Hauser war als 17. nach dem Sprint ins Rennen gegangen. Nach drei fehlerfreien Schießübungen lag die 26-Jährige bereits auf Rang fünf. Beim letzten Stehendanschlag ließ Hauser eine Scheibe stehen. Hätte sie auch da alle fünf getroffen, hätte sie sogar in den Kampf um Platz drei eingreifen können. Alle 20 Ziele traf aber keine einzige Athletin.
Am Ende fehlten Hauser 37 Sekunden auf eine Medaille und 51 auf Siegerin Wierer. Ihre beste WM-Platzierung bleibt Rang sieben im letzten Jahr im Einzel über 15 km. „Ein achter Platz bei der WM ist ein super Ergebnis. Es sind so viele Leute von mir zu Hause vor Ort, die mich lautstark angefeuert haben. Ich habe auf der Strecke so oft meinen Namen gehört, das war schon etwas Besonderes. Bei der letzten Serie hätte ich den Nuller gebraucht, dann wäre ich zumindest bei der Flower-Ceremony dabei gewesen“, erklärte die Tirolerin.
Zwei Top-Ten-Plätze bei Biathlon-WM
Bei der Biahtlon-WM in Antholz gab es für das österreichische Team zwei Top-Ten-Plätze: Felix Leitner erreichte Rang neun, Lisa Hauser wurde Achte.
Leitner mit „paar Schönheitsfehlern“
Bei den Herren blieb Leitner im Liegendanschlag fehlerfrei und lag zwischenzeitlich sogar auf dem sechsten Rang. Je ein Fehler in den Stehendserien ließen den 23-jährigen Tiroler wieder auf Platz neun zurückfallen. „Wieder Top Ten, ich kann nicht meckern. Es waren ein paar Schönheitsfehler dabei, aber man braucht auch ein bisschen Glück. Ich freue mich gleich wie gestern“, betonte Leitner, der am Ende 1:33,0 Minuten Rückstand auf Sieger Jacquelin hatte.
Simon Eder machte mit der drittbesten Tageszeit und mit fehlerfreier Schießleistung 25 Positionen gut und wurde Zwölfter (2:02,2). „Das hat mich auch selber überrascht, weil ich den ganzen Winter immer wieder mit Wehwehchen zu kämpfen hatte. Dieses Rennen gibt mir einen gescheiten Schub“, freute sich Eder, der als einziger neben Jacquelin alle Scheiben getroffen hatte.
Julian Eberhard verbesserte sich trotz vier Strafrunden vom 26. auf den 14. Platz (2:07,2). Lediglich Dominik Landertinger („Ich habe geschossen wie ein Volksschüler und bin gelaufen wie ein Rentner“) war unzufrieden und wurde mit ebenfalls vier Fehlern nur 40. (3:55,3).
Rieder holt 20 Plätze auf
Bei den Damen fiel Katharina Innerhofer vom 19. auf den 28. Platz (2:02,0) zurück. Die 29-jährige Salzburgerin lieferte mit der viertbesten Zeit eine starke Laufleistung, musste allerdings insgesamt sechsmal in die Strafrunde. „Läuferisch war es auf alle Fälle besser als gestern. Am Schießstand habe ich leider voll gepatzt. Sechs Fehler sind einfach zu viel, da kann dann am Ende keine bessere Platzierung mehr rausschauen“, bilanzierte Innerhofer.
Christina Rieder zeigte hingegen ein starkes Rennen. Die 26-Jährige traf 19 von 20 Scheiben und machte insgesamt 20 Plätze gut. Am Ende reichte es für Rieder zum 31. Rang (2:15,8). „Es ist natürlich super, wenn man so viel Plätze aufholen kann. Dreimal null und dann leider wieder der letzte Schuss, aber sonst war es wirklich ein starkes Rennen. Auch läuferisch habe ich mich sehr gut gefühlt“, erklärte die Salzburgerin.
WM-Titel für Wierer und Jacquelin
Lokalmatadorin Wierer lieferte sich lange mit Sprint-Siegerin Marte Olsbu Röiseland ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Während die Norwegerin beim letzten Schießen zweimal in die Strafrunde musste, unterlief Wierer, die im Sprint Siebente geworden war, nur ein Fehlschuss. Der Weg zum zweiten WM-Titel nach Östersund 2019 (Massenstart) war frei für die 29-Jährige. Im Kampf um Rang zwei setzte sich die Deutsche Denise Herrmann (+ 9,5) noch gegen Röiseland (13,8) durch.
Während bei den Herren der Sprint-Zweite Quentin Fillon Maillet mit sechs Strafrunden an die siebente Stelle zurückfiel und der Samstag-Bronzemedaillengewinner Martin Fourcade als Vierter ebenfalls leer ausging, schlug mit Jacquelin ein anderer Franzose zu. Der 24-Jährige stürmte vom sechsten Rang nach dem Sprint knapp vor Topstar Johannes Thingnes Bö (0,4) zu seinem bisher größten Erfolg. Sprintsieger Alexander Loginow (23,9) aus Russland holte Bronze.
Der Youngster, der sein großes Potenzial in dieser Saison mit drei Weltcup-Podestplätzen bereits mehrfach angedeutet hat, übernahm nach dem letzten Schießen von Loginow, der sich mit einer überhasteten Schnellfeuereinlage mit einem Fehler wohl um Gold brachte, vor dem siebenfachen Weltmeister Bö die Führung. Auf der Schlussrunde konnte sich keiner der beiden absetzen, nach einigen taktischen Spielchen des Franzosen behielt er schließlich im Zielsprint gegen den ausgerechnet bei der WM nicht mehr in seiner gewohnter Laufform auftretenden Norweger die Oberhand.