Stefan Kraft
GEPA/Patrick Steiner
Skifliegen

Kraft peilt ersten Heimsieg an

Die Skiflugschanze auf dem Kulm bei Bad Mitterndorf ist am Wochenende wieder Weltcup-Schauplatz. Die Anlage wurde 1950 eingeweiht, der Tiroler Rudi Dietrich gewann mit der Bestweite von 103 Metern. Seit damals hat sich viel getan, den aktuellen Schanzenrekord hält Peter Prevc (SLO) mit 244 m. Aber auch heuer zählt ein Österreicher zu den Siegesanwärtern.

Stefan Kraft kommt mit einigen Erwartungen und im Gelben Trikot des Weltcup-Führenden ins steirische Salzkammergut, wo Samstag und Sonntag (11.00 Uhr, live in ORF1) jeweils ein Bewerb auf dem Programm steht. Mit 1.113 Punkten hat der Salzburger aktuell 68 Zähler Vorsprung auf den ersten Verfolger Karl Geiger (GER) und 173 auf den drittplatzierten Tourneesieger Dawid Kubacki (POL).

Beim ersten Skifliegen der Saison, das auch eine Standortbestimmung für die Skiflug-WM vom 19. bis 22. März in Planica ist, werden die Karten allerdings neu gemischt. „Man muss schauen, wo man steht oder ob man noch etwas machen muss nach dem Kulm. Es mischt sich dann doch immer wieder ein bisserl durch, weil manche einfach besser fliegen können“, sagte Kraft der APA.

Skifliegen am Kulm

In Topform kommt Stefan Kraft zum Skifliegen auf den Kulm. Dort hat er sich viel vorgenommen.

„Es muss viel zusammenpassen“

Dem 26-jährigen Doppelweltmeister von 2017 fehlt auf dem Kulm – ebenso wie überhaupt in Österreich – noch ein Heimsieg. Das war ein erklärtes Ziel des Pongauers schon vor dem Saisonstart. Mit zwei vierten Rängen in Innsbruck und Bischofshofen bei der Tournee hat er es wieder verpasst.

Stefan Kraft
APA/Erwin Scheriau
Vor fünf Jahren war Kraft schon nahe am Sieg dran

Auf dem Kulm war Kraft 2015 einmal Zweiter hinter Severin Freund (GER), bei der bisher letzten Skiflug-WM bei Bad Mitterndorf holte er im Einzel und mit dem Team Bronze. 2018, als wie 2015 der zweite Einzel-Bewerb wegen Windes abgesagt werden musste, war der Salzburger Neunter. Für den erhofften Erfolg vor Heimpublikum müsse jedenfalls „viel zusammenpassen“. Am Freitag passte es noch nicht, die Qualifikation musste wegen des starken Windes gestrichen werden. Damit gehen am Samstag alle 53 gemeldeten Athleten an den Start.

Mehrere Favoriten

Die größte Konkurrenz von Kraft und Co. kommt u. a. aus Norwegen und Slowenien. Weltmeister Daniel-Andre Tande hat sich rechtzeitig für den Kulm von einer Grippe erholt, auch der erst 21-jährige Marius Lindvik, im Gesamtweltcup als Fünfter aktuell bester Schützling des österreichischen Norwegen-Chefrainers Alexander Stöckl, zeigte zuletzt mit Rang zwei in Willingen auf.

Die Gastgeber haben neben Kraft, Philipp Aschenwald, Daniel Huber und Gregor Schlierenzauer auch zwei Kulm-Debütanten im Aufgebot. Stefan Huber und Clemens Leitner, für den es überhaupt das erste Skifliegen wird, schnuppern erstmals Kulm-Atmosphäre.