Austria-Trainer Christian Ilzer mit Spielern
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Austria will Steirerduo noch zittern lassen

Puntigamer Sturm Graz und Prolactal Hartberg müssen nach der ersten Frühjahrsrunde der tipico-Bundesliga noch um den Einzug in die Meistergruppe bangen. Denn nach den Auftaktniederlagen der beiden steirischen Clubs am Wochenende weisen sie drei Runden vor Ende des Grunddurchgangs sechs Punkte Vorsprung auf Platz sieben auf. Und auf dem lauert die Wiener Austria, die in Altach zumindest noch einen Zähler rettete.

Besondere Spannung könnte das direkte Duell zwischen Sturm und der Austria in der 21. Runde in Graz bringen. Zuvor muss Sturm kommende Woche bei der Admira antreten. Hartberg empfängt Rapid, die Austria hat mit dem Heimspiel gegen Salzburg die schwierigste Aufgabe. Minimale Außenseiterchancen auf die Meistergruppe hat auch noch Altach. Die Vorarlberger müssten dafür aber dreimal gewinnen und auf ein Komplettversagen der steirischen Konkurrenten hoffen.

Das 2:2 in Altach ließ die Austria jedenfalls im Zwiespalt. Der rasche 0:2-Rückstand zeigte, dass der Hang zur Behäbigkeit und Fehlerhaftigkeit bei den Violetten überwinterte. Doch dann leitete ein junges Duo fast noch den Umsturz in Vorarlberg ein. Die Tür zur Meistergruppe ist trotzdem nur noch einen Spalt weit offen.

Altach gegen Austria endet Unentschieden

Mit einem 2:2 in Altach hat die Austria wohl ihre letzten realistischen Chancen auf die Meistergruppe vertan.

Rechnerisch ist alles möglich

In den verbleibenden drei Spielen müsste die Austria gegenüber Hartberg und Sturm sechs Punkte aufholen. Vorstellungen wie am Samstag bis zum erweckenden Traumfreistoß von Dominik Fitz können sich die Wiener nicht mehr erlauben. Der Wahrscheinlichkeit zum Trotz wollen sie den Vorstoß in die Top Sechs noch nicht abschreiben. „Solange es rechnerisch möglich ist, glauben wir daran“, so Goalie Patrick Pentz.

Restprogramm:

Sturm: Admira (auswärts), Austria (heim), Salzburg (a)

Hartberg: Rapid (h), LASK (a), WSG Tirol (h)

Austria: Salzburg (h), Sturm (a), St. Pölten (h)

Er war überraschend zum ersten Einsatz nach zehn Monaten gekommen und wurde beim 0:2 am falschen Fuß erwischt. Der 23-Jährige wird in den nächsten drei Runden dennoch das Tor hüten und will sich im Kampf um das Einserleiberl gegen Ivan Lucic durchsetzen. „Man will zu null spielen. Da muss ich schauen, dass mir das die nächsten drei Spiele gelingt“, sagte Pentz.

Die Austria blieb zwar das sechste Spiel in Folge ungeschlagen, für den vollen Rückenwind hätte es aber den ersten Frühjahrsauftaktsieg seit 2016 (1:0 in Grödig) gebraucht. „Es verändert nichts an unserer Ausrichtung“, betonte Trainer Christian Ilzer. „Wir müssen versuchen, so viele Punkte wie möglich in den nächsten Spielen mitzunehmen, um wo auch immer in einer möglichst guten Ausgangsposition zu sein.“

„Wissen über den Ernst der Lage“

Ilzer hatte eine Austria angekündigt, die wie das Sturmtief „Sabine“ über Altach hinwegfegen wolle. Nach dem Spiel musste er feststellen: „Es war fast windstill. Erst der Freistoß von Dominik Fitz hat den Glauben zurückgebracht, wir waren zuvor nicht vorhanden.“ Die Gründe? „Wir waren einfach inaktiv. Möglicherweise war auch ein bisschen eine Nervosität dabei.“ Christoph Monschein bestätigte: „Nervosität hat mitgespielt, wir wissen über den Ernst der Lage.“

Altachs Trainer Alex Pastoor hingegen sah Tore von Emanuel Schreiner (11.) und Sidney Sam (20.) und zunächst „eine super Bestätigung“ für das in der Winterpause Eingeübte. „Wir hatten in der ersten Halbzeit die Kontrolle über Spiel und Ball.“ Tatsächlich schien eine Lektion für die Austria möglich. Doch nachdem seine Elf das 3:0 verpasst hatte, kam der Kunstschuss von Fitz – und zur Pause Patrick Wimmer.

Austria Trainer Christian Ilzer
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Christian Ilzer hat nun eine Trainingswoche Zeit, um die „Veilchen“ auf das Heimspiel gegen Meister Salzburg vorzubereiten

Der 18-jährige Wimmer gab mit der Unbekümmertheit eines dreimaligen Bundesliga-Spielers ein Statement in Sachen Startelf ab. Er bediente Monschein vor dessen Lupfer zum 2:2 (59.). Ilzer verteilte Sonderlob: „Wimmer brachte viel Wucht und Schwung, er hat unser Spiel nach vorne gebracht.“ Die zweite Hälfte stimmte ihn versöhnlich. „Da haben wir ansatzweise gespielt, wie ich es mir vorstelle.“

Bei Sturm steigt der Druck

Während die Austria zumindest einen Punkt holte, missglückte Sturm der Start ins Frühjahr völlig. Nach dem Aus im Uniqa-ÖFB-Cup verloren die Steirer ihren Ligaauftakt mit 1:2 gegen Mattersburg. Sportdirektor Günter Kreissl sprach nach dem Heimspiel von einem „megaenttäuschenden Nachmittag“. „Ein Start mit zwei Niederlagen, da wird es ungemütlich werden. Der Druck wird steigen, wir müssen aber Nerven bewahren, auch wenn solche Niederlagen an den Nerven von uns allen zerren“, sprach Kreissl die ungemütliche Lage an.

Ein Sieg am kommenden Samstag gegen die Admira würde den Druck wieder abbauen. Bei einer Niederlage droht am 1. März ein kleines „Finale“ gegen die Austria um einen Platz in der Meisterrunde. Coach Nestor El Maestro ist überzeugt, dass es dazu aber nicht kommen wird. „Ich bin optimistisch, weil wir eine gefestigte Truppe sind und schon demnächst wieder gewinnen werden, schon am nächsten Wochenende. Es war in Linz kein schlechtes Spiel von uns. Wir haben uns noch nie nach Niederlagen hängen gelassen“, sagte El Maestro.

Auch bei den Hartbergern ist der Einzug in die Top Sechs nach der 0:3-Niederlage bei Pellets WAC noch nicht in trockenen Tüchern. Angesichts des Restprogramms der Konkurrenz scheint der Verlust des Meistergruppenplatzes zwar recht unwahrscheinlich, fix ist aber nichts. „Wir habe noch gar nichts erreicht“, stellte Coach Markus Schopp klar. Mit seiner Mannschaft wollte er nicht allzu hart ins Gericht gehen. „Wir sind richtig gut gestartet, haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, sagte der Steirer.