F1 Rennfahrer Sebastian Vettel.
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Formel 1

Motor lässt Ferrari bei Testfahrten im Stich

Ferrari hat zum Abschluss der Formel-1-Testfahrten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya den nächsten Rückschlag erlitten. Am Freitag musste Sebatian Vettel seinen SF1000 wegen eines Motorproblems abstellen und konnte erst nach einem Kompletttausch weiterfahren. Dem gesamten Feld auf und davon fuhr unterdessen Valtteri Bottas in seinem Mercedes.

Vettel wurde am letzten Testtag bereits rund eineinhalb Stunden nach Streckenöffnung gebremst. Der viermalige Weltmeister wurde immer langsamer und stellte seinen Ferrari schließlich in Kurve zwölf ab. Während die Sitzung vorübergehend unterbrochen wurde, wurde der SF1000 mit einem Abschleppwagen zur Inspektion zurück in die Box transportiert.

Der genaue Grund für die Probleme wird nach Angaben der Scuderia in der Zentrale in Maranello untersucht. Am Nachmittag stieg der 32-jährige Deutsche nach einem Motorwechsel wieder in seinen SF1000 und drehte insgesamt noch 100 Runden. Dennoch landete er nur auf Platz 13.

„Die anderen sind schneller als wir“

Entsprechend pessimistisch blickt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto dem Saisonauftakt in knapp drei Wochen entgegen. „Ich bin nicht so optimistisch wie vergangenes Jahr. Die anderen sind schneller als wir“, sagte der 50-jährige Schweizer, dessen Rennstall seit 2007 (Fahrertitel durch Kimi Räikkönen) bzw. 2008 (Gewinn der Konstrukteurswertung) titellos in der Motorsport-Königsklasse ist. „Machen wir uns Sorgen? Natürlich, weil wir nicht so schnell sind, wie wir es gerne wären.“

Die ersten Tests vor der neuen Saison hatten für Vettel und Co. schon unglücklich begonnen. Wegen Unwohlseins hatte der Deutsche den Mittwoch als Trainingstag an seinen Stallrivalen Charles Leclerc abgetreten, der Monegasse landete jedoch auf dem enttäuschenden elften Rang. Den Donnerstag hatten sich die Ferrari-Piloten dann aufgeteilt, mehr als die Plätze sechs (Vettel) und acht (Leclerc) schauten aber nicht heraus.

Mercedes hinterlässt starken Eindruck

Nicht einzufangen war zum Abschluss Mercedes-Pilot Bottas, der in 1:15,732 Minuten die klar schnellste Zeit der dreitägigen Testfahrten in Barcelona drehte. Zweiter hinter dem Finnen wurde sein britischer Teamkollege Lewis Hamilton (+0,784 Sekunden). Der drittplatzierte Franzose Esteban Ocon im Renault lag bereits 1,370 Sekunden hinter Bottas. Red Bulls Hoffnungsträger Max Verstappen (1,904) landete unter 16 Fahrern auf dem achten Platz.

Mercedes präsentiert revolutionäres Lenksystem

Das revolutionäre Lenksystem von Mercedes namens DAS spaltet die Gemüter. Die Piloten können damit die Spur der Vorderräder verstellen.

Mercedes gelang mit dem innovativen DAS (Dual Axis Steering), einer dualen Achsensteuerung, der nächste große Wurf. „Hut ab vor Mercedes“, lobte McLaren-Teamchef Andreas Seidl die Innovation der Silberpfeile. Bei Red Bull sprach Verstappen, der am Vormittag mit 86 Runden das größte Pensum aller Piloten absolvierte, von einer „guten ersten Woche“.

In der nächsten Woche finden von Mittwoch bis Freitag die letzten Testfahrten in Montmelo statt. Eröffnet wird die Formel-1-Saison am 15. März (6.10 Uhr MEZ, live in ORF1 und im Livestream) mit dem Grand Prix von Australien in Melbourne.

Freitag, 21. Februar:
1. Valtteri Bottas FIN Mercedes 1:15,732 65*
2. Lewis Hamilton GBR Mercedes + 0,784 73
3. Esteban Ocon FRA Renault 1,370 76
4. Lance Stroll CAN Racing Point 1,606 116
5. Daniil Kwjat RUS Alpha Tauri 1,695 62
6. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo 1,737 152
7. Daniel Ricciardo AUS Renault 1,842 93
8. Max Verstappen NED Red Bull 1,904 86
9. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 2,051 59
10. Alexander Albon THA Red Bull 2,422 83
11. Carlos Sainz ESP McLaren 2,542 76
12. Romain Grosjean FRA Haas 2,648 48
13. Sebastian Vettel GER Ferrari 2,652 100
14. Lando Norris GBR McLaren 2,722 49
15. Nicholas Latifi CAN Williams 3,272 72
16. Kevin Magnussen DEN Haas 3,977 4
* gefahrene Runden
Donnerstag, 20. Februar:
1. Kimi Räikkönen FIN Alfa Romeo 1:17,091 134*
2. Sergio Perez MEX Racing Point + 0,256 145
3. Daniel Ricciardo AUS Renault 0,658 41
4. Alexander Albon THA Red Bull 0,821 134
5. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1,030 147
6. Sebastian Vettel GER Ferrari 1,063 73
7. George Russell GBR Williams 1,175 116
8. Charles Leclerc MON Ferrari 1,244 49
9. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1,296 106
10. Lando Norris GBR McLaren 1,383 137
11. Romain Grosjean FRA Haas 1,405 158
12. Esteban Ocon FRA Renault 1,466 52
13. Valtteri Bottas FIN Mercedes 2,216 77
* gefahrene Runden
Mittwoch, 19. Februar:
1. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:16,976 94*
2. Valtteri Bottas FIN Mercedes + 0,337 79
3. Sergio Perez MEX Racing Point 0,339 58
4. Max Verstappen NED Red Bull 0,540 168
5. Daniil Kwjat RUS Alpha Tauri 0,722 115
6. Carlos Sainz ESP McLaren 0,866 161
7. Daniel Ricciardo AUS Renault 0,897 54
8. Esteban Ocon FRA Renault 1,028 62
9. George Russell GBR Williams 1,192 73
10. Lance Stroll CAN Racing Point 1,306 50
11. Charles Leclerc MON Ferrari 1,313 131
12. Nicholas Latifi CAN Williams 1,406 63
13. Robert Kubica POL Alfa Romeo 1,410 59
14. Kevin Magnussen DEN Haas 1,490 104
15. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo 3,120 78
* gefahrene Runden