Sportchef Brawn schließt „Geisterrennen“ nicht aus

Formel-1-Sportchef Ross Brawn kann sich einen verspäteten Saisonstart voraussichtlich in Europa und möglicherweise ohne Zuschauer vorstellen. Der Brite sagte auf der Formel-1-Homepage, dass es der Wunsch sei, so schnell wie möglich zu starten.

Damit solle den Fans in den schwierigen Coronavirus-Zeiten etwas Unterhaltung geboten werden, auch wenn einige Rennen ohne Zuschauer stattfänden. Einen möglichen Ort und Zeitpunkt für das erste Rennen nannte der 65-Jährige nicht.

Am Dienstag hatten die Veranstalter des Grand Prix von Kanada die Verschiebung des für den 14. Juni angesetzten WM-Laufs auf unbestimmte Zeit bekanntgegeben. Zuvor waren bereits die Rennen in Australien, Bahrain, Vietnam, China, den Niederlanden, Spanien, Monaco und Aserbaidschan abgesagt oder verlegt worden. Eigentlich waren für dieses Jahr 22 Grands Prix vorgesehen.

Abwarten als Gebot der Stunde

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hält einen Saisonstart im Juli für nicht ausgeschlossen. Die Frage sei „sehr schwierig“ zu beantworten, meinte Binotto im Interview des englischen TV-Senders Sky am Mittwoch. „Ich denke, dass wir Ende Mai ein klareres Bild haben werden“, sagte der Chef von Sebastian Vettel.

Formel-1-Chef Chase Carey hofft auf 15 bis 18 WM-Läufe. Gemäß den Sportregularien braucht man für eine WM mindestens acht Rennen. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte der Zeitung „Österreich“ zum möglichen Saisonstart gesagt: „Ich hoffe, im Herbst.“