Stefan Schwab (Rapid)
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Rapid-Auftaktsieg mit kritischen Tönen

Rapid hat zum Frühjahrsstart am Sonntag den erhofften Pflichtsieg gegen WSG Swarovski Tirol eingefahren. Das 2:0 zum Abschluss der 19. Runde der tipico-Bundesliga war aus sportlicher Sicht wichtig. Vor allem die gezeigte Leistung in der zweiten Hälfte gegen das Schlusslicht sorgte aber auch für kritische Nebengeräusche. „Das war Lethargie pur“, erklärte etwa Kapitän Stefan Schwab.

Dabei legten die Hütteldorfer einen perfekten Start hin. Schon nach etwas weniger als einer Minute ging Rapid durch einen Traumschuss von Maximilian Ullmann in Führung. Ein Fehler des Ex-Rapidlers Thanos Petsos, von dem Taxiarchis Fountas (41.) profitierte, brachte noch vor der Pause den zweiten Treffer. Nach der Pause hätten die Tiroler bei besserer Chancenauswertung aber zurück ins Spiel finden können.

„Vielleicht waren wir zu siegessicher. Das geht gar nicht, wenn wir im oberen Play-off eine Rolle spielen wollen. Andere Gegner bestrafen das. Wenn wir das 1:2 bekommen, kann es eng werden“, sagte Schwab. Da den Tirolern der Anschlusstreffer trotz Chancen in der Schlussphase nicht gelang, liegt Rapid nach wie vor einen Punkt vor Pellets WAC in der Tabelle auf Rang drei.

Gelungener Frühjahrsstart für Rapid

Rapid ist mit einem 2:0-Heimsieg gegen WSG Swarovski Tirol ins Bundesliga-Frühjahr gestartet.

Kühbauer sieht Licht und Schatten

Auch Dietmar Kühbauer war mit dem Auftritt in den zweiten 45 Minuten alles andere als zufrieden. Fehlpässe und Rückpässe dominierten das Spiel der Hütteldorfer. Ein Umstand, der dem Rapid-Coach sauer aufstieß. „Da haben wir komplett zum Fußballspielen aufgehört, nicht mehr die Tiefe gesucht, nicht mehr den Aufwand betrieben, der nötig ist“, ärgerte sich der Burgenländer.

Kühbauer wollte allerdings nicht nur das Negative sehen, schließlich wurden im Auftakt drei Punkte geholt. „Andere Teams haben eine bessere Vorbereitung gespielt und nicht gewonnen. Wir haben den Sieg gefeiert. Damit und mit den drei Punkten bin ich zufrieden, aber wir müssen uns noch steigern“, resümierte Kühbauer, der seinem Team in der ersten Hälfte ein gutes, aber nicht oberstes Niveau attestierte.

Keine Kampfansage an LASK und Salzburg

Fakt ist, dass der Abstand auf Rang eins auf zehn Zähler verringert wurde, der Zweite Salzburg ist neun Punkte entfernt. Nicht leugnen kann man auch, dass die Marschrichtung der Hütteldorfer stimmt. In den jüngsten sechs Runden gab es vier Zu-null-Siege und zwei Remis bei einem Torverhältnis von 15:3. Mit 14 Punkten liegen die Hütteldorfer in diesem Zeitraum vor dem LASK (13).

Zum Jahresauftakt wurde auch noch die Heimschwäche abgelegt. Es war der erste Sieg im Allianz Stadion seit dem 5:0 gegen die Admira am 15. September 2019 und der dritte im zehnten Spiel. „Wir haben im Herbst zu Hause nicht viel gewonnen, deshalb war das jetzt einmal ganz gut. Und ein Sieg zum Start ist immer wichtig“, erklärte Tormann Richard Strebinger.

Eine Kampfansage in Richtung Topduo gibt es drei Runden vor der Liga- und Punkteteilung von Rapid aber trotzdem keine. „Unsere Leistung war nicht so, dass wir jetzt zu träumen anfangen können“, schätzte Schwab die Situation realistisch ein. Ziel ist noch immer Rang drei, der zur Fixteilnahme an der Europa League berechtigen könnte. „Das wird ganz eng, eine heiße Kiste“, vermutete Schwab.

Große Abschiedsparty für Stadionsprecher Marek

Den Sieg gegen Tirol widmete die Mannschaft indes dem scheidenden Club-Service-Leiter und Stadionsprecher Andreas „Andy“ Marek, der seine Tätigkeit nach 599 Pflichtspielen beendete. Mareks Abschied wurde nach Schlusspfiff ähnlich groß inszeniert wie jener von Ex-Mittelfeldspieler Steffen Hofmann im Jahr 2018. Das Flutlicht war aus und die „Stimme Rapids“ drehte im auf ihn gerichteten kleinen Scheinwerferlicht eine Ehrenrunde im Stadion und das zu den Klängen von „Time to say goodbye“. Viele ehemalige Weggefährten waren angereist, andere huldigten Marek via Videobotschaft.

Andy Marek (Rapid) wird verabschiedet
GEPA/Mario Kneisl
Andreas Marek feierte im Spiel gegen Tirol einen emotionalen Abschied

Schon vor und während der Partie hatte es zahlreiche Sprechchöre für den 57-Jährigen gegeben, genauso wie eine große Choreografie. „Der Sieg freut mich auch für den Andy, weil wenn sich nicht er einen super Abschied verdient hat, wer dann? Er war immer extrem herzlich und ein leidenschaftlicher Perfektionist. Er ist eine Inspiration für mich und ganz viele andere Menschen“, sagte Strebinger.