Ski alpin

Walder verpasst in Saalbach knapp Podest

Österreichs Speed-Abteilung ist auch im zweiten Rennen in Saalbach-Hinterglemm nicht auf dem Podest der besten drei vertreten gewesen. Christian Walder landete am Freitag in einem chaotischen Super-G-„Sprint“ als bester Österreicher auf Rang vier. Der Sieg ging an den Norweger Aleksander Aamodt Kilde, der mit seinem insgesamt vierten Erfolg im Weltcup gleich groß abräumte.

Einen Tag nach dem Abfahrtssieg des Deutschen Thomas Dreßen erzielte der 27-jährige Kilde bei schwierigen Verhältnissen auf dem Hinterglemmer Zwölferkogel in 58,30 Sek. Bestzeit und feierte mit 15 Hundertstelsekunden Vorsprung auf den Schweizer Mauro Caviezel seinen ersten Weltcup-Sieg seit jenem in der Grödener Abfahrt im Dezember 2018. Rang drei ging an Abfahrtssieger Dreßen (+0,31). Walder landete 21 Hundertstelsekunden hinter dem Deutschen auf Rang vier.

Der Kärntner durfte sich dennoch über sein bisher bestes Ergebnis im Weltcup freuen. Davor stand ein achter Platz in der Abfahrt von Beaver Creek aus dem November 2018 zu Buche. Im Super-G war Rang neun in Aare im März 2018 das bisher beste Ergebnis des 28-Jährigen gewesen. Walder nutzte seine frühe Nummer vier zu einer starken Fahrt. Einzig Dreßen schaffte es mit der hohen Nummer 19 noch ins Spitzenfeld.

Walder verpasst in Saalbach knapp Podest

Christian Walder landet in einem chaotischen Super-G-„Sprint“ als bester Österreicher auf Rang vier.

„Er (Dreßen, Anm.) hätte zumindest zeitgleich sein können, dann wäre ich auch einmal auf dem Stockerl gewesen. Aber ich muss vor ihm den Hut ziehen“, sagte Walder im ORF-Interview über den Deutschen. Mit seiner Platzierung konnte der 28-Jährige aber laut eigener Aussage „mehr als zufrieden“ sein. „Ich fahre in den Rennen nicht das, was ich draufhabe. Mit Ausnahme heute“, sagte der an diesem Tag beste Österreicher im Rennen.

1. Aleksander A. Kilde (NOR)
2. Mauro Caviezel (SUI)
2. Thomas Dreßen (GER)

ÖSV-Asse hadern mit Piste

Walder sprang damit für die höher eingeschätzten Teamkollegen ein. Vincent Kriechmayr landete nach fehlerhafter Fahrt mit 0,96 Sek. Rückstand eine Hundertstelsekunde vor seinem Teamkollegen Max Franz auf Rang zehn. „Eine vordere Nummer wäre sicher von Vorteil gewesen“, sagte Kriechmayr, „ich bin aber unten auch zu gerade weg. Die Piste hat aber auch nicht mehr hergegeben.“ Die stundenlange Verschiebung hätte die Erfahrungswerte der Besichtigung obsolet gemacht, so Kriechmayr: „Aber ich hätte es auf alle Fälle besser machen können.“

Anders als in der Abfahrt am Donnerstag herrschte beim Super-G kein Kaiserwetter. Starke Windböen hatten das Programm im wahrsten Sinne des Wortes durcheinandergewirbelt. Dazu kam Schneefall, der zeitweise in Regen überging. Die Fahrer mussten über zwei Stunden warten, ehe sie doch noch – allerdings vom Reservestart – ans Werk durften. „Es ist nicht gefährlich, sondern eine Sache der Fairness“, sagte der Renndirektor des Internationalen Skiverbands (FIS), Markus Waldner, zur Begründung für das Zuwarten. Zudem musste unmittelbar vor dem ersten Läufer erneut Neuschnee aus der Piste geschaufelt werden.

Olympiasieger Matthias Mayer, 2015 Gewinner des Super-G in Saalbach, schied diesmal aus. Auch der Schweizer Siegesanwärter Beat Feuz, in der Abfahrt am Donnerstag noch Zweiter, schied aus. Mayer, der mit Startnummer 15 ins Rennen gegangen war, haderte ebenfalls mit einer weicher werdenden Piste. „Aufgrund der Verschiebung ist es sehr warm geworden, und die Piste hat sehr nachgelassen. Es war nicht optimal“, sagte der 29-Jährige. Nach seinem Schnitzer in der Abfahrt gab es nun auch im Super-G nichts zu holen. „Das ärgert mich schon sehr, es wäre einiges drinnen gewesen“, sagte Mayer.

Neuer Weltcup-Spitzenreiter

Sieger Kilde ließ sich von alldem nicht beeindrucken und holte sich mit Startnummer sieben seinen insgesamt vierten Weltcup-Sieg und den zweiten in einem Super-G. Seinen bisher einzigen Erfolg in dieser Disziplin hatte der 27-Jährige vor vier Jahren ebenfalls in Österreich gefeiert. Im Februar 2016 schlug Kilde in Hinterstoder, wo von 28. Februar bis 1. März heuer erneut Weltcup-Rennen stattfinden werden, im Super-G zu.

Kilde gewinnt Super-G in Saalbach

Aleksander Aamodt Kilde nutzt die Gunst der Stunde und übernimmt mit einem Sieg die Führung im Gesamtweltcup.

„Es war ein schwieriges Rennen und ein langer Tag, aber ich bin sehr zufrieden. Der erste Sieg in dieser Saison ist schon gewaltig“, sagte Kilde. Der Norweger löste mit seinem Erfolg in Saalbach nicht nur den bisher führenden Mayer in der Super-G-Wertung an der Spitze ab, sondern ist auch neuer Erster im Gesamtweltcup.: „Das ist schon wichtig, aber der Sieg ist das Wichtigste“, so Kilde, der in der Super-G-Wertung nun mit 336 Punkten 51 Zähler vor Caviezel und seinem Landsmann Kjetil Jansrud führt. Mayer rutschte auf Rang vier zurück und hat 72 Punkte Rückstand auf Kilde.

Im Gesamtweltcup löste der Sieger des Tages, der heuer davor in einem Rennen bereits viermal Zweiter geworden war, seinen Landsmann Henrik Kristoffersen um 79 Punkte an der Spitze ab, Dritter ist der Franzose Alexis Pinturault, dem auf Kristoffersen 21 Zähler fehlen. Kristoffersen war in Saalbach nicht am Start, Pinturault wurde bei der Geduldsprobe von Saalbach Sechster.