Rapid-Spieler Maximilian Ullmann
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Rapid und Sturm heiß auf Frühjahrsstart

Für Rapid Wien wird es am Sonntag (17.00 Uhr) zum Frühjahrsauftakt in der tipico-Bundesliga ein Spiel der Abschiede. Durch den Rücktritt von Clubservice-Leiter Andreas „Andy“ Marek und das Ableben von Clublegende Alfred Körner wird es gegen Schlusslicht WSG Tirol auch viele Emotionen geben. Bereits davor hat Sturm Mattersburg zu Gast, und in St. Pölten kommt es zum Niederösterreich-Derby.

Rapid ist seit dem 2:2 der Austria am Samstag in Altach auch nicht mehr aus den Top Sechs zu verdrängen. Im Vorjahr hatten die Hütteldorfer die Meisterrunde verpasst. „Wir wollen mit einem Sieg ins Frühjahr reinstarten, damit wir die Fans ins Boot mit reinholen“, sagte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer trotzdem. Dann sei vieles möglich.

Die Hütteldorfer gehen mit deutlichem Rückstand auf das Spitzenduo Salzburg und LASK ins Frühjahr. Das Erreichen des oberen Play-offs ist nur ein Etappenziel. Sportgeschäftsführer Zoran Barisic: „Wenn wir dort landen, haben wir zehn Finalspiele.“ Rapid will zurück in den Europacup.

Tipico-Bundesliga, 19. Runde

Sonntag, Beginn 17.00 Uhr:

Rapid – WSG Tirol

Allianz Stadion, SR Hameter

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Dibon, Barac, Ullmann – Grahovac, Schwab – Murg, Knasmüllner, Arase – Fountas

WSG: Beccari – Koch, Cabrera, Soares, Adjei – Petsos, Svoboda, Grgic – Santin, Dedic, Pranter

Kühbauer: „Gegner hat nicht unsere Qualität“

Die Favoritenrolle nimmt Kühbauer gegen die WSG an: „Wir spielen gegen einen Gegner, der nicht unsere Qualität hat. Sie haben aber nichts zu verlieren. Dass wir qualitativ besser sind, ist klar. Das müssen wir aber auch zeigen.“ In Heimspielen ist das Rapid im Herbst nur selten gelungen. Seit 15. September warten die Grün-Weißen vergeblich auf einen Sieg im Allianz Stadion. Sechs Pflichtspiele ist man vor den eigenen Fans seither ohne Sieg.

Die Wattener wollen sich von der Kulisse auch nicht einschüchtern lassen. Nur zu gut kennt die Stimmung im Westen Wiens Stefan Maierhofer. Der WSG-Neuzugang dürfte allerdings wie im Cup auf der Ersatzbank beginnen. „Wir sind überzeugt, dass wir Rapid Paroli bieten und etwas mitnehmen können“, sagte der 37-Jährige.

Tiroler nehmen Kampf an

Neben dem Ex-Nationalstürmer holte der Aufsteiger, der davor sechs Spiele in Folge verloren hatte, im Winter auch die Routiniers Fabian Koch und Bruno Soares sowie mit Thanos Petsos einen weiteren Ex-Rapidler, um die Klasse zu halten. „Wir wollen einen Kampf auf Augenhöhe bieten“, sagte Trainer Thomas Silberberger.

„Wir müssen mutig sein. Wir wollen Konterchancen nutzen, couragiert umschalten.“ Rapid werde in den ersten 20 Minuten „wie aus der Pistole geschossen“ kommen. Allerdings haben die Hütteldorfer 2020 im Gegensatz zu den Tirolern noch kein Pflichtspiel in den Beinen. „Das könnte ein klitzekleiner Vorteil für uns sein.“

Deja-vu für Sturm und Mattersburg

Bereits vor dem Rapid-Spiel treffen in Graz Sturm und der SV Mattersburg zum bereits vierten Mal in Folge im jeweils ersten Frühjahresauftritt der Bundesliga aufeinander. Die Grazer haben schon das Cup-Aus beim LASK in den Beinen und ziemliche Probleme im Mittelfeld. Topscorer Kiril Despodow ist außerdem verletzt.

Beginn 14.30 Uhr:

Sturm – Mattersburg

Merkur Arena, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Sakic, Avlonitis, Spendlhofer, Schrammel – Jäger, Ch. Leitgeb – Huspek, Röcher, Jantscher – Balaj

Mattersburg: Kuster – Nemeth, Jano, Mahrer – Salomon, Erhardt, Hart, Lercher – Gruber, Kuen – Pusic

Stefan Hierländer, Otar Kiteishvili, Juan Dominguez und Ivan Ljubic sind gesperrt. Neben Despodow, der das Training am Donnerstag aufgrund von Schmerzen im Sprunggelenk abbrechen musste, ist auch Isaac Donkor verletzt. Insgesamt fehlen damit sechs Akteure mit Stammplatzstatus.

