Medizinisches Personal im Oglio Po Krakenhaus in Cremona, Italien.
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Coronavirus

Italiens Fußball greift Spitälern unter Arme

Italiens Fußballclubs, -Spieler und -Fans versuchen dem von der Coronavirus-Krise schwer gebeutelten Land unter die Arme zu greifen. Sie haben ihre Kräfte gebündelt, um das ins Wanken geratene Gesundheitssystem zu unterstützen. Neben Spenden in Millionenhöhe erhalten die Spitäler unter anderem auch Schutzmasken und Beatmungsgeräte.

AS Roma spendete den Kirchen der Hauptstadt 8.000 Paar Schutzhandschuhe und 2.000 Flaschen Handdesinfektionsmittel, die an Bedürftige gehen, Inter Mailand ließ dem Gesundheitsministerium 300.000 Schutzmasken zukommen. A-Team-Spieler und -Betreuer von Inter Mailand spendeten 500.000 Euro. AC-Milan-Stürmer Zlatan Ibrahimovic startete am Donnerstag mit 100.000 Euro seine „Kick den Virus“-Aktion, die bereits am Freitag 250.000 Euro eingesammelt hatte.

Andere Aktive wie Ferrara-Stürmer Andrea Petagna, Napoli-Kapitän Lorenzo Insigne, Torino-Stürmer Simeone Zaza und Juventus-Flügelstürmer Federico Bernardeschi sammelten oder spendeten mehr als 430.000 Euro. Der ehemalige Roma- und Nationalteamstürmer Francesco Totti brachte sich mit einer Spende von 15 Maschinen zur Überwachung von Lebensfunktionen ein.

Berlusconi und Agnelli-Familie als Großspender

Die größten Summen kamen wiederum von zwei der größten Namen im Land. Der ehemalige Premier Silvio Berlusconi, Eigentümer des Drittligisten Monza und Ex-Präsident des AC Milan, stiftete der schwer betroffenen Region Lombardei zehn Millionen Euro, um eine 400 Betten umfassende Station für Intensivpatienten zu errichten.

Die Agnelli-Familie, Eigentümer von Juventus Turin und der Fiat-Chrysler-Gruppe, spendete ebenfalls zehn Millionen Euro an das Gesundheitsministerium. Die Investmentgesellschaft Exor, die im Eigentum der Agnellis steht, ist zudem im Begriff, 150 Beatmungsgeräte für italienische Krankenhäuser zu erwerben.

Italien ist das von der Coronavirus-Krise in Europa am härtesten getroffene Land mit rund 36.000 Infizierten. Fachleute können noch nicht sagen, wann der Höhepunkt der Ansteckungswelle erreicht sein dürfte.