal geht es nicht nur darum, weiter die Chance auf seinen 20. Grand-Slam-Titel aufrechtzuerhalten. Besiegt er Thiem, bleibt er sicher Nummer eins. Verliert er, kann ihn Novak Djokovic im Falle des Turniersieges in Melbourne überholen.

Thiem wiederum könnte im zwölften Versuch zum vierten Mal eine aktuelle Nummer eins der Welt schlagen. Seine bisherigen Siege gelangen ihm 2017 im Barcelona-Semifinale gegen Andy Murray, 2018 im Madrid-Viertelfinale gegen Nadal und 2019 im French-Open-Halbfinale gegen Djokovic.

Nadal „jeden Tag ein bisschen besser“

Und was sagt Nadal selbst zur Begegnung mit Thiem? „Ein sehr hartes Match. Ich habe ihn gegen Gael (Monfils, Anm.) gesehen, er hat ein sehr hohes Niveau gespielt“, sagte der Spanier. „Er ist ein Spieler, den ich sehr mag, die Art, wie er arbeitet, wie er spielt und er immer sein Bestes gibt. Es wird interessant, ich muss mein Bestes zeigen, damit ich eine Chance habe.“ Er selbst sieht sich aber auf dem richtigen Weg. „Ich spiele jeden Tag ein bisschen besser.“