Zuvor präsentierten sich die Bayern, bei denen David Alaba als Abwehrchef zum Einsatz kam, unmittelbar vor dem Achtelfinal-Duell in der Champions League am Dienstag auswärts gegen Chelsea ungewohnt behäbig. Im 250. Heimspiel in der heimischen Allianz Arena hatten Serge Gnabry (26.) und Lewandowski (70.) die ersten beiden Bayern-Tore erzielt. Sven Michel (75.) und Dennis Srbeny (44.) gelang aber zweimal der Ausgleich für die couragiert auftretenden Gäste.
Bayern bleibt damit auf jeden Fall auch nach dem Wochenende Spitzenreiter der deutschen Bundesliga. Der Meister hält bei 49 Punkten und hat damit einen Zähler mehr auf dem Konto als der erste Verfolger RB Leizpig, der am Samstagabend bei Schalke 04 mit 5:0 gewann. Dahinter folgen Borussia Dortmund (45 Punkte) und Borussia Mönchengladbach (43).
Bayern lässt Präzision vermissen
Bayern-Trainer Hansi Flick reagierte auf die Gelb-Sperren von Jerome Boateng und Benjamin Pavard mit einer defensiven Systemumstellung und bot eine Dreierkette mit dem zentralen Alaba auf. Die 75.000 Zuschauer sahen zunächst auch dominante Hausherren, denen allerdings oft die Präzision fehlte.
Fast eine halbe Stunde mussten sich die Münchner bis zum fest eingeplanten ersten Torjubel gedulden, bis sich Gnabry durch die Gäste-Defensive durchwühlte und in seinem 100. Bundesliga-Spiel schon seinen 41. Treffer erzielte. Die Bayern hatten das Spiel im Griff. Konsequenz fehlte aber weiterhin. Lewandowski verpasste eine Hereingabe (39.), Coutinho schloss zu überhastet ab (41.).
Neuer-Patzer wird mit Ausgleich bestraft
Paderborn setzte unterdessen auf Konter und nutzte einen Patzer von Manuel Neuer, der sich bei einem Ausflug verschätzte, zum Ausgleich. Srbeny luchste dem DFB-Teamgoalie den Ball ab und schob zum 1:1 ein. Da ein von Christian Strohdiek abgefälschter Tolisso-Schuss (45.+1) an die Latte sprang, ging es mit dem unerwarteten Gleichstand in die Pause.
Die Münchner versuchten nach Wiederanpfiff, mehr zu investieren, aber es gab zu viele Ballverluste. Den Aktionen fehlte der richtige Schwung. Und dann parierte Gäste-Schlussmann Leopold Zingerle in der 53. Minute gleich zweimal großartig gegen Lewandowski. Gegen einen Flachschuss des Polen war er dann aber machtlos (70.).
Die Bayern blieben defensiv anfällig, und der eingewechselte Michel markierte unbedrängt den erneuten Ausgleich. Das letzte Wort hatte allerdings doch noch Lewandowski mit seinem späten Siegestor.