Dominic Thiem
APA/AFP/Daniel Ramalho
Tennis

Thiem in Rio nach Schwerarbeit weiter

Dominic Thiem hat in der Nacht auf Freitag in Rio de Janeiro ein hartes Stück Arbeit verrichten müssen, um ins Viertelfinale des ATP-500-Sandplatzturniers einzuziehen. Der Österreicher lag gegen den Spanier Jaume Munar bereits mit 6:7 0:2 zurück, siegte nach 2:41 Stunden aber noch mit 6:7 (5/7) 6:3 6:4.

Thiem trifft nun am Freitag (drittes Match nach 19.00 Uhr MEZ) erstmals auf den italienischen Qualifikanten Gianluca Mager. Dieser liegt im ATP-Ranking auf Position 128 und ist klarer Außenseiter. Thiem fehlt noch ein Sieg, um bereits am Montag erstmals in die Top Drei der Weltrangliste vorzustoßen. Sollte das nicht gelingen, dann wird es wegen des längeren verletzungsbedingten Ausfalls von Roger Federer eine Woche später so weit sein.

Unabhängig davon zeigte Thiem gegen Munar noch nicht sein bestes Sandplatztennis. Allerdings hielt sein 22-jähriger Gegner auch mit viel Gefühl und Kampfgeist bemerkenswert mit. „Alles, was zählt, ist der Sieg. Und das habe ich geschafft“, sagte Thiem nach dem dritten Erfolg im dritten Duell mit dem Spanier. „Ich habe vom ersten bis zum letzten Punkte großartig gekämpft. Darauf bin ich stolz, und das nehme ich auch in die nächste Runde mit.“

Dominic Thiem
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Im Achtelfinale gegen Munar musste Thiem eine intensive Nachtschicht einlegen

Erster Satz geht im Tiebreak verloren

Thiem hatte gegen den Weltranglisten-99. zunächst bei 2:1 einen Breakball, den dieser aber mit Serve-Volley souverän abwehrte. Danach wurde es bei 3:3 bzw. 5:5 zweimal brenzlig für Thiem, der aber beide Breakbälle gegen sich abwehrte. Munar überraschte Thiem immer wieder mit gelungenen Stoppbällen und brachte den Lichtenwörther so aus dem Rhythmus.

Der erste Satz musste nach 55 Minuten ins Tiebreak. In diesem stellte Thiem zunächst von 1:3 auf 4:3. Doch letztlich war es Munar, der nach 1:05 Stunden seinen zweiten Satzball zum 7:5 nutzte. Der klein gewachsene Spanier widerstand dem Powertennis Thiems weiterhin, im zweiten Game brachte ihm ein gelungener Stopp erneut einen Breakball, den er prompt zur 2:0-Führung nutzte.

Wende mit dem Rücken zur Wand

Doch Thiem steigerte sich mit dem Rücken zur Wand, schaffte mit Breaks zum 1:2 und 3:2 die Wende – und nach vier Games en suite ließ er sich den zweiten Satz nicht mehr nehmen. Nach 1:50 Stunden hatte Thiem den Satzausgleich mit einem 6:3 geschafft. Im entscheidenden Durchgang wehrte er zunächst zwei Breakbälle ab. Doch mit Fortdauer des Spiels gelang es Thiem, sein druckvolles Spiel besser zur Geltung zu bringen.

Ein Break zum 4:2 war noch nicht die Entscheidung, denn Munar schaffte nach fehlerhaftem Service von Thiem das sofortige Rebreak. Gespielt zu diesem Zeitpunkt waren 2:25 Stunden, die Ortszeit fast 0.30 Uhr. Munar gelang noch der Ausgleich, doch im zehnten Game nutzte Thiem seinen zweiten Matchball zum dritten Sieg im dritten Vergleich mit dem Mallorquiner.

In Rio de Janeiro hatte Thiem 2017 schon einmal triumphiert. Den nächsten Schritt zum neuerlichen Titel an der Copacabana könnte er am Freitag machen. Sollte sich Thiem gegen Mager erwartungsgemäß durchsetzen, trifft er am Samstag im Halbfinale entweder auf Lucky Loser Attila Balazs (HUN) oder den spanischen Qualifikanten Pedro Martinez.

ATP-500-Turnier in Rio de Janeiro

Viertelfinal-Tableau:
Gianluca Mager (ITA) Dominic Thiem (AUT/1) 7:6 (7/4) 7:5
Attila Balazs (HUN) Pedro Martinez (ESP) 2:6 6:4 6:2
Cristian Garin (CHI/3) Federico Coria (ARG) 2:6 6:3 7:5
Borna Coric (CRO/5) Lorenzo Sonego (ITA) 7:6 (7/5) 6:3
Achtelfinal-Tableau:
Dominic Thiem (AUT/1) Jaume Munar (ESP) 6:7 (5/7) 6:3 6:4
Gianluca Mager (ITA) Joao Domingues (POR) 6:3 7:6 (7/5)
Attila Balazs (HUN) Thiago Monteiro (BRA) 1:6 6:1 6:4
Pedro Martinez (ESP) Pablo Andujar (ESP) 6:1 6:4
Federico Coria (ARG) Carlos Alcaraz (ESP) 6:4 4:6 6:4
Cristian Garin (CHI/3) Federico Delbonis (ARG) 6:4 6:3
Borna Coric (CRO/5) Thiago Seyboth Wild (BRA) 6:3 1:6 7:6 (7/5)
Lorenzo Sonego (ITA) Dusan Lajovic (SRB/2) 7:6 (7/5) 7:6 (7/5)
Erstrundentableau:
Dominic Thiem (AUT/1) Felipe Meligeni Alves (BRA) 6:2 4:6 6:1
Jaume Munar (ESP) Salvatore Caruso (ITA) 7:5 6:4
Joao Domingues (POR) Federico Gaio (ITA) 7:6 (10/8) 6:4
Gianluca Mager (ITA) Casper Ruud (NOR/8) 7:6 (7/4) 7:5
Thiago Monteiro (BRA) Guido Pella (ARG/4) 5:7 6:4 7:6 (7/3)
Attila Balazs (HUN) Pablo Cuevas (URU) 6:4 6:3
Pedro Martinez (ESP) Hugo Dellien (BOL) 3:6 6:2 7:5
Pablo Andujar (ESP) Fernando Verdasco (ESP/9) 6:3 6:3
Carlos Alcaraz (ESP) Albert Ramos-Vinolas (ESP/7) 7:6 (7/2) 4:6 7:6 (7/2)
Federico Coria (ARG) Corentin Moutet (FRA) 1:6 7:6 (7/1) 7:6 (7/3)
Federico Delbonis (ARG) Roberto Carballes Baena (ESP) 6:2 6:4
Cristian Garin (CHI/3) Andrej Martin (SVK) 4:6 7:5 7:6 (7/5)
Borna Coric (CRO/5) Juan Ignacio Londero (ARG) 7:6 (7/5) 7:5
Thiago Seyboth Wild (BRA) Alejandro Davidovich Fokina (ESP) 5:7 7:6 (7/3) 7:5
Lorenzo Sonego (ITA) Leonardo Mayer (ARG) 6:1 5:7 6:4
Dusan Lajovic (SRB/2) Marco Cecchinato (ITA) 6:4 6:7 (4/7) 6:1