Ein Tormann greift nach einem auf dem Boden liegenden Ball.
APA/Erwin Scheriau
Bundesliga

Wie es nach der Krise weitergeht

Im Kampf um die Fortsetzung der Meisterschaft wurde der tipico-Bundesliga von der UEFA durch die Verschiebung der EM auf 2021 mehr Zeit verschafft. Nun besteht die Möglichkeit, bis Ende Juni Partien auszutragen. Ob und wie es nach der Krise weitergeht, ist aber noch offen. Vom „normalen“ Spielbetrieb bis zum Abbruch ist theoretisch alles möglich.

Der zusätzliche Zeitpolster lässt Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer hoffen, die Meisterschaft doch noch über die Bühne zu bringen. „Natürlich wollen wir ein sportliches Ergebnis haben, auch mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten dahinter. Daher setzen wir so lange wie möglich aus, um hoffentlich noch spielen zu können“, sagte der Wiener der APA.

Theoretisch wäre mit ausschließlich englischen Wochen sogar ein Neustart Ende Mai möglich – und zwar dann, wenn die Länderspieltermine Anfang Juni ins Wasser fallen und die Liga das Europacup-Play-off, für das man drei Spieltage benötigt, streicht. Diese Option wurde mit den Clubvertretern besprochen.

Bundesliga macht Pause bis Mai

In einer außerordentlichen Clubkonferenz der österreichischen Bundesliga wurde am Mittwoch beschlossen, den Ligabetrieb frühestens Anfang Mai wieder aufzunehmen.

„Alle Spielplanmöglichkeiten herausgearbeitet“

„Wir haben alle Spielplanmöglichkeiten herausgearbeitet, es sind aber mehrere Punkte noch nicht fix“, sagte Ebenbauer auch mit Hinweis auf das noch auszutragende, für 1. Mai geplant gewesene Cupfinale zwischen Red Bull Salzburg und Austria Lustenau sowie das ausständige Achtelfinal-Rückspiel des LASK im Europa-League-Achtelfinale gegen Manchester United.

Um die Meisterschaft finalisieren zu können, sind auch durchwegs ‚Geisterspiele‘ eine Option. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir Spiele mit Zuschauern abhalten können, ist bis Ende Juni nicht sehr hoch. Insofern müssen sich die Clubs Gedanken machen, in welche Richtung man gehen will“, sagte Ebenbauer. Diesbezüglich gebe es aber noch keine klare Tendenz.

Offene Fragen bei Abbruch

Sollte es trotz größter Bemühungen zu einem Abbruch kommen, wäre die weitere Vorgehensweise offen. „Es gibt weder in den Bundesliga-Statuten noch in jenen von FIFA und ÖFB eine Regelung, die sich damit auseinandersetzt, was passiert, wenn die Meisterschaft nicht beendet wird", sagte Ebenbauer. Beschlüsse zur Wertung einer abgebrochenen Meisterschaft müssten auf jeden Fall in der Hauptversammlung mit einer Zweidrittelmehrheit gefasst werden.

Die Meister- sowie die Auf- und Abstiegsfrage zwischen den beiden höchsten Spielklassen kann die Bundesliga bei einem Abbruch selbst entscheiden, mit Blick auf die unteren Ligen wird eine einheitliche Regelung mit ÖFB und Landesverbänden angestrebt. Anders stellt sich die Lage bei der Vergabe der Europacup-Plätze dar. „Wir warten auf Vorgaben der UEFA, welche Wertungen in diesem Fall heranzuziehen wären. Oder es kommt die Information, dass wir es selbst bestimmen können“, meinte Ebenbauer.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Clubkonferenz war das bevorstehende Lizenzierungsverfahren. „Wir haben Maßnahmen vorgestellt, damit das Verfahren ordnungsgemäß durchgeführt werden kann“, sagte Ebenbauer, ohne ins Detail zu gehen. Diesbezügliche Adaptierungen dürften im Rahmen der nächsten Clubkonferenz Mitte April beschlossen werden.