Nahaufnahme eines UEFA-Champions-League-Balls
GEPA/Patrick Steiner
Fußball

UEFA setzt Spielbetrieb bis auf Weiteres aus

Nach der Verschiebung der Europameisterschaft hat der Europäische Fußballverband (UEFA) am Dienstag auch alle Vereins- und Nationalmannschaftsbewerbe für Männer und Frauen „bis auf Weiteres ausgesetzt“, teilte die UEFA in einer Erklärung mit. Die Entscheidung stoppt u. a. die aktuellen Spiele der Champions League, der Europa League sowie das Play-off in der EM-Qualifikation.

Der globale Sport wird durch die Coronavirus-Pandemie praktisch zum Erliegen gebracht. Die Verschiebung der EM auf 11. Juni bis 11. Juli 2021 verschafft der UEFA die dringend benötigte Zeit, um die derzeit ausgesetzte Europacup-Saison eventuell doch noch unter einigermaßen regulären Umständen beenden zu können.

Stichtag ist dann erst der 30. Juni, an dem normalerweise auslaufende Verträge enden. Das gilt nicht nur für die Champions League und die Europa League, sondern auch für nationale Meisterschaften, die derzeit europaweit ebenfalls pausieren. Der Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist offen.

Final-Four-Turnier möglich

Damit bleibt zunächst unklar, wie die Sieger in den beiden europäischen Vereinswettbewerben ermittelt werden sollen. Zuletzt hatte es Medienberichte gegeben, dass es in Champions League und Europa League jeweils Final-Four-Turniere mit Halbfinale und Endspielen am selben Ort geben solle. Das Finale der Champions League sollte bisher am 30. Mai in Istanbul steigen, das Endspiel der Europa League war drei Tage zuvor in Danzig geplant.

Am vergangenen Freitag hatte die UEFA die beiden Europacup-Wettbewerbe bereits vorerst ausgesetzt. Schon zuvor konnten einzelne Spiele nicht stattfinden, weil beispielsweise Teams wie Real Madrid unter Quarantäne gesetzt worden waren. In der Champions League stehen damit noch vier Achtelfinal-Rückspiele aus, in der Europa League sind nur sechs von acht Hinspielen der Runde der Top-16-Mannschaften absolviert. Der LASK verlor sein ohne Zuschauer ausgetragenes Heimspiel gegen Manchester United mit 0:5.

Sollte die UEFA auf den Final-Four-Modus setzen, würde sie dem Beispiel anderer Sportarten folgen, die in ihren wichtigsten europäischen Wettbewerben auf dieses System setzen. So werden beispielsweise die kontinentalen Sieger in der Basketball-Euroleague und der Handball-Champions-League an einem Wochenende in einer Stadt mit zwei Halbfinalen und einem Endspiel gekürt.

Arbeitsgruppe soll Lösungen finden

Die UEFA richtete dazu eine „Arbeitsgruppe“ ein, in der Ligen und Vereinsvertreter vertreten sind, um die allgemeine Kalendersituation zu untersuchen, in der sich der Großteil der Ligen des Kontinents befindet. Die Gruppe werde versuchen, „Lösungen zu finden, die den Abschluss der laufenden Saison und jede andere Konsequenz der heute getroffenen Entscheidungen ermöglichen“.

Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich auch mit der jeweils für 2021 angesetzten U21-EM und Frauen-EM. Letztere sollte vom 7. Juli bis 1. August in England ausgetragen werden. Das UEFA-Exekutivkomitee entschied, dass „Wettbewerbe, die im Juni 2021 stattfinden sollten, neu terminiert werden“. Das betrifft neben der Frauen-EM auch das Final Four der Nations League sowie die U21-EM.

ÖFB-Heimspiel gegen Türkei abgesagt

Internationale Spiele finden nach den UEFA-Beschlüssen vom Dienstag vorerst ebenfalls nicht statt. Das betrifft auch das Heimspiel des ÖFB-Teams gegen die Türkei am 30. März sowie die anstehenden Partien aller anderen ÖFB-Nationalmannschaften. Die Play-off-Partien für die EM – ursprünglich für Ende März geplant – sollen Anfang Juni gespielt werden.