Erling Haaland
GEPA/Witters
Champions League

Haaland soll PSG-Star Mbappe Show stehlen

Das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League zwischen Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain (PSG) steht am Dienstag (21.00 Uhr) ganz im Zeichen des Torjägerduells zwischen den beiden Jungstars Erling Haaland und Kylian Mbappe und der Rückkehr von PSG-Coach Thomas Tuchel an seine alte Wirkungsstätte. Für den 46-Jährigen wäre eine Pleite fatal.

Tuchel tritt erstmals seit seiner im Sommer 2017 nicht ohne Nebengeräusche erfolgten Trennung vom BVB wieder gegen seinen ehemaligen Club an und steht dabei unter Druck. Denn die finanzkräftigen Investoren aus Katar jagen schon lange dem ganz großen internationalen Erfolg nach. Doch mehr als das CL-Viertelfinale (viermal en suite von 2013 bis 2016) war für PSG seit der Übernahme durch Qatar Sports Investments im Jahr 2011 nicht drinnen. Zuletzt war gar dreimal im Achtelfinale Schluss.

Das Duell mit seinem Ex-Club Dortmund entscheidet somit auch über das Schicksal von Tuchel, unter dem Kylian Mbappe, Neymar und Co. nun schon seit 23 Spielen (davon 20 Siege) ungeschlagen sind. Bereits zehn Punkte beträgt der Vorsprung des Favoriten in der Ligue 1 auf den letzten verbliebenen Titelrivalen Olympique Marseille. Doch die nationale Meisterwürde ist für Tuchel ohnehin Pflicht, ein weiterer Knock-out in der Runde der letzten 16 Teams könnte für den 46-Jährigen das Aus in Paris bedeuten.

Haaland „braucht keine lange Anlaufzeit“

Tuchels Schicksal in der Hand bzw. auf dem Fuß hat damit auch Ex-Salzburg-Goalgetter Haaland, der seit seinem Wechsel im Winter in sechs Spielen schon neunmal getroffen und die BVB-Fans im Sturm erobert hat. Eine unglaubliche Treffsicherheit, die der 19-jährige Norweger bereits im Herbst in Salzburg mit 28 Treffern in 22 Spielen, davon acht in der Champions-League-Gruppenphase, unter Beweis gestellt hat.

„Hier ist es natürlich noch einmal etwas anderes“, sagte Coach Lucien Favre. „Aber er hat in Salzburg auch schon Champions League gespielt. Ich denke, da braucht er keine lange Anlaufzeit. Er hat eine fantastische Mentalität und möchte immer weitermachen.“ So wie Dortmund ist allerdings auch PSG offensiv außergewöhnlich gut besetzt. Neben Cavani und Neymar, der sich nach seiner Rippenverletzung rechtzeitig vor dem Duell mit dem BVB wieder fit gemeldet hat, sticht vor allem Frankreichs Jungstar Mbappe.

Kylian Mbappe
Reuters/Stephane Mahe
Mbappe hat mit 21 Jahren schon fast alles erreicht und dient Haaland als großes Vorbild

Mbappe als großes Vorbild

Der 21-jährige Weltmeister, der in dieser Saison in 28 Pflichtspielen schon 24-mal eingenetzt hat, davon 15-mal in der Ligue 1 und fünfmal in der „Königsklasse“, galt Haaland in seiner Zeit bei Salzburg als großes Vorbild. „Ich wollte immer Profifußballer werden. Nachdem ich bei Bryne meinen ersten Vertrag unterschrieben habe, dachte ich, es geht noch mehr. Als ich dann bei Salzburg regelmäßig getroffen habe, war ich zufrieden. Aber dann siehst du Kylian Mbappe und denkst: Es geht immer noch ein Level höher.“

Bei einem Duell zwischen herausragenden Offensivabteilungen könnte demnach auch die bessere Defensive den Unterschied ausmachen. „Ein schönes Spiel kann manchmal auch ein schönes Spiel von der Defensive sein“, betonte Dortmund-Trainer Favre. „Natürlich treffen zwei offensivstarke Teams aufeinander, aber ich habe auch nichts gegen ein knappes 1:0 für uns. PSG hat seine Stärken im Spiel gegen den Ball. Man darf gegen sie in brenzligen Situationen keinen Ball verlieren, sonst kann es blitzschnell gehen.“

Die jeweiligen Generalproben in den Ligen verliefen unterschiedlich. Während Dortmund auch dank eines Treffers von Haaland einen klaren 4:0-Heimerfolg über Eintracht Frankfurt einfuhr, spielte Paris SG bei Nachzügler SC Amiens in einer turbulenten Partie nach 0:3-Rückstand und 4:3-Führung nur 4:4. Der Ausgleich gelang den Hausherren dabei erst in der Nachspielzeit. Tuchel hatte allerdings Stammkräfte wie Mbappe geschont.