Der französische Skifahrer Alexis Pinturault im Kombi-Slalom von Hinterstoder
AP/Marco Trovati
Ski alpin

Pinturault schreibt Kombi-Geschichte

Alexis Pinturault hat am Sonntag ein Stück Skigeschichte geschrieben. Der Franzose gewann die Kombination in Hinterstoder in überlegener Manier und sicherte sich damit zum sechsten Mal den Gesamtsieg in dieser Disziplin. Damit überholte der 28-Jährige auch den Norweger Kjetil Andre Aamodt und ist nun alleiniger Rekordgewinner.

Den Grundstein zum Sieg hatte Pinturault mit Rang zwei im Super-G gelegt. Den Rückstand von 0,23 Sekunden auf Mauro Caviziel holte er locker auf und setzte sich am Ende 0,99 Sekunden vor dem Schweizer durch. Auf Rang drei landete Aleksander Aamodt Kilde (+ 1,25). In drei Saisonrennen holte Pinturault insgesamt 280 Punkte und lag damit 108 Zähler vor Kilde. Wengen-Sieger Matthias Mayer wurde in Hinterstoder Sechster (2,07) und damit bester Österreicher. In der Kombi-Wertung belegte der Kärntner mit 140 Punkten den dritten Rang.

Mit seinem zehnten Kombinations- und insgesamt 28 Weltcup-Sieg wahrte Pinturault auch seine Chancen auf die große Kristallkugel. Der Franzose verkürzte den Rückstand auf Kilde vor dem Riesentorlauf am Montag (9.30 Uhr, live in ORF1) auf nur noch 34 Punkte. Henrik Kristoffersen hat als Dritter 101 Punkte Rückstand auf Kilde. Dem Norweger gelang nach Platz 19 im Super-G im Slalom keine Aufholjagd mehr, er belegte schließlich Rang elf (3,05).

1. Alexis Pinturault (FRA)
2. Mauro Caviezel (SUI)
3. Aleksander A. Kilde (NOR)

Pinturault hofft auf Weltcup-Fortsetzung

Nach einer Schrecksekunde durch eine gebrochene Stange war Pinturault einmal mehr das Maß aller Dinge. „Das war kein Sicherheitslauf, aber es war sehr schwer, schnell zu fahren. Im Ziel habe ich nicht gewusst, was die Zeit wert ist“, sagte Pinturault im ORF-Interview. Der Franzose erhält allerdings erst seine vierte Kombi-Kristallkugel, denn nicht immer zählte das derzeit gültige Reglement, dass bei zumindest zwei ausgetragenen Bewerben eine Kugel vergeben wird.

Seine Chancen im Gesamtweltcup sieht der 28-Jährige wieder voll intakt, als Favorit sieht er sich aber nicht. „Der Erste (Kilde, Anm.) ist immer der Favorit. Aber für mich wird es besser und besser. Alles ist möglich“, sagte Pinturault, der auch hofft, dass der Weltcup in Kvitfjell und danach in Cortina beim Finale fortgesetzt wird. „Das ist aber nicht meine Entscheidung. Wir werden sehen, was passiert.“

Kilde, der im Kombi-Slalom die fünftbeste Zeit erzielte und damit schneller als Kristoffersen (9.) war, konzentriert sich unterdessen nur von Rennen zu Rennen. „Ich probierte, nicht zu viel nachzudenken. Das war ein wichtiges Resultat für mich. Gestern (Ausfall im Super-G, Anm.) habe ich Pech gehabt. So ist das“, sagte der Norweger, der nicht weiß, ob die Rennen in seiner Heimat stattfinden werden.

Pinturault holt Kombinations-Kristallkugel

Der Franzose Alexis Pinturault holte mit einem Sieg in Hinterstoder (OÖ) die kleine Kristallkugel der Kombinierer.

Schwarz bei Kombi-Comeback Achter

Aus ÖSV-Sicht kam neben Mayer auch noch Marco Schwarz in die Top Ten. Der Kärntner, der seine erste Kombination nach dem Kreuzbandriss in Bansko bestritt, belegte nach Platz 13 im Super-G im Endklassement den achten Rang (2,59). „Die Piste hat nachgelassen, da war nicht mehr viel drinnen“, sagte Schwarz. Vincent Kriechmayr, der am Freitag den Super-G gewonnen hatte, fiel im Slalom vom siebenten auf den zwölften Rang (3,23) zurück. Daniel Danklmaier holte als 16. (4,08) ebenfalls noch Weltcup-Punkte.

Positiv bilanzierte vor allem Mayer, der in Wengen seinen ersten Sieg in dieser Disziplin gefeiert hatte, seine Kombi-Saison. „Es ist für mich ein guter Abschluss. Wengen war natürlich sehr gut, aber ich bin auch mit Platz sechs sehr zufrieden. Im Slalom, der sehr anspruchsvoll und lang war, habe ich eine passable Leistung gezeigt, im Super-G wäre vielleicht ein bisschen mehr möglich gewesen“, so Mayer.