Dominic Thiem (AUT)
GEPA/Matthias Hauer
Tennis

Thiem nimmt Absage „professionell“

Für Dominic Thiem heißt es warten, wie es auf der ATP-Tour weitergeht. Durch die Absage wegen des Coronavirus kann der 26-jährige Niederösterreicher seinen Titel beim Masters-1000-Turnier in Indian Wells nicht verteidigen. Laut seinem Manager Herwig Straka hat Thiem, mit dem er in der Nacht auf Montag über die Situation telefoniert hat, den Ausfall des Turniers „sehr professionell aufgenommen“.

2019 hat Thiem mit dem Sieg über Roger Federer seinen bisher größten Titel gewonnen. Was mit den damals geholten ATP-Punkten passiert, ist noch offen. Außer der sofortigen Streichung könnte eine Variante sein, dass diese bis zur Austragung 2021 stehenbleiben. Thiem würde dann die 1.000 Zähler für seinen Vorjahreserfolg bis März 2021 mitführen. Sollten die Punkte im nächsten Ranking rausfallen, bliebe Thiem weiter 15 Zähler vor Federer Dritter. Der Rückstand auf Novak Djokovic und Rafael Nadal wäre aber vergrößert.

Thiem ist bereits seit zwei Wochen in den USA und absolvierte einen Konditionsblock sowie einige Trainingsspiele. Als nächstes Turnier würde am 25. März das Masters-1000-Event in Miami stattfinden. „Jetzt muss er einmal abwarten, wie es mit Miami weitergeht. Er wird jetzt einmal in Indian Wells bleiben“, so Straka zu Thiems Plänen.

Verlegung scheint unmöglich

Ob Indian Wells später in dieser Saison nachgeholt wird, ist noch offen. Zumindest Turnierdirektor Tommy Haas stellte das in Aussicht. Realistisch gesehen scheint eine Verlegung des knapp zweiwöchigen Turniers auf einen späteren Zeitpunkt im Jahr aber fast unmöglich. Der ATP-Kalender ist bis Ende November voll gefüllt, den freien Dezember haben die Aktiven vor Beginn der Saison 2021 bitter zur Erholung nötig.

Zudem würde ein davor heuer erneuter Trip nach Kalifornien mit Verträgen mit anderen Turnieren kollidieren. „Für die ATP hat es so etwas noch nicht gegeben“, sagte Straka. Am Montagnachmittag, wenn auch in den Staaten der Tag angebrochen ist, sollte weiter diskutiert werden. Gleichzeitig wurden in Kasachstan und Südafrika wie geplant Challenger gespielt. Klar war jedenfalls eines: „Eine Verschiebung unter den jetzigen Gesichtspunkten ist nicht möglich. Wir sehen keine Chance für eine Verschiebung.“

Turnier ohne Zuschauer abgelehnt

Ein Vorschlag von Straka und Kollegen wäre gewesen, das Turnier in Indian Wells ohne Zuschauer durchzuführen. Die Spieler seien alle schon dort. Die Idee wurde aber nicht aufgegriffen. Der Funktionär räumte diesbezüglich allerdings auch ein, dass das im Endeffekt langfristig über andere Turniere hinaus keine Lösung sei.

Statt der Suche nach einem Ersatztermin stand bei der ATP am Montag ohnehin die Frage im Fokus, ob mit dem Turnier ebenso für Damen und Herren ab Ende März in Miami wenigstens das nächste Topturnier im Programm bleibt. „Bis Donnerstag muss eine Entscheidung fallen“, erklärte Straka gegenüber der APA in seiner Funktion als Mitglied des ATP-Board of Directors.