LASK Spieler Petar Filipovic
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

LASK vor Bewährungsprobe als Leader

Der LASK empfängt am Sonntag in der 20. Runde der tipico-Bundesliga SKN St. Pölten in ungewohnter Rolle. Die Linzer verteidigen erstmals im Fernduell der Europacup-Starter mit Red Bull Salzburg die Tabellenführung. Der LASK nahm aus der Europa League aus Alkmaar deutlich mehr Schwung mit als die in Frankfurt gebeutelten Bullen. Dennoch warnt man in Linz vor allzu viel Übermut.

„Uns erwartet am Sonntag ein kompakt stehender Gegner“, sagte LASK-Coach Valerien Ismael, dessen Truppe den ersten Saisonvergleich in St. Pölten mit 3:0 für sich entschied. „Man hat bereits im Hinspiel gesehen, dass St. Pölten läuferisch stark ist und viel investiert. Zudem haben sie sehr gute Spieler in ihren Reihen“, warnte der Franzose. „Für uns gilt es, eine konzentrierte Leistung abzuliefern. Wir werden viel Ballbesitz haben. Es gilt, Lösungen zu finden sowie in unserem Spiel nach vorne wieder Geduld zu beweisen.“

Personell könnte Ismael auf einigen Positionen Umstellungen vornehmen. Marko Raguz, Torschütze beim 1:1 in Alkmaar, sei etwas „angeschlagen“, sagte der Coach, Mittelfeldmann James Holland musste in der Halbzeit nach einem Zusammenstoß am Knie genäht werden. Verteidiger Philipp Wiesinger ist zudem gesperrt. Gut möglich, dass Husein Balic gegen seinen ehemaligen Club erstmals in der Startelf des LASK zu sehen ist. Christian Ramsebner könnte erstmals nach seiner Oberschenkelverletzung wieder auflaufen. „Ich habe die Qual der Wahl auf bestimmten Positionen. Das Spiel (gegen Alkmaar, Anm.) war nicht ganz so intensiv, daher glaube ich, dass wir sehr gut regenerieren werden“, sagte Ismael.

Tipico-Bundesliga, 20. Runde

Sonntag, Beginn 14.30 Uhr:

LASK – St. Pölten

Raiffeisen Arena, SR Spurny

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Ramsebner, Trauner, Filipovic – Potzmann, Haudum, Michorl, Renner – Goiginger, Klauss, Balic

St. Pölten: Vollnhofer – Klarer, Drescher, Muhamedbegovic – Ingolitsch, Messerer, Gorzel, Luxbacher, R. Ljubicic – Pak, Alan

Ismaels Kollege bei St. Pölten Alexander Schmidt verfolgte die Partie in Alkmaar als interessierter TV-Zuschauer. „Der LASK ist meiner Meinung nach die Mannschaft der Stunde, ist athletisch und fußballerisch sehr gut, hat einen klaren Plan“, sagte Schmidt. Aufpassen müsse man aber allgemein bei Standardsituationen. „Da haben sie schon Waffen“, sagte Schmidt. Die Doppelbelastung des LASK sei für St. Pölten kein Vorteil. „Sie haben gute Leute draußen, können schon rotieren“, so Schmidt. Auch die neue Rolle des Gejagten werde die Oberösterreicher nicht negativ beeinflussen. „Ich glaube nicht, dass das für den LASK was ausmacht.“

Austria wittert Chance

Die Wiener Austria kann am Sonntag zeigen, dass sie kein Aufbaugegner für einen ins Tief gerutschten Serienmeister Red Bull Salzburg ist. Als Spiel der womöglich letzten Meistergruppenchance für die Wiener und Bewährungsprobe für die Salzburger birgt das Prestigeduell plötzlich unerwartet viel Brisanz. Austria-Trainer Christian Ilzer hat die jüngsten zwei Salzburger Niederlagen interessiert verfolgt. „Ich habe gesehen, dass es der LASK und Frankfurt mit ihrer extrem robusten, aggressiven Spielweise den Salzburgern sehr schwer gemacht haben“, sagte Ilzer am Freitag.

Über eine mögliche Verunsicherung beim Ligakrösus wollte Ilzer nicht spekulieren. „Es ist definitiv nicht leichter geworden. Sie werden fokussiert sein, mit ein bisschen Wut im Bauch. Wir erwarten sie mit voller Wucht.“ Für sein Team gelte es, den Salzburger Anfangswirbel zu bremsen. „Sollten dann wirklich Unsicherheiten auftreten, müssen wir die Qualitäten haben, das auch auszunützen.“ Sein Team liegt drei Runden vor Ende des Grunddurchgangs sechs Punkte unter dem Strich. Die Austria ist sechs Spiele ungeschlagen, hat die vergangenen fünf Duelle mit den Bullen aber jeweils verloren.

