Filip Kostic (Eintracht)
APA/AFP/Ina Fassbender
Europa League

Eintrachts Wankelmut lässt Salzburg hoffen

Der FC Salzburg steht am Donnerstag (21.00 Uhr) im Sechzehntelfinale der Europa League gegen Eintracht Frankfurt mit dem Rücken zur Wand. Nach einer defensiv teils inferioren Leistung nehmen die „Bullen“ das Rückspiel mit einer 1:4-Hypothek in Angriff. Hoffnung machen das späte Auswärtstor und der Wankelmut des deutschen Bundesligisten.

Vor allem die Vorstellung der Frankfurter am Montag bei der 1:2-Heimniederlage gegen Union Berlin ließ bei Trainer Adi Hütter die Alarmglocken läuten. Zu sprunghaft wechseln sich die Leistungen seiner Mannschaft ab. „Wir sind nicht so weit, wie ich mir das vorstelle“, sagte der Vorarlberger nach dem zweiten Nuller in der Liga in Folge. „Die Niederlage ist sehr bitter und stört mich sehr.“

Zum wiederholten Mal folgte nach einem Glanzlicht wie im Hinspiel gegen Salzburg ein Tiefschlag gegen einen vermeintlich schlagbaren Ligagegner. Auf einen Europacup-Platz fehlen den Frankfurtern als Tabellenelfter bereits acht Punkte. Gelingt keine Aufholjagd, müsste die Eintracht den Titel in Europa League oder DFB-Pokal gewinnen, um auch im nächsten Jahr international vertreten zu sein.

„Wenn wir so spielen, wird es schwierig“

Für das wegweisende Gastspiel in der seit Wochen mit 29.000 Zuschauern ausverkauften Salzburger Arena in Wals-Siezenheim schickte Hütter bereits eine Warnung an seine Mannschaft. „Am Donnerstag ist wieder Europacup-Tag, wir müssen dieses 4:1 über die Runden bringen. Wenn wir so spielen wie in der ersten Halbzeit, wird es ganz schwierig“, sagte der 50-jährige, der die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte sicherlich gerne entspannter angetreten hätte.

Immerhin, seine Spieler wissen um den Ernst der Lage und sparten nicht mit Selbstkritik. „Heute hat viel gefehlt, gerade was Emotionen und Kampf angeht“, sagte Abwehrspieler Timothy Chandler, der sich die Leistungs- und Stimmungsschwankungen in der Mannschaft allerdings nicht wirklich erklären kann. „Wenn wir das erklären könnten, würden wir es abstellen“, betonte der 29-Jährige. Und der Japaner Makoto Hasebe ergänzte: „Eine einfache Erklärung gibt es nicht.“

Julian Ryerson (Union) und Evan Obite N’Dicka (Eintracht)
APA/AP/dpa/Uwe Anspach
Beim 1:2 gegen Union Berlin wussten die Frankfurter über weite Strecken nicht zu überzeugen.

Auswärtstor lässt Hintertürchen offen

Für die Salzburger könnte sich der späte Anschlusstreffer von Hwang Hee Chan zum 1:4 im Hinspiel in Frankfurt bei idealem Spielverlauf vielleicht doch noch als Zünglein an der Waage erweisen. „Wir dürfen im Rückspiel nicht nachlassen, die Sache ist noch nicht durch“, warnte ÖFB-Teamspieler Stefan Ilsanker seine Mitspieler vor dem Trugschluss, schon eine Runde weiter zu sein. Und auch Sebastian Rode weiß: „Die Ausgangsposition ist gut, wir müssen aber wieder hoch konzentriert sein.“

Sportvorstand Fredi Bobic äußerte sich zuversichtlich. „Ich glaube nicht, dass wir nach dem 4:1 im Hinspiel jetzt Warnungen aussprechen müssen“, sagte der 48-Jährige. „Es ist klar, dass wir eine gute Ausgangsposition haben. Wenn wir die Leistung aus dem Hinspiel bestätigen, kommen wir weiter. Es sind knackige Wochen. Aber wenn die Jungs große Träume und Ziele haben, dann macht ihnen das nichts aus. Es gibt keine Ausreden. Wir wollten das immer so.“