ÖSV-Fahrerin Franziska Gritsch
APA/AFP/Fabrice Coffrini
Ski alpin

Gritsch jubelt über Podestplatz

Karrierehighlight für Franziska Gritsch: Die Tirolerin stand am Sonntag zum zweiten Mal im Skiweltcup auf dem Podest – erstmals als Zweite. Gritsch musste sich in Crans-Montana in der Alpinen Kombination nur Federica Brignone geschlagen geben, die sowohl in Super-G als auch im Slalom die Schnellste war. Die Italienerin löste im Gesamtweltcup zudem Mikaela Shiffrin als Spitzenreiterin ab.

„Ich glaub, das ist nicht ganz eine Überraschung“, sagte Gritsch, die sich als „übrig gebliebene Allrounderin“ bezeichnete. „Platz fünf im Super-G war sicher schon eine richtig gute Leistung. Es hat sicher geholfen, dass ich eine richtig gute Piste gehabt habe. Was jetzt wirklich Klick gemacht hat, weiß ich nicht. Ich war heute schon in der Früh recht locker drauf“, sagte sie im ORF-Interview.

Im Slalom hätten die Läuferinnen „eine klassische Salzpiste“ vorgefunden. „Es ist richtig warm. Dass da die Piste ein bissel abnimmt, das ist auch klar. Deswegen heißt es, was man hat, ausnutzen.“

Kombination in Crans-Montana: Gritsch fährt auf Platz zwei

Franziska Gritsch überraschte mit Platz zwei in der Kombination. Federica Brignone übernahm mit einem überlegenen Sieg die Gesamtweltcup-Führung.

Zweiter Podestplatz für Ötztalerin

Für die Ötztalerin war es der zweite Podestplatz in der Saison und überhaupt in ihrer Karriere. Die 22-Jährige war Mitte Dezember in St. Moritz Dritte des Parallelslaloms gewesen. Die Schweiz scheint also ein guter Boden für sie zu sein.

Die übrigen Österreicherinnen waren abgeschlagen. Nina Ortlieb, Dritte im Super-G am Vormittag, konnte im Slalom nicht mehr mithalten und fiel auf Rang elf zurück. Ramona Siebenhofer verhaute den Super-G mit Startnummer eins. „Das war eine schlechte Leistung, da braucht man nicht drumherumreden“, konstatierte die Steirerin, die letztlich auf Position 17 kam. Lisa Grill belegte den 21. Platz. Mirjam Puchner verzichtete auf ein Antreten im Slalom, in dem Michaela Heider ausschied.

ÖSV-Fahrerin Franziska Gritsch im Slalom der Damen-Kombi von Crans-Montana
AP/Gabriele Facciotti
Mit Lockerheit fuhr Gritsch zu ihrem zweiten Podestplatz

Brignone im Höhenflug

Brignone ist hingegen im Weltcup die Spezialistin für Kombi-Events. Die 29-Jährige hatte schon 2017, 2018 und 2019 die Kombination in Crans-Montana für sich entschieden, in dieser Saison gewann sie den ersten Bewerb in der Disziplin in Altenmarkt-Zauchensee. „Ich hatte ein bisschen Glück“, sagte Brignone und verwies auf den Ausfall ihrer Konkurrentin Petra Vlhova. „Aber es war ein guter Kampf. Ich bin sehr zufrieden.“

Brignone hat jetzt 73 Punkte Vorsprung auf die abwesende Shiffrin. Die Gesamtwertung habe sie nicht im Hinterkopf. „Nein, ich denke nur an diese Rennen und diesen fantastischen Tag. Es ist das vierte Mal, dass ich hier gewonnen habe“, sagte die in Mailand geborene Tochter der Ex-Läuferin Maria Rosa Quario.

Noch nicht entschieden ist der Weltcup in der Kombinationswertung. Brignone hat 75 Punkte Vorsprung auf Wendy Holdener und liegt 100 Punkte vor Ester Ledecka – ein Rennen steht noch auf dem Programm. Gritsch und Siebenhofer haben als Vierte beziehungsweise Fünfte rechnerisch keine Chance mehr auf die kleine Kristallkugel. Die Entscheidung fällt in einer Woche in La Thuile.