Das erste WM-Gold für Loginow, der in dieser Saison noch keinen Sieg hatte feiern können, war überraschend, aber nicht unverdient. Der 28-jährige Russe traf alle zehn Scheiben und setzte sich am Ende mit der zweitbesten Laufzeit vor den Franzosen Quentin Fillon (+6,5/1 Fehler) und Martin Fourcade (19,5/0) durch. Enttäuschend verlief das Rennen für Johannes Thingnes Bö. Der Norweger musste sich nach zu hohem Anfangstempo und einem Fehlschuss im Liegendanschlag mit Rang fünf (23,9) hinter seinem Bruder Tarjei (22,5) begnügen.
Leitners Rückstand auf Loginow, der 2015 wegen eines EPO-Dopingvergehens zwei Jahre gesperrt worden war, betrug nach zehn Kilometern 52,1 Sekunden. Auch die restlichen drei Österreicher qualifizierten sich souverän für die Verfolgung am Sonntag (15.15 Uhr, live in ORF1). Die Rückstände für Eberhard (26./1:27,9), Landertinger (31./1:43,4) und Eder (37./1:55,4) sind aber wohl schon zu groß, um noch realistisch in den Kampf um die Medaillen einzugreifen.
Für Leitner ist es „perfekt gegangen“
Während die Routiniers einmal mehr ihre Chancen mit Fehlern am Schießstand begruben, lieferte Leitner eines der besten Rennen seiner noch jungen Karriere. „Beim Schießen habe ich ruhig gearbeitet, und im Laufen war ich auch nicht schlecht. So macht das Spaß. Ich bin mit dem positiven Gefühl zum Schießstand gelaufen, dass ich das kann“, erklärte der 23-Jährige im ORF-Interview sein Erfolgsrezept im Sprint.
Für die Verfolgung nimmt der Tiroler, dessen beste Weltcup-Platzierung bisher Rang vier ist, nun viel Selbstvertrauen mit. „Heute ist es perfekt gegangen. Mit dem neunten Platz bin ich überglücklich, ich hätte mir einen Platz um die 15 erwartet. Jetzt freue ich mich schon auf die Verfolgung, das ist eine meiner Lieblingsdisziplinen. Ich mag den Kampf Mann gegen Mann“, sagte Leitner.
Platz neun für Leitner im Sprint
Felix Leitner holte mit Platz neun im Sprint sein bisher bestes WM-Ergebnis. Gold ging an den Russen Alexander Loginow.
Eberhard und Eder haken Auftakt ab
Eberhard, der einmal liegend und zweimal stehend die Scheibe verfehlte, sprach nach dem Rennen von einem schwierigen Wettkampf. „Ich habe mich nicht schlecht gefühlt, alles zusammen war es zu wenig für ein gutes Ergebnis. Es war der Auftakt, ein paar Rennen kommen ja noch“, sagte der 33-jährige Salzburger.
Eder, der zweimal in die Strafrunde musste, hakte den Sprint ab und legte seinen Fokus bereits auf die zweite Woche. „Ich habe alles probiert. Am Schießstand habe ich gehofft, dass ich die Null schaffe. Von den Bedingungen her hätte nichts dagegen gesprochen. Es waren leider zwei knappe (Fehlschüsse, Anm.) dabei, aber die hätte ich bitter notwendig gehabt, dass sie drinnen sind. Meine Chancen liegen in der zweiten Woche. Das war eine wichtige Vorbelastung. Es ist noch alles drinnen“, sagte der 36-jährige Salzburger.