Tipico-Bundesliga, 20. Runde

Sonntag, Beginn 17.00 Uhr:

Austria – Salzburg

Generali Arena, SR Muckenhammer

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Klein, Palmer-Brown, Madl, Poulsen – Ebner, A. Grünwald – Sarkaria, Fitz, Pichler – Monschein

Salzburg: Stankovic – Farkas, Onguene, Wöber, Ulmer – Szoboszlai, Junuzovic, Bernede, Okugawa – Daka, Hwang

Salzburg-Trainer fordert Reaktion

Für Salzburg geht es nach zwei Pleiten en suite um mehr als die mögliche Rückeroberung der Tabellenführung vom LASK. „Es ist gut für uns, dass das Spiel gegen die Austria so schnell kommt. Ich erwarte eine Reaktion der Mannschaft in einem enorm wichtigen Spiel“, sagte Trainer Jesse Marsch nach der bitteren 1:4-Demütigung in der Europa League gegen Eintracht Frankfurt. Drei Niederlagen in Folge mussten die Salzburger übrigens zuletzt im Herbst 2014 einstecken, als sie gegen Malmö (0:3), Sturm (2:3) und den WAC (0:1) verloren. „Damit beschäftigen wir uns gar nicht. Wir fahren nach Wien, um zu gewinnen und Selbstvertrauen zu tanken“, so Marsch.

Ein Sieg in Wien käme den Bullen vor dem Rückspiel gegen Frankfurt (Marsch: „Wir haben noch eine Chance“) als Stimmungsaufheller natürlich gerade recht. „Nicht nur das Ergebnis ist wichtig, sondern auch die Art und Weise des Fußballs. Die Mannschaft muss wieder Mentalität zeigen“, forderte Marsch. Zur Bewältigung ist laut Trainer eine gehörige Portion Testosteron notwendig. „Wir brauchen in diesem Moment Männer“, so Marsch. Antoine Bernede könnte seine Tauglichkeit unter Beweis stellen. Der defensive Mittelfeldspieler aus Frankreich sei fünf Monate nach seinem gegen Rapid erlittenen Schienbeinbruch eine Option, sagte Marsch.

Für Hartberg ist Ziel zum Greifen nah

Der TSV Prolactal Hartberg verteidigt am Sonntag seine positive Bilanz gegen Rapid. Die Steirer, die in torreichen Duellen mit dem Rekordmeister zumeist gut aussahen, könnten in der 20. Bundesliga-Runde auch das große Saisonziel fixieren. Mit dem finanziell lukrativen Einzug in die Meisterrunde wäre für die Truppe von Coach Markus Schopp nämlich auch der erneute Klassenerhalt fix.

Tipico-Bundesliga, 20. Runde

Sonntag, Beginn 14.30 Uhr:

Hartberg – Rapid

Profertil Arena, SR Heiß

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Lienhart, Huber, Luckeneder, Klem – Kainz, Nimaga, Cancola – Dossou, Tadic, Ried

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Dibon, Barac, Ullmann – Grahovac, Schwab – Murg, Knasmüllner, Arase – Fountas

„Egal ob WAC, Rapid, oder nächste Woche LASK: Für uns als TSV Hartberg sind das alles richtige Kaliber. Aber wir haben einen riesigen Hunger, gegen diese großen Mannschaften zu reüssieren“, so Schopp zur Ausgangslage. Diese sei tabellarisch eine gute: „Wir haben 16 Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten, was auch nach der Punkteteilung nicht ganz wenig wäre.“ Hilft Salzburg gegen die Wiener Austria mit, könnten die Steirer den doppelten Bonus – sportlich wie finanziell – eingefahren haben. Schopp: „Wir sind ja keine Träumer. Ich nehme an, dass in Hartberg niemand mit der Meistergruppe budgetiert hat.“

Torreiche Duelle

In den bisherigen sechs Duellen zwischen Hartberg und Rapid wurde den Fans immer etwas geboten, nie weniger als drei und im Schnitt 5,5 Tore pro Spiel. „Ich denke, das hat mit der Spielanlage beider Mannschaften zu tun. Der Anspruch von Rapid ist es, gegen jeden Gegner zu gewinnen. Und wir wollen das Ganze nicht passiv genießen, wollen Rapid nie schalten und walten lassen“, sagte Schopp. Das zieht auch Zuschauer an. Der Verein erwartete „voraussichtlich zum zweiten Mal in dieser Saison“ ein ausverkauftes Haus.

Rapid ist nicht nur aufgrund der Bilanz (ein Sieg in fünf Spielen) gewarnt. „Es wird hart umkämpft sein, wir dürfen im Umgang mit unseren Chancen nicht fahrlässig agieren“, sagte Kapitän Stefan Schwab. „Hartberg kommt über die spielerischere Ebene als Wattens zuletzt, die eher über lange Bälle agiert haben, daher wird es eine ganz andere Partie.“ Coach Dietmar Kühbauer könnte die Formation vom 2:0 gegen WSG Tirol aufbieten, auch Christopher Dibon ist fit. „Wir haben grundsätzlich keine neuen Ausfälle, es gibt somit auch keine Ausreden, wir können auf eine gut bestückte Bank zurückgreifen“, sagte Kühbauer.