Wolfsburg Cheftrainer Oliver Glasner.
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Fußball

Spielerdisziplin begeistert Glasner

Wolfsburg-Coach Oliver Glasner hat nach der ersten Trainingswoche in der Coronavirus-Spielpause der deutschen Bundesliga ein positives Fazit gezogen. Am Samstag stand für die VfL-Spieler, die in vier Gruppen aufgeteilt wurden, zu unterschiedlichen Zeiten noch jeweils eine Trainingseinheit auf dem Programm, ehe am Sonntag verdiente Erholung angesagt ist.

„Es hat insgesamt sehr gut funktioniert. Die Spieler waren mit großem Eifer dabei und sind sehr diszipliniert vorgegangen“, gab sich Glasner am Samstag begeistert. Der Oberösterreicher arbeitet mit seinen Spielern in den kleinen Gruppen seit Montag wieder vor allem an der Physis. „Wir haben das, was wir uns vorgenommen hatten, auch umgesetzt“, so Glasner, zu dessen Kader auch die Österreicher Xaver Schlager und Pavao Pervan gehören.

„Natürlich sehnen sich alle danach, wieder auf dem Platz mit dem Ball zu trainieren. Aber da das momentan nicht möglich ist, ging und geht es jetzt darum, die körperlichen Voraussetzungen zu schaffen, dass die Spieler fit bleiben für den Tag, an dem wir wieder mit dem Ball trainieren und uns auf Spiele vorbereiten können.“ Bisher ist der Spielbetrieb in der deutschen Bundesliga bis zum 30. April ausgesetzt. Wolfsburg liegt nach 25 Spieltagen mit 36 Punkten auf Platz sieben.

Der Spaß kommt beim VfL auch beim Training in den Kleingruppen nicht zu kurz. „Unsere Athletiktrainer sind sehr kreativ und lassen sich immer wieder neue Dinge einfallen und streuen Wettbewerbsformen ein. Es gefällt mir sehr, wie das alles unter diesen Umständen abläuft. Es ist für alle Menschen derzeit eine außergewöhnliche Situation, und wir versuchen hier, genauso wie im privaten Bereich, das Beste daraus zu machen“, sagte Glasner.

Ausreichend Schutzmaßnahmen

Für ausreichend Schutzmaßnahmen ist gesorgt. Die Vorkehrungen kommen auch bei den Spielern gut an. So ziehen sich die vier Gruppen in unterschiedlichen Kabinen um, die Trainingseinheiten finden wie erwähnt zu unterschiedlichen Zeiten statt, und in den Bereichen, in denen sich die Spieler umziehen oder trainieren, stehen Spender mit Desinfektionsmitteln bereit.

„Es ist wirklich alles top organisiert“, sagte stellvertretend für seine Teamkameraden der Schweizer Mittelfeldspieler Admir Mehmedi. „Wir kommen zum Training, können uns separat umziehen, trainieren, duschen und fahren dann gleich wieder nach Hause.“ Coach Glasner hob die Disziplin der Spieler bei den Schutzmaßnahmen hervor: „Sie haben Handschuhe getragen, sich die Hände desinfiziert und Abstand voneinander gehalten.“

„Der Verein hat wirklich alles gemacht, damit wir den bestmöglichen Schutz haben“, ergänzte Mehmedi. Das Training in den Kleingruppen sei durchaus gewöhnungsbedürftig, aber besser als nichts. „Natürlich freut man sich, wenn man die Kollegen wiedersieht und man sich austauschen kann. Aber es ist schon komisch, dass man nicht alle wiedersieht. Da fehlt schon etwas“, so Mehmedi.

Chancengleichheit für alle Clubs

Vorerst wird jedenfalls weiter in Kleingruppen und ohne Ball als gewohntes Arbeitsgerät geübt – obwohl die Wolfsburger über eine Ausnahmegenehmigung verfügen und daher auch auf dem Platz trainieren dürften.

Allerdings nimmt die Glasner-Truppe diese Genehmigung nicht in Anspruch. Sie folgt damit den Vorstellungen der Deutschen Liga (DFL), die alle Vereine gebeten hatte, vor dem 6. April nicht mit normalem Training zu beginnen, damit es im Fall einer Saisonfortsetzung Chancengleichheit gibt.