„Es ist nicht ohne, so viele Spieler zu ersetzen. Ich bin aber guter Dinge, sowohl was den Kader als auch unsere Jugendarbeit betrifft. Diese Situation macht mich nicht nervös“, sagte Trainer Nestor El Maestro. Die Leistung bei der Cupniederlage beim LASK (0:2) in der Vorwoche wurde als zufriedenstellend abgehakt. „Einsatz und Willen“ hätten gestimmt, sagte El Maestro auch Tage später.

Mattersburg hofft auf Konsolidierung

Mattersburg bäckt kleinere Brötchen. „Wir sind auf Abstiegskampf eingestellt, aber sehr gut vorbereitet. Wir nehmen diese Situation voll an und wissen, dass sie auch eine neue Chance für uns darstellt“, meinte Trainer Franz Ponweiser. Der Sportchef der Burgenländer agierte in der Winterpause zurückhaltend und holte keine Neuen.

Mit Andreas Gruber ist der beste Torschütze (sieben Saisontreffer) der Mattersburger wieder fit und soll gemeinsam mit Martin Pusic und Andreas Kuen für mehr Durchschlagskraft in der Offensive sorgen. Im Abwehrbund hat Ponweiser nach 47 Gegentoren im Herbst reagiert und den Spanier Jano als Defensivchef zurückgezogen. „Er soll die Abwehr stabilisieren.“

NÖ-Derby könnte „enge Partie“ werden

In St. Pölten hofft der SKN nach dem bitteren Viertelfinal-Out im Uniqa-Cup im Elfmeterschießen gegen Wacker Innsbruck nun zum Frühjahrsauftakt der Bundesliga auf ein besseres Ergebnis. Mit der Admira kommt der zehntplatzierte Tabellennachbar zum Neunten in die NV Arena. Die beiden Niederösterreich-Rivalen sind nur durch einen Punkt getrennt.

Beginn 14.30 Uhr:

St. Pölten – Admira

NV Arena, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

St. Pölten: Riegler/Vollnhofer – Klarer, Drescher, Muhamedbegovic – Ingolitsch, Luxbacher, Gorzel, Alan, Davies – Meister, Pak

Admira: Leitner – Bauer/Menig, Aiwu, Schösswendter/Scherzer – Maier, Hjulmand, Lackner/Saracevic, Kerschbaum, Starkl – Kim, Bakis

„Das Pokal-Aus hat uns schon wehgetan, das haben wir uns ganz anders vorgestellt. Da war nichts Positives zum Mitnehmen, das war einfach nicht gut. Deshalb wollen wir uns unbedingt rehabilitieren“, sagte St. Pöltens Trainer Alex Schmidt. Das wäre auch nach dem Geschmack der Fans, die seit 9. November 2019 (5:1 gegen WSG Tirol) auf ein Erfolgserlebnis warten. In den jüngsten fünf Pflichtspielen gab es für die Landeshauptstädter keinen Sieg, zuletzt setzte es drei Niederlagen.

„Wir haben das Cupspiel aufgearbeitet und abgehakt. Jetzt gilt es, alle Kräfte für die Meisterschaft zu bündeln“, forderte der Deutsche. Dass seine Elf bereits ein Pflichtspiel in den Beinen habe, könne ein kleiner Vorteil sein. „Dadurch haben wir schon einen kleinen Rhythmus“, sagte Schmidt vor dem „Derby“.

„Jeder brennt auf den Start“

Auch dessen Namensvetter Klaus Schmidt von der Admira sah das ähnlich. „Sie haben schon ein Bewerbsspiel in den Knochen und wollen sich in der Meisterschaft rehabilitieren. Mir wäre es fast lieber gewesen, wenn sie gewonnen hätten, aber es ist ja kein Wunschkonzert“, sagte der Admira-Trainer.

Im Herbst gab es in Maria Enzersdorf aufgrund eines Treffers von St. Pöltens Issiaka Ouedraogo in der 93. Minute ein 1:1. „Es war eine enge Kiste, und ich denke, dass es auch diesmal eine enge, ausgeglichene Partie wird“, sagte Klaus Schmidt. „Es geht gegen einen direkten Konkurrenten, jeder brennt auf den Start und will gut reinstarten“, sagte der Admira-Coach.

Das würde auch Berater Felix Magath gefallen, der bekannteste „Wintertransfer“ der Südstädter. Der 66-jährige Deutsche war auch am Dienstag und Mittwoch im Kreise der Mannschaft. „Er hat sich beim Training anschauen lassen, mit uns Gespräche gesucht. Es ist schon was Besonderes und gut, wenn er da ist“, sagte Klaus Schmidt.