Nestor El Maestro (Sturm)
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Sturm gibt Konstanz als Ziel aus

Bei Puntigamer Sturm Graz soll das Aus im Uniqa-ÖFB-Cup gegen den LASK kein Stimmungskiller für das Bundesliga-Frühjahr sein. „Es gibt überhaupt keinen Grund, wegen der Leistung in ein Stimmungstief zu fallen“, sagte Sportdirektor Günter Kreissl zur APA. Viel eher wollen sich die Steirer mit dem Auftaktspiel am Samstag gegen Mattersburg die bisher fehlende Konstanz erarbeiten.

Sturm liegt aktuell mit 28 Punkten auf dem fünften Platz. Nach oben liegt vor allem das drittplatzierte Rapid (32) in Reichweite. Die Teilnahme an der Meistergruppe ist mit sieben Zählern Vorsprung auf die Austria aber noch nicht abgesichert. „Es gelingt uns bei gefühlt richtig viel Potenzial nicht, das konstant in Erfolge einzubringen.“ Als Fünfter erfülle man die eigenen Ansprüche derzeit nicht. „Wenn du als Sturm Graz über eineinhalb Jahre nie mehr als zweimal am Stück gewinnst, kannst du nicht von den ganz großen Dingen träumen.“

Das Ziel sei jedenfalls die Steigerung von einer „ordentlichen Saison“ hin zu einer sehr guten. Eine solche bedeutet laut Kreissl Platz drei – der durch einen Cupsieg von LASK oder Salzburg bei deren Platzierung in der Endtabelle als Erster und Zweiter „extrem aufgewertet wird“. Dann hätte Sturm ein Fixticket für die Gruppenphase der Europa League und Kreissl – sofern er als Sportchef an Bord bleibt – im Herbst die Chance zur Beseitigung des „Makels“ Europacup, wie er sagte.

Günter Kreissl (Sturm)
GEPA/Hans Oberlaender
Sportdirektor Günter Kreissl verteidigt Sturm Graz gegen die Kritiker

Fans beklagen fehlende Entwicklung

Kreissl widersprach auch Kritikern, die Sturm nach 24 Spielen bei zwölf Siegen und acht Niederlagen unter Coach Nestor El Maestro auf der Stelle treten sehen. „Denen sage ich, dass es eine unseriöse Bewertung ist. Während eines 800-m-Wettrennens kritisiere ich auch nicht den Läufer, dass er nach 400 Metern nur Vierter ist. Weil es nichts darüber aussagt, wie es am Schluss aussieht.“ Die herrschende Meinung von Sturm als sicherheitsvernarrtem Umschaltteam hat das 0:2 im Cup gegen den LASK aber kaum verändert.

Viele Anhänger beklagten in einem Spiel, aus dem Kreissl laut Eigenaussage „ganz viel Zuversicht“ mitnahm, erneut fehlende „Aha“-Momente. „Die Sturm-Fans müssen sich immer bewusst sein, was Sturm ausmacht“, sagte der Sportchef. „Sturm heißt nicht Hollywood und immer supergeil sein. Der Verein hat eine jahrelange Historie, wo es darum gegangen ist, um alles zu kämpfen. Diesen Einsatzwillen zu zeigen und die eigenen Leute zu unterstützen, das erwarte ich mir auch jetzt.“

Suche nach „unserer eigenen Identität“

Kritik sei immer zulässig, ganz verstehen könne er sie aber nicht. „Wir versuchen einen durchaus ähnlichen Spielstil zu spielen, wie ihn zum Beispiel auch der LASK praktiziert. Deshalb haben sich die Mannschaften in Linz auch sehr neutralisiert“, bemerkte Kreissl. „Ich habe wenige Leute gehört, die sagen, der LASK spielt unattraktiv. Er hat einfach zuletzt viel mehr gewonnen als wir.“

Die funktionierenden Automatismen der Oberösterreicher wolle man aber nicht kopieren, Sturm sei vielmehr „noch einen Tick weit auf der Suche nach unserer eigenen Identität, die uns den maximalen Erfolg geben kann.“ Diese Suche beanspruche Zeit. „Deshalb bin ich froh, dass Nestor und die Mannschaft jetzt die zweite Vorbereitung gemeinsam verbracht haben, weil ich mir schon erwarte, dass sich die Abläufe dadurch verbessern.“