Oliver Marach
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Coronavirus

Harte Beschränkungen für Marach in Panama

Österreichs Tennis-Doppel-Ass Oliver Marach ist in seiner Wahlheimat mit viel härteren Ausgangsbeschränkungen konfrontiert als seine Landsleute in Österreich. Der in Panama lebende Steirer darf dabei nur dreimal wöchentlich für je zwei Stunden aus dem Haus.

Das gilt auch für seine Frau, bei Kindern gibt es ein totales Ausgangsverbot. Am Sonntag müssen überhaupt alle daheimbleiben. Diese Regelung gilt wegen der Coronavirus-Pandemie seit vergangenem Mittwoch.

„Bis dahin war es so, dass man einkaufen durfte“, erzählte Marach der APA. Nun wird die Ausgangssperre nach der letzten Ziffer im Ausweis bzw. Pass geregelt. Bei Marach ist es eine 5, daher darf er um 17.00 Uhr für zwei Stunden außer Haus. Das aber nur am Dienstag, Donnerstag und Samstag. Die Frauen sind am Montag, Mittwoch und Freitag an der Reihe.

„Wir sind ziemlich eingedeckt“

In der kurzen Ausgangszeit geht es um Besorgungen wie im Supermarkt oder der Apotheke. Im Grunde fehlt es den Marachs nicht an so viel. „Wir sind ziemlich eingedeckt. Wenn man ein Haus hat, geht es noch“, erklärte der Steirer. Wenn man aber nur ein Apartment habe und nicht hinauskönne, sei das ziemlich mühsam. Denn die in vielen Häusern dazugehörenden Fitnessräume und Spielplätze seien derzeit auch gesperrt.

Oliver Marach
GEPA/Matthias Hauer
Marach ist in Panama derzeit fast immer auf die eigenen vier Wände beschränkt

Das trifft auch Marach, der Zugang zum Tennisplatz in seinem Wohnbereich ist geschlossen. „Wir dürfen nichts mehr benutzen“, sagte der 39-Jährige. Seine achtjährige Tochter besucht eine Privatschule, die nun online absolviert werde. „Das machen wir zwei, drei Stunden am Tag. Meine Frau macht Spanisch und vielleicht noch ein Fach, ich Englisch, Mathematik und Geschichte.“ Die fünfjährige Tochter gehe in die Vorschule, da kümmere sich die Nanny um die Betreuung.

Kein Ende abzusehen

Marach hält sich mit Sport fit. Auf der Terrasse habe er sich einen kleinen Fitnessbereich eingerichtet, dort mache er auch mit den Kindern ein wenig Bewegung. Sonst vertreibt sich die Familie mit Kartenspielen, Domino oder Filmschauen die Zeit. Wie lange die Situation noch so bleibt, sei offen, die strikte Ausgangsregelung gelte auf unbestimmte Zeit.

Rund vier Millionen Einwohner hat Panama, in Panama-Stadt leben etwa 1,5 Millionen Leute. Per Samstagabend gab es in der Auflistung der Johns-Hopkins-Universität 1.673 positive Coronavirus-Fälle, 41 Menschen sind mit oder an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die nun strengen Regeln seien laut Marach eingeführt worden, da einige positiv getestete Personen nicht in Quarantäne geblieben seien.

„Die Situation ist beängstigend“

Der 23. der Doppel-Weltrangliste hat keine Hoffnung, dass die Pandemie rasch vorbeigeht, er rechnet mit einer zweiten Welle. „Die ganze Situation ist beängstigend, wenn du nicht weißt, was auf dich zukommen wird.“ Seine Frau leide unter der Lage, bei seinem südafrikanischen Doppel-Partner Raven Klaasen sei diese Woche auch noch die Mutter verstorben. Überhaupt werde die mentale Belastung bei Wiederaufnahme des Tennisbetriebs eine Rolle spielen.

Wann das sein könnte, sei schwierig zu beantworten. „Dann müssen alle berechtigt sein, zu spielen. Es müssen alle Länder bereit sein. Es muss weltweit gegeben sein, dass jeder zu jedem Turnier hinfliegen kann.“ Auf Turnierebene wiederum könne es für die 250er-Events besonders schlimm werden. „Für die kleinen Turniere ist es ein Wahnsinn. Ich weiß nicht, wie sich die dann über Wasser halten. Ein Jahr ausfallen zu lassen ist Wahnsinn.“