LASK-Fußballer Dominik Frieser
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Bundesliga

LASK stürzt Salzburg vom Thron

Die Frühjahrssaison in der tipico-Bundesliga hat am Freitagabend mit einem Paukenschlag begonnen. Der LASK gewann bei Red Bull Salzburg mit 3:2 und fügte dem Serienmeister damit in der 19. Runde die erste Niederlage zu. Und auch die Tabellenführung mussten die „Bullen“ erstmals abgeben, die Linzer liegen nunmehr einen Punkt voran.

Der höchst effiziente LASK gab ein deutliches Statement im Titelkampf ab und beendete auch eine über dreijährige Heimserie von Salzburg. Mit ihren Treffern sorgten Dominik Frieser (20., 56.) und James Holland (25.) für die erste Heimniederlage in der Red Bull Arena nach 53 Partien bzw. dem 0:1 gegen die Admira am 27. November 2016.

Salzburg, das in der ersten Hälfte mehrere Topchancen verjuxte, nach Seitenwechsel aber zurückfiel, lag zweimal mit zwei Toren im Rückstand und legte im Gegensatz zum ersten Saisonduell in Pasching (2:2 nach 0:2) diesmal keine erfolgreiche Aufholjagd hin. Die Tore von Masaya Okugawa (40.) und Enock Mwepu (81.) konnten den erst vierten LASK-Sieg im 27. Duell der Red-Bull-Ära, den zweiten auswärts nach einem 1:0 am 9. April 2011, nicht verhindern.

LASK stürzt Salzburg vom Bundesliga-Thron

Der LASK gewann bei Red Bull Salzburg mit 3:2 und fügte dem Serienmeister damit in der 19. Runde die erste Niederlage zu. Und auch die Tabellenführung mussten die „Bullen“ erstmals abgeben.

Salzburg scheitert mehrfach an Stange

Ein Spiel „ohne ruhige Minute“ hatte LASK-Coach Valerien Ismael im Vorfeld versprochen, dementsprechend startete auch seine Mannschaft. Die ersten drei Minuten gehörten quasi exklusiv den Linzern, die äußerst hochstehend wie motiviert agierten.

Fast wäre man den Hausherren allerdings ins offene Messer gerannt. In der vierten Minute traf Okugawa nach einer schnellen Umschaltsituation und Hereingabe Andreas Ulmers die Stange, keine vier Minuten später scheiterte Patson Daka in einer ganz ähnlichen Situation nach Hwang-Vorlage an der Außenstange (8.).

Torjubel von LASK-Spielern und Trainer Valerien Ismael
GEPA/Mathias Mandl
Die Linzer übernahmen dank Treffern von Frieser (2) und Holland die Tabellenführung

Weil die „Bullen“ vor ausverkauftem Haus (17.218 Zuschauer) weiter fahrlässig mit ihren Möglichkeiten umgingen – Schlager rettete gegen Daka (12.), dessen Heber über den Linz-Goalie schließlich am Tor vorbeiging (15.) –, kam der LASK aber wieder zurück ins Spiel.

LASK nutzt Chancen eiskalt

Und die Linzer gingen gleich mit der ersten echten Chance in Führung: Nach einem weiten Einwurf Hollands verlängerte erst Gernot Trauner, dann Salzburgs Jerome Onguene, Frieser vollendete aus wenigen Metern (20.).

Torschuss Dominik Frieser (LASK)
APA/Krugfoto
Dominik Frieser wurde mit zwei Toren zum LASK-Matchwinner

Der wiedergefundene Glaube des LASK spiegelte sich in der Vorgeschichte des 2:0 wider. Mit viel Einsatz eroberten die Gäste vor dem Sechzehner den Ball, den Holland aus rund 20 Metern ins obere Eck drosch – unhaltbar abgefälscht von Onguene (25.). Dass Schlager in der Folge drei Glanzparaden zeigte (Junuzovic-Freistoß/28., Doppelchance Daka und Hwang/29.), rundete die gnadenlos effiziente Vorstellung der Linzer ab.

Kurios angesichts der vorherigen Chancenflut war dann Salzburgs Anschlusstreffer kurz vor der Pause. Der entsprang einem schlecht geklärten Ball im Sechzehner der Linzer, über Umwege kam der Ball zu Okugawa, der aus etwa zehn Metern zum 1:2 traf (40.).

