Paul Gerstgraser
GEPA/Harald Steiner
Nordische Kombination

ÖSV-Team will es nach langer Pause wissen

Gleich drei Wochen sind die Nordischen Kombinierer zuletzt im Weltcup ohne Wettkampf gewesen. Nach der Absage von Otepää (EST) wegen Warmwetters misst sich die Weltelite erstmals seit Seefeld in zwei Bewerben in Trondheim (ORF1 überträgt das Langlaufen live am Samstag ab 16.15 Uhr und am Sonntag ab 15.55 Uhr). Danach stehen nur noch Lahti, Oslo und Schonach auf dem Programm.

Österreichs Team reiste mit acht Mann nach Norwegen, Paul Gerstgraser hat einen weiteren Startplatz geholt. Die ÖSV-Equipe blieb in der Pause aber nicht untätig, sondern nutzte die Zeit für intensive Trainingseinheiten. Anstelle des Estland-Trips gab es Kurse in Villach und Planica. Bereits seit Sonntag befanden sich die Österreicher in Lillehammer, wo fleißig weitertrainiert wurde. Am Donnerstag erfolgte die Weiterreise per Zug nach Trondheim.

Dort stehen zwei Großschanzen-Einzel auf dem Plan. Cheftrainer Christoph Eugen freute sich über ideale Bedingungen in Lillehammer. „Wir haben auf beiden Schanzen trainiert, und ich denke, dass wir springerisch mannschaftlich geschlossen wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben“, so der ÖSV-Funktionär. Zudem habe man viele Kilometer auf den Loipen sammeln können. „Ich hoffe, dass wir nach der Pause wieder gut reinfinden und in der letzten Periode noch einmal zeigen können, was wir draufhaben.“

Trotz des vorzeitigen Saisonendes des gesundheitlich angeschlagenen Bernhard Gruber wird Rot-Weiß-Rot sogar mit acht Mann vertreten sein. Dank seiner Leistungen im Continentalcup hat Gerstgraser einen zusätzlichen Weltcup-Startplatz geholt.

Entscheidung an der Spitze

Saisondominator Jarl Magnus Riiber könnte in seiner Heimat seinen zweiten Weltcup-Gesamtsieg in Folge fixieren. Der 22-jährige Osloer, der im Vorjahr sogar schon am 3. Februar die Kristallkugel geholt hatte, führt nach elf Saisonsiegen 409 Zähler vor Landsmann Jörgen Graabak. Die ausgefallenen Bewerbe von Otepää werden nicht nachgetragen. Das bestätigte der Renndirektor des Internationalen Skiverbands (FIS), Lasse Ottesen, am Donnerstag gegenüber der APA.

Einmal mehr zeigt sich, dass die Kombinierer aus finanziellen Gründen nur schwer kurzfristig Ersatzorte finden können. „Es ist unsere Philosophie, dass die nordischen Sportarten in den nächsten Jahren mehr zusammenwachsen sollen“, sagte der Ex-Skispringer Ottesen. Gerade Skisprung-Weltcup-Schauplätze könnten vermutlich leichter einspringen, eventuell parallel zu den Spezialspringern. Dieses Problem ist allerdings seit Jahren ein ungelöstes.