Torjubel der Rapid-Spieler
APA/Herbert P. Oczeret
Bundesliga

Blitztor ebnet Rapid Weg zu Heimsieg

Rapid ist mit einem glanzlosen 2:0-Heimsieg gegen WSG Swarovski Tirol ins Frühjahr der tipico-Bundesliga gestartet. Die Hütteldorfer eroberten dank einer starken ersten Hälfte inklusive Blitztores gegen den Aufsteiger den dritten Tabellenplatz von Pellets WAC zurück. Die Tiroler gaben in einer Partie, die im Zeichen zweier Abschiede stand, den höflichen Gast und bezogen die achte Pflichtspielpleite in Serie.

Maximilian Ullmann 40 Sekunden nach Spielbeginn und Taxiarchis Fountas (41.) polierten die magere Rapid-Heimbilanz (nun drei Saisonsiege) auf und versüßten damit auch dem langjährigen Fanserviceleiter Andreas „Andy“ Marek den Abschied. Neben Marek, der nach 599 Partien und 27 Jahren das Stadionmikrofon an seinen Sohn Lukas übergab, wurde auch Clublegende Alfred Körner geehrt, der kürzlich im Alter von 93 Jahren verstorben war.

Die Fans auf den Rängen belohnten Marek mit einer großangelegten Choreografie und Sprechchören, auf dem Feld liefen die Spieler mit Trauerflor für Körner auf – und lieferten den 22.800 Zuschauern nach einer Trauerminute einen Traumstart: Ullmann zog bereits nach wenigen Sekunden vom Strafraumeck erfolgreich zum 1:0 ab. Simon Beccari, eigentlich nur die Nummer drei in der Tormannhierarchie der WSG, erlebte einen denkbar schlechten Start im Bundesliga-Debüt.

Gelungener Frühjahrsstart für Rapid

Rapid ist mit einem 2:0-Heimsieg gegen WSG Swarovski Tirol ins Bundesliga-Frühjahr gestartet.

Fountas nützt eine von mehreren Chancen

Seine Vorderleute – mit den Ex-Rapidlern Stefan Maierhofer und Thanos Petsos in der Startelf – wagten die Flucht nach vorne, kamen zunächst aber zu keinen klaren Einschussgelegenheiten. Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer verzichtete im ersten Pflichtspiel des Jahres auf Experimente in seiner Aufstellung, Neuzugang Dejan Petrovic kam erst in der Schlussphase zu seinem Debüt (80.). Rapid agierte über weite Strecken der Partie keineswegs mit Dauerdruck, fand aber gleich mehrere Chancen auf einen höheren Sieg vor.

Fountas nützte eine davon noch vor der Pause zum 2:0-Endstand. Der Abschluss zu seinem zwölften Saisontreffer war für den griechischen Torjäger nach Petsos-Ballverlust am eigenen Sechzehner eine leichtere Übung. Eine Minute davor hatte Christoph Knasmüllner den Ball per Freistoß an die Latte gezirkelt und Srdjan Grahovac den Nachschuss aus guter Position danebengesetzt.

Tirol dominiert im Finish

Mit dem routinierten Duo Maierhofer (37) und Zlatko Dedic (35) vorne operierten die seit Ende Oktober sieglosen Tiroler mit langen Bällen. Der „Major“ fiel aber weniger als Gefahrenherd denn als Unruhestifter mit einem unmotivierten Rempler gegen Mateo Barac auf (43.). Auch Rapid-Abwehrchef Christopher Dibon bekam die Einsatzfreudigkeit des Ex-Teamspielers zu spüren. Dibon musste nach einem Zusammenprall mit Schwindelgefühlen in der Kabine bleiben. Mario Sonnleitner sprang ein.

Die zweite Hälfte plätscherte fortan dahin – bis zur 70. Minute, als Maierhofer nach einem Corner zum Kopfball kam, aber geblockt wurde. Kurz darauf fiel die vermeintliche Vorentscheidung. Doch Knasmüllner stellte den Jubel aufgrund einer knappen Abseitsstellung wieder ein (74.). Florian Rieder (80.) und Ione Cabrera (89.) hatten den Anschlusstreffer für die im Finish klar dominierenden Gäste jeweils auf dem Fuß (80.), es blieb aber beim 2:0.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Das Spiel hätte für uns nicht besser beginnen können. Wir haben dann erste Hälfte für mich ein gutes Spiel gemacht, Chancen vorgefunden, waren da zwar nicht am obersten Level, aber auf einem guten. Leider haben wir aber die Möglichkeiten vergeben. Mit dem 2:0 habe ich schon geglaubt, dass wir das Spiel in die richtige Richtung gebracht haben und nach der Pause nachlegen werden. Wir haben dann aber komplett zum Fußballspielen aufgehört, nicht mehr die Tiefe gesucht, nicht mehr den Aufwand betrieben, der nötig ist. Mit dem Sieg und den drei Punkten bin ich zufrieden, aber wir müssen uns noch steigern.“

Thomas Silberberger (Tirol-Trainer): „Wir haben 22 Torschüsse zustande gebracht, das schafft hier nicht jede Mannschaft. Fakt ist aber, dass wir das Spiel verloren haben, und das gefühlt nach 50 Sekunden. Wenn du vor der Kulisse so schnell in Rückstand gerätst, tut sich jede Spitzenmannschaft in Österreich schwer. Das größte Problem war aber, dass wir zwischen der 35. und 45. Minute total den Faden verloren haben. Für die zweite Hälfte muss ich der Mannschaft ein Kompliment aussprechen, da hat sie sich auch drei, vier Topchancen herausgearbeitet. Insgesamt war es für Rapid ein verdienter Sieg und von uns eine ganz tolle Auswärtsleistung.“

Tipico-Bundesliga, 19. Runde

Sonntag:

Rapid – Tirol 2:0 (2:0)

Wien, Allianz Stadion, 22.800 Zuschauer, SR Hameter

Torfolge:
1:0 Ullmann (1.)
2:0 Fountas (41.)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Dibon (46./Sonnleitner), Barac, Ullmann – Grahovac (80./Petrovic), Schwab – Murg (72./Kitagawa), Knasmüllner, Arase – Fountas

Tirol: Beccari – F. Koch, Cabrera, Soares, Adjei – Santin (46./Kovacec), Petsos, Grgic (79./Svoboda), Pranter (72./Rieder) – Dedic, Maierhofer

Gelbe Karten: Murg, Grahovac bzw. Maierhofer, Grgic, Petsos

Die Besten: Fountas, Ullmann bzw. Grgic