Frieser trifft nach Raguz-Vorarbeit zur Vorentscheidung

Das Duell blieb nach Seitenwechsel eher chancenarm, der LASK schien das Geschehen unter Kontrolle zu haben. Und dann kam in der 56. Minute der große Auftritt von Marko Raguz, der den Vorzug vor Joao Klauss erhalten hatte: Im Strafraum ließ der ÖFB-U21-Teamstürmer das Trio Junuzovic/Onguene/Ramalho aussteigen und legte für Frieser auf, der locker einschob.

Eigentlich war die Partie von da an gelaufen. Salzburg wirkte ideenlos, fand kaum mehr Mittel und Wege, die Schwarz-Weißen in Bedrängnis zu bringen. Vielmehr musste Goalie Cican Stankovic mit einer Parade gegen Peter Michorl das 1:4 verhindern (70.), wenig später traf der eingewechselte LASK-Neuzugang Husein Balic die Stange (71.).

Dass die Schlussphase noch einmal richtig spannend wurde, war einem Standard zu verdanken. Mwepu köpfelte recht einsam stehend nach einem Ulmer-Eckball aus neun Metern zum Anschlusstreffer ein (81.). Wer sich nun noch ein finales Angriffsfurioso der Gastgeber erhofft hatte, wurde allerdings enttäuscht.

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Es war ein gutes Spiel des LASK. Wir hatten in ein paar Momenten auch ein bisschen Pech. Die Mannschaft hat aber nie aufgegeben, hat Persönlichkeit und Moral gezeigt. Sie hat heute nicht schlecht gespielt, wir hätten in gewissen Momenten nur schlauer sein müssen. Die Liga war und wird eng bleiben. Wir konnten an diesem Abend nicht viel gewinnen oder verlieren. Der Kampf geht weiter. Jeder Punkt wird wichtig sein.“

Zlatko Junuzovic (Salzburg-Mittelfeldspieler): „Das war eine völlig unnötige Niederlage. In der ersten Hälfte hätten wir zwei, drei Tore machen müssen. Und zwei Gegentore ausgehend von Einwürfen dürfen so nicht passieren. So verliert man halt ein Spiel. Wir dürfen trotzdem nicht zu hart mit uns ins Gericht gehen. Aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Wir haben gewusst, dass es gegen den LASK schwierig wird und dass so etwas passieren kann. Wir können einiges aus diesem Spiel mitnehmen.“

Valerien Ismael (LASK-Trainer): „Ich bin sehr stolz auf die Leistung der Mannschaft. Die ersten 20 Minuten hat Salzburg unheimlichen Druck erzeugt, da hat uns ein überragender Schlager im Spiel gehalten. Das 2:0 hat uns in die Hand gespielt, das 3:1 war die Vorentscheidung. Dieser Sieg ist gut für die Moral hinsichtlich des Cuphalbfinales. Es ist eine Bestätigung der Leistung vom Herbst. Wir wollten heute den nächsten Schritt machen. Aber wir können diesen Sieg schon einordnen. Wichtig wird sein, dass wir am Ende oben stehen. Wir müssen als Gejagte jede Woche unsere Leistung bestätigen.“

Marko Raguz (LASK-Stürmer): „Es war ein geiles Spiel und eine super Leistung von uns. Das Wichtigste ist, dass wir gesehen haben, dass wir auch in Salzburg gewinnen können. Wir konnten Salzburg unter Druck setzen. Zugegeben hatten wir in der ersten Hälfte Glück. Die Tabelle schaue ich mir jetzt genüsslich an.“

Tipico-Bundesliga, 19. Runde

Freitag:

Salzburg – LASK 2:3 (1:2)

Red Bull Arena in Wals-Siezenheim, 17.218 Zuschauer, SR Lechner

Torfolge:
0:1 Frieser (20.)
0:2 Holland (25.)
1:2 Okugawa (40.)
1:3 Frieser (56.)
2:3 Mwepu (81.)

Salzburg: Stankovic – Ramalho (65./Szoboszlai), Onguene, Wöber – Farkas (59./Berisha), Mwepu, Junuzovic, Okugawa, Ulmer – Daka (77./Koita), Hwang

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Filipovic (64./Potzmann) – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Goiginger, Raguz, Frieser (65./Balic)

Gelbe Karten: Ramalho, Mwepu, Wöber, Trainer Marsch bzw. Filipovic, Holland, Wiesinger, Ranftl, Balic

Die Besten: Junuzovic, Okugawa bzw. Schlager, Frieser, Raguz