Allianz-Stadion in Turin
Reuters/Massimo Pinca
Fußball

Serie A droht Saisonabbruch

Angesichts der Coronavirus-Pandemie und den landesweiten Ausgangssperren steht nun ein Abbruch der italienischen Fußballmeisterschaft im Raum. Ein für Montag angesetztes Krisentreffen zwischen der Fußballergewerkschaft AIC und den Vereinen der Serie A über die ungewisse Zukunft der unterbrochenen Saison und mögliche Gehaltskürzungen ist abgesagt worden. Ein neuer Termin wurde nicht vereinbart.

Laut der Nachrichtenagentur ANSA hat ein vorangegangenes Treffen beider Parteien zu einer Vertagung geführt. „Die Sorge, dass die Ligen vorbei sind, besteht“, sagte AIC-Präsident Damiano Tommasi. Man müsse sich dem Problem des Saisonabbruchs „unter Berücksichtigung der sportlichen Ergebnisse und Verträge“ stellen.

In Italien stehen noch zwölf Serie-A-Runden sowie Semifinale und Finale im Cup aus, fünf Clubs nehmen noch an Europacup-Bewerben teil. Das bisher letzte Serie-A-Spiel fand am 9. März ohne Zuschauer statt. Die Regierung will die derzeit bis kommenden Freitag geltenden strengen Ausgangsbeschränkungen bis mindestens Ostern verlängern.

Eigentümer sind skeptisch

Die Eigentümer von zwei Serie-A-Clubs äußerten sich am Montag unabhängig voneinander skeptisch, dass die Saison fortgesetzt und abgeschlossen werden könne. „Es gibt eine seriöse Möglichkeit, dass die Meisterschaft nicht beendet wird“, sagte etwa Fiorentina-Chef Rocco Commisso.

Sein Amtskollege von Torino, Urbano Cairo, schätzte die Lage so ein, dass es sich bei einem Trainingsbeginn etwa Ende Mai nicht mehr bis zur letzten Runde ausgehen werde. „Wir würden dann bis Juli und August spielen.“ Dann würde die nächste Meisterschaft erst im November beginnen, was nicht möglich sei.

Heuer kein Meister?

Cairo ist dafür, im Fall eines Ligaabbruchs den Titel nicht zu vergeben, da an der Spitze drei Teams recht knapp beieinander liegen. Rekordmeister und Titelverteidiger Juventus Turin führt mit 63 Punkten vor Lazio Rom (62) und Inter Mailand (54). Die Mailänder haben ein Spiel weniger ausgetragen. Juventus hatte sich erst kürzlich angesichts der Einnahmeverluste mit Spielern und Trainern auf Kürzungen ihrer Bezüge in Höhe von vier Monatsgehältern geeinigt. Das sind insgesamt rund 90 Millionen Euro.