World-Athletics-Präsident Sebastian Coe
Reuters/Ibraheem Al Omari
Leichtathletik

Warnung vor Doping als „Roulettespiel“

Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletikweltverbands World Athletics, hat potenzielle Dopingsünder gewarnt. Die Coronavirus-Pandemie und ihre Auswirkungen auf den Anti-Doping-Kampf werde sie nicht vor den Auswirkungen ihrer Vergehen schützen, sagte der Brite. Es gebe keinen Weg, durchs Netz zu schlüpfen.

„Der einzige Rat, den ich jedem Athleten geben würde, ist, kein Roulette zu spielen“, sagte Coe im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Weil die Olympischen Sommerspiele in Tokio auf 2021 verschoben wurden und viele Bewerbe aufgrund der Krise verschoben bzw. abgesagt werden mussten, werden sich die Sportler weniger Tests unterziehen müssen. Österreichs Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hat ihre Tests reduziert, in Deutschland sind sie komplett ausgesetzt.

Bei den Tests gehe es nicht nur um die Anzahl, sagte Coe. „Kein Athlet sollte dazu verführt werden, zu glauben, dass dies eine Art Moratorium für unseren Kampf gegen Drogen ist. Das ist es nicht“, so der ehemalige Mittelstreckenläufer.

Leichtathletik-EM auf dem Prüfstand

Coe meinte auch, dass es schwierig sei, nach der Verschiebung der Tokio-Spiele alle Bewerbe in einen Kalender zu bringen. So soll im kommenden Jahr auch die Leichtathletik-WM in Eugene stattfinden.

Die für Ende August 2020 in Paris geplante EM steht derzeit auf dem Prüfstand. Zwar laufen die Vorbereitungen auf die Wettkämpfe planmäßig weiter, der Kontinentalverband European Athletics (EA) hat angesichts der Coronavirus-Krise nun allerdings eine Untersuchung alternativer Szenarien für die Ausrichtung angefordert. Diese würden auch eine „mögliche Verschiebung“ der EM beinhalten, teilte die EA am Mittwoch nach einer Videokonferenz ihres Exekutivkomitees mit.