Leere Tribünen in Linz
APA/Georg Hochmuth
Coronavirus

Fans bleiben bis Juli ausgeschlossen

Die heimischen Fans und Sportler müssen sich aufgrund der Coronavirus-Krise weiterhin in Geduld üben. Wie die österreichische Bundesregierung am Montag bei einem Pressetermin in Wien mitteilte, dürfen öffentliche Veranstaltungen vorerst zumindest bis Ende Juni nicht stattfinden. Dazu zählen alle Sport- und Kulturevents unter Einbeziehung von Publikum.

Für das Sportministerium sind Geisterspiele laut APA-Nachfrage demnach zwar theoretisch möglich, aber unwahrscheinlich. Die Abteilungsleiterin im Gesundheitsministerium, Meinhild Hausreither, erläuterte die aktuelle Rechtslage jedoch wie folgt: „Durch das 1. Covid-19-Maßnahmengesetz und die aufgrund des Gesetzes erlassene Verordnung (16. März, Anm.) ist das Betreten öffentlicher Orte untersagt. Dies impliziert, dass Veranstaltungen jedweder Art derzeit nicht abgehalten werden dürfen.“ Hausreither verwies zudem auf das derzeit geltende Betretungsverbot von Sportplätzen.

Zunächst wird es Ausnahmeregelungen wie etwa Trainingsmöglichkeiten für einzelne Spitzensportler geben. Auch Amateur- und Breitensport im kleineren Kreis – etwa Golf oder Tennis – könnte unter Berücksichtigung der Auflagen recht bald möglich sein. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) hat solche Lockerungen – nach dem Prinzip Outdoor-Sport vor Indoor-Sport, möglichst wenig Körperkontakt vor Hautkontakt – bereits für die „nächsten Wochen“ in Aussicht gestellt. In den nächsten Tagen soll es bei einer Pressekonferenz weitere Erläuterungen geben.

Sport muss länger ohne Publikum auskommen

Bis Ende Juni bleiben die Zuschauerränge bei Sportveranstaltungen leer. Das hat die Regierung am Montag als bleibende Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus beschlossen.

Österreich-Tour und Erzbergrodeo abgesagt

Aufgrund des Verbots von öffentlichen Veranstaltungen bis Ende Juni werden nun etwa die Österreich-Radrundfahrt (27. Juni) und das Erzbergrodeo (11. bis 14. Juni) nicht wie geplant stattfinden. Das große Highlight der Formel-1-Fans auf dem Red Bull Ring in Spielberg steht derzeit noch unverändert mit 5. Juli (1. Training 3. Juli) auf dem Plan.

Hans Niessl, der Präsident der Bundessportorganisation Sport Austria betonte, die Gesundheit der Sportler und Zuseher stehe immer an erster Stelle. „Es ist aber zu überlegen, ab wann Sportveranstaltungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit oder bei stark reduzierter Zuseherzahl mit Mund-Nasen-Schutz stattfinden dürfen.“

Bundesliga wartet auf Details

Das interessiert vor allem auch die heimischen Fußballclubs, da die allermeisten Großveranstaltungen bis Ende Juni mittlerweile abgesagt sind. Einen konkreten Fahrplan gibt es noch nicht. „Wie alle Veranstalter müssen auch wir abwarten, was von den zuständigen Ministern in den kommenden Tagen insbesondere für den Sport präsentiert wird“, sagte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer auf APA-Nachfrage.

Die Liga pausiert derzeit offiziell bis Anfang Mai. Die nächste Videokonferenz der Clubs mit der Bundesliga ist am 16. April angesetzt. Ebenbauer: „Wir wollen die Saison auf sportlichem Weg beenden, das international vorgegebene Fußball-Zeitfenster dafür läuft aktuell bis Anfang August.“

Fahrplan erst in Vorbereitung

Ob es Geisterspiele in Österreichs Fußball-Bundesliga geben kann, hänge wiederum davon ab, wie die Marschrichtung bei einer möglichen Lockerung der Covid-Maßnahmen im Bereich Sport aussehe, erklärte ein Sprecher des Sportministeriums auf APA-Nachfrage.

Bezüglich der derzeit im Vorbereitung befindlichen Hochfahrtaktik für den Sport regte Sport Austria die ständige Begleitung von Gesundheitskontrollen sowie einen internationalen Informationsaustausch an. „Generell wäre eine Absprache mit Ländern wie Deutschland und der Schweiz durchaus sinnvoll, weil hier in vielen Bereichen des Sports eine Wechselwirkung besteht“, sagte Niessl.