Günter Kreissl
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Verwirrung um Sturm-Sportchef Kreissl

Sportdirektor Günter Kreissl soll Puntigamer Sturm Graz nach vier Jahren mit Ende der Saison verlassen. Den Abschied des 45-Jährigen bestätigte Präsident Christian Jauk am Montag gegenüber dem TV-Sender Sky. Kreissl war jedoch alles andere denn erfreut und widersprach seinem Präsidenten.

„Es gibt klare Tendenzen, aber ich kann meinen Abgang nicht bestätigen“, sagte Kreissl laut „Kleine Zeitung“. „Es ist nichts verschriftlicht, und es gibt bisher keine gegenseitige Abstimmung. Ich halte das Verhalten des Präsidenten für unprofessionell.“ Der 45-Jährige hatte jedoch zuletzt selbst mit Interviews Spekulationen über seinen Abgang am Saisonende angeheizt.

Präsident Jauk war noch am Montagabend um Schadensbegrenzung bemüht und ruderte im Interview für den ORF-Kurzsport zurück. „Die Interpretation war sehr verkürzt. Ich möchte noch einmal und diesmal unmissverständlich zum Ausdruck bringen, dass Günter Kreissl in Interviews von einer kräfteraubenden Zeit sprach. Und ich bin der Meinung, dass wir uns in einer sportlich schwierigen Zeit nicht durch Unruheversuche außer Tritt bringen lassen.“

Verwirrung um möglichen Kreissl-Abgang

Sportdirektor Günter Kreissl sollte Sturm Graz laut Präsident Christian Jauk im Sommer verlassen. Der 45-Jährige widersprach seinem Präsidenten.

Interview sorgt für Unruhe

Jauk hatte zuvor in einem Interview den Abgang von Kreissl bestätigt. „Ich möchte aber auch hinzufügen, wir werden jetzt nicht jede Woche in der Öffentlichkeit eine Diskussion führen, weil er bis Ende der Saison uns zur Verfügung steht. Das weiß ich beim Günter, darauf kann ich mich verlassen. (…) Er hat mir gestern auch noch einmal bestätigt, dass er alles dafür tun wird, damit wir erfolgreich sind.“

Als möglicher Nachfolger könnte Sturm-Chefscout Andreas Schicker ins Spiel kommen, erklärte der Sturm-Präsident. „Wir haben ja jetzt schon eine rechte Hand vom Günter, die diese Funktion übernehmen könnte. Andreas hat die Fähigkeiten, die ‚Denke‘, und er ist einer der Jungen, denen man durchaus das Vertrauen schenken kann.“ Man werde diese Entscheidung aber „in aller Ruhe“ treffen, kündigte Jauk an.

Der ehemalige Bundesliga-Tormann Kreissl war nach seinem Engagement bei Wiener Neustadt, wo er in der zweithöchsten Spielklasse in der Saison 2015/16 zusätzlich auch noch Trainer gewesen war, seit 1. Mai 2016 für Sturm Graz als Sportdirektor tätig. Der 45-Jährige hatte seinen Sturm-Abgang mit Ende der aktuellen Saison bereits in Interviews durchklingen lassen.

Auszeit nach intensiven acht Jahren

„Dass der Günter (…) für sich und seine Familie einmal eine Auszeit nach vier Jahren Sturm Graz und vier Jahren davor auch intensivem Fußballgeschäft benötigt, das muss man ihm zugestehen. Das ist kraftraubend, und die Art und Weise, wie er es getan hat, insbesondere“, lautete Jauks Erklärung zum bevorstehenden Abgang von Kreissl.

Es könnte nicht der einzige in der Führungsebene von Sturm am Ende der Saison sein. Denn auch der Geschäftsführer Wirtschaft, der ehemalige Zehnkampf-Meister Thomas Tebbich, hat laut „Kleine Zeitung“ „bereits anklingen lassen, dass er sich auch vorstellen könne, bei einem anderen Unternehmen tätig zu werden“.