Gericht hebt Schließung der Sportstätten von Rio auf

Ein brasilianisches Gericht hat die vorübergehende Sperrung von Olympiastätten in Rio de Janeiro wieder aufgehoben. Das gelte mit sofortiger Wirkung sowohl für sportliche Zwecke als auch für kulturelle Veranstaltungen, berichteten verschiedene brasilianische Medien am Dienstag. Im Olympiapark in Barra da Tijuca im Westen der Millionenmetropole, Hauptort der Spiele 2016, finden Großveranstaltungen wie das Festival Rock in Rio mit bis zu 700.000 Besuchern statt.

Der Richter begründete seine Entscheidung damit, dass die Schließung die Gefahr eines schweren Schadens, der schwer oder unmöglich zu beheben sei, für Rio de Janeiro darstelle. Die Justiz hatte die vorübergehende Schließung vor zwei Wochen wegen Sicherheitsmängeln angeordnet.

Olympiastätten in schlechtem Zustand

Im Juni 2019 war die für die Pflege der für die Olympischen Spiele 2016 errichteten Sportstätten verantwortliche Behörde aufgelöst worden. Danach soll es in den Anlagen immer wieder zum Diebstahl von Material und Stromkabeln gekommen sein. Schon länger wird kritisiert, dass viele Olympiastätten in Rio de Janeiro in einem schlechten Zustand sind und kaum genutzt werden.

Im Olympiapark von Barra waren von der vorübergehenden Schließung jedoch mehr als 80 Athletinnen und Athleten betroffen, die ihre Trainings- oder Spielstätte vorübergehend nicht nutzen konnten. Dazu gehörten die brasilianische Basketball-Nationalmannschaft der Frauen, die sich in der vorolympischen Vorbereitung befindet, und die Basketballer von Flamengo Rio de Janeiro, die in einer der Arenen ihre Spiele austragen. In Deodoro im Osten Rios betraf es etwa die Kanuten.