Tribüne des Shanghai International Circuit
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Formel 1

FIA verschiebt wegen Coronavirus China-GP

Die Formel 1 verschiebt wie erwartet wegen des Coronavirus den Grand Prix von China. Das eigentlich für den 19. April geplante vierte Saisonrennen auf dem Shanghai International Circuit solle zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr nachgeholt werden, sofern die Situation sich verbessere, teilten die Motorsportkönigsklasse und der Internationale Automobilverband (FIA) am Mittwoch mit.

Der Veranstalter des Rennens habe nach längeren Gesprächen mit der FIA, dem chinesischen Motorsportverband und der Sportbehörde von Schanghai um die Verlegung gebeten, hieß es in der Mitteilung. Mit dieser Entscheidung solle „die Gesundheit und die Sicherheit der reisenden Mitarbeiter, der WM-Starter und Fans“ gesichert werden.

Die Formel-1-Saison startet am 15. März im australischen Melbourne, eine Woche später geht es in der Wüste von Sachir in Bahrain weiter. Am 5. April soll erstmals in Vietnam auf einem Stadtkurs in Hanoi gefahren werden. Doch auch an der Premiere dieses Rennens gibt es inzwischen Zweifel wegen des Coronavirus. Hanoi liegt nur rund 150 Kilometer entfernt von der Grenze zu China.

GP von China wegen Coronavirus verschoben

Der China-GP ist aufgrund des Coronavirus verschoben worden. Durch den dichten Rennkalender wird die Suche nach einem Ersatztermin schwierig.

F1-Chef Carey kann auch mit Absage leben

Während Vietnam noch zittern muss, ist auch eine endgültig Absage in Schanghai nicht vom Tisch. Durch den engen Rennkalender mit der Rekordanzahl von 22 Saisonläufen wird es äußerst schwer, einen Ersatztermin für China zu finden. Das weiß auch Formel-1-Chef Chase Carey.

„Wir werden nicht etwas machen, was nicht gut für uns oder die Teams ist“, versprach der 66-Jährige. „Wir mögen den 22 Rennen umfassenden Kalender, können aber auch mit 21 leben.“ Zuletzt fiel ein Formel-1-Rennen 2011 aus. Damals wurde der Grand Prix von Bahrain zum Auftakt der Saison wegen politischer Unruhen in dem Land nicht ausgetragen.

China ist seit 2004 Gastgeber der Motorsportkönigsklasse. Für Autobauer und viele als Sponsoren der Rennserie engagierte Unternehmen ist der chinesische Markt von großer Bedeutung. Daher tat sich die Formel 1 schwer mit der Entscheidung über eine Absage des WM-Laufs. So hatte erst am Montag Mercedes-Teamchef Toto Wolff gesagt: „Nicht zu fahren, das wäre schade. Wir hatten im vergangenen Jahr volle Tribünen, es war ausverkauft.“

Shanghai International Circuit
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Beim Grand Prix von China sorgten die Fans bisher immer für gut gefüllte Tribünen

Mehrere Sportereignisse schon abgesagt

Zuvor hatte die Formel E schon ihr für 21. März geplantes Gastspiel im chinesischen Sanya abgesagt. Eine Reihe weiterer Sportereignisse wurde wegen des Coronavirus gestrichen, darunter die Hallen-WM der Leichtathleten in Nanjing, die Weltcup-Skirennen in Yanqing und das internationale Reitturnier in Hongkong. Auch etliche Fußballspiele, etwa der asiatischen Champions League, wurden verlegt.

Die Gesamtzahl der Opfer durch das Coronavirus auf dem chinesischen Festland liegt inzwischen bei mehr als 1.100. Bei mehr als 44.000 Menschen wurde die nun Covid-19 genannte Erkrankung bestätigt. Weltweit sind außerhalb des chinesischen Festlands mittlerweile mehr als 500 Infektionen bestätigt.