Österreichischer Skifahrer Adrian Pertl
AP/Alessandro Trovati
Ski alpin

Österreicher ohne Sorgen in Japan

Die Technik-Rennen der Herren in Naeba an diesem Wochenende stehen auch unter dem Einfluss des Coronavirus. Am Samstag geht es in Japan mit dem Riesentorlauf los, am Sonntag (jeweils 2.00 bzw. 5.00 Uhr, live ORF1 und im Livestream) markiert der Slalom auch schon wieder das Ende des Abstechers nach Asien. Marco Schwarz und Adrian Pertl wollen zwischen den Kippstangen an gute Resultate in diesem Winter anschließen.

Die für Mitte Februar geplanten beiden China-Rennen der Speed-Herren in Yanqing waren wegen des Coronavirus abgesagt worden, in Japan bestanden hingegen keine gravierenden Bedenken. Die Ausbreitung des Virus und der von ihm ausgelösten Lungenkrankheit hält sich in Grenzen. Die Österreicher um Schwarz, Pertl und Co. flogen bereits vor einigen Tagen nach Japan, um sich zu akklimatisieren, und brachten bis Donnerstag auch zwei Trainings hinter sich.

„Die Leute sind sehr freundlich, es ist echt ein nettes Volk, ein schönes Land. Wir freuen uns auf die Rennen“, sagte Manuel Feller, der zuletzt trotz bescheidener Ergebnisse häufig in den Schlagzeilen stand. „Die Leute sind total nett“, sagte auch Schwarz. „Von der Kultur her ist es einmal etwas ganz was anderes, was eine gute Abwechslung ist und wo man ein bisschen auf andere Gedanken kommt.“ Schnee gebe es zwar in der Region nicht viel, das betreffe aber alle Athleten gleich.

Österreichischer Skifahrer Marco Schwarz
GEPA/Mario Kneisl
Marco Schwarz will seine bestmögliche Leistung abrufen und im Slalom ganz vorne mitfahren

Coronavirus kein Thema

Das Coronavirus habe im Vorfeld für die Österreicher keine Rolle gespielt. „Ich habe nicht viel mitgekriegt, muss ich sagen“, meinte Schwarz. „Ich habe mich da jetzt nicht beeinflussen lassen und bin ganz normal angereist.“

Auch sein Kärntner Landsmann Pertl, zuletzt in Chamonix Slalom-Dritter, geht mit dem Problem relativ cool um: „Ich habe da eigentlich keine großen Sorgen oder Bedenken. Wir sind in Japan, das ist eine eigene Insel. Ich glaube, das ist da nicht so das Thema.“ Ratschläge wie regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von Menschenmengen würden klarerweise beherzigt.

Gute Erinnerungen an Naeba

Zuletzt gab es in Naeba im Februar 2016 zwei Rennen. Die Sieger hießen Alexis Pinturault im Riesentorlauf sowie Felix Neureuther, der den Slalom gewann. Aber auch für Schwarz war Japan schon damals eine Reise wert: Platz drei im Slalom bedeutete für den damals 20-Jährigen den zweiten Podestplatz seiner Karriere, im Riesentorlauf sammelte er als 28. ebenfalls Punkte.

„Die Erinnerungen sind sehr gut“, meinte er dementsprechend. „Da habe ich das zweite Mal Riesentorlauf-Punkte gemacht, und der dritte Platz im Slalom war sensationell. Ich bin mit einem sehr guten Gefühl wieder angereist.“ Es gelte, die bestmögliche Leistung abzurufen. „Im Slalom will ich ganz vorne mitfahren, das ist ganz klar. Das habe ich drauf. Und im Riesentorlauf gut Ski fahren, dann werden wir sehen, was rauskommt.“

Pertl drosselt Erwartungen

Pertl ist im Weltcup erstmals im Riesentorlauf dabei. Er bemühte sich, die Erwartungen niedrig zu halten. Das Ziel sei, „ähnlich wie im Slalom davor, schauen, dass ich im zweiten Durchgang dabei bin“. Im Slalom wolle der 23-Jährige dort weitermachen, wo er zuletzt aufgehört hatte. „Ich hoffe, dass wieder ein gutes Ergebnis rausschaut.“ In Chamonix hatte sich Pertl mit Nummer 37 auf das Podest katapultiert, am Sonntag wird er bereits mit einer Nummer in den Top 30 starten.

Feller wollte sich leistungsmäßig keine Vorgabe machen. „Ich will einfach gutes Skifahren zeigen“, sagte der Tiroler. „Vor allem der Riesentorlauf ist ein sehr langer Lauf, aber eigentlich eine sehr coole Strecke, wo alles drinnen ist. Der Slalom ist eher von der einfachen Seite, was aber oft nicht heißt, dass es einfach ist, schnell zu sein.“