Spielberg
GEPA/Daniel Goetzhaber
Formel 1

BBC: Drei Rennen in Österreich und England

Die Formel 1 steuert nach der Zwangspause aufgrund der Coronavirus-Pandemie immer zielgerichteter auf einen Saisonstart ohne Zuschauer in Österreich zu. Auf das Rennen in Spielberg am 5. Juli könnten dann zwei WM-Läufe vor leeren Rängen in Silverstone folgen, berichtete die BBC unter Berufung auf einen vorläufigen Plan der Rennserie.

Die Formel-1-Spitzen hatten am Donnerstag in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen in der Krise beraten, etwaige Beschlüsse aber vertagt. Die ersten neun Saisonläufe der Königsklasse bis Mitte Juni wurden abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch der Große Preis von Frankreich in Le Castellet (28. Juni) wackelt stark.

Österreich war auch im ursprünglichen Rennkalender für den 5. Juli als Gastgeber eingeplant. Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hatte gesagt, dass die Regierung einem „Geisterrennen“ „zumindest nicht im Wege steht“. Auch die Formel-1-Verantwortlichen von Red Bull halten eine Veranstaltung ohne Zuschauer auf dem hauseigenen Kurs in der Steiermark für machbar, sofern es die Beschränkungen bis dahin zulassen. Dahingehend erweisen sich die Einreisebeschränkungen als eine der höchsten Hürden.

Formel-1-Training in Spielberg
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Die erste Zielflagge in dieser Saison soll laut BBC am 5. Juli in Spielberg wehen

Die Formel 1 hofft dennoch, mit einem umgebauten Kalender noch bis zu 18 Rennen in diesem Jahr fahren zu können. Gleich zwei sollen in Silverstone stattfinden. Auf der englischen Traditionsstrecke dürften ebenfalls keine Zuschauer dabei sein. Die Motorsport-Königsklasse würde dem Bericht zufolge die Saison nur beginnen, wenn sie sich sicher sein kann, dass sie diese auch durchziehen kann. Das hängt auch von den jeweiligen Situationen in den einzelnen Ländern ab.

Marko zuversichtlich

Angesichts der jüngsten Lockerungen in Österreich gibt sich auch der Motorsportchef von Red Bull Racing, Helmut Marko, hinsichtlich dieser Pläne optimistisch, vorausgesetzt, dass die Auflagen erfüllt werden. „Es muss entweder alle vier Tage ein Test da sein, der negativ ist, oder die Leute müssen in Quarantäne gehen“, betonte Marko im ORF.

Formel 1: Marko hält Spielberg für möglich

Seit Tagen gibt es Spekulationen, dass die Formel-1-Saison ausgerechnet mit dem Österreich-Grand-Prix in Spielberg Anfang Juli beginnen könnte. Jetzt hat Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko konkrete Pläne auf den Tisch gelegt, wie dieses Vorhaben über die Bühne gehen könnte.

Als Vorlaufzeit benötige man rund drei Wochen. „Das wäre das erste große internationale Großereignis, das digital stattfinden und entsprechend große Resonanz finden würde. Gleichzeitig wäre es für die Formel 1 sehr wichtig, aber weil auch sonst nichts los ist, würden die Bilder aus Spielberg und Österreich als Tourismusland um die Welt gehen. Das wäre ein unbezahlbarer Werbeeffekt“, so Marko, für den auch ein zweites Rennen in Österreich drei Tage später vorstellbar ist.

Schützenhöfer hofft auf Austragung

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hofft ebenfalls auf eine Austragung des Grand Prix in der Obersteiermark: „Selbstverständlich begrüße ich es, wenn die Formel 1 auch in diesem Jahr am Red Bull Ring in der Steiermark ausgetragen wird. Auch in Zeiten der aktuellen Coronakrise dürfen wir die Zuversicht nicht verlieren“, sagte er am Freitag auf APA-Nachfrage.

Ob und in welcher Form ein Grand Prix in Spielberg stattfinden kann, liege allerdings nicht in der Hand des Landes. Schützenhöfer sei mit Marko sowie Kogler und Sportlandesrat Christopher Drexler (ÖVP) in Kontakt. „Wir sind Dietrich Mateschitz unendlich dankbar für seinen riesigen Einsatz für seine Heimat Steiermark. Dementsprechend wäre es schön, wenn wir zumindest via TV einen spannenden Grand Prix sowie die schönen Bilder vom Murtal in die Welt schicken könnten.“

Kein Ergebnis bezüglich Budgetgrenze

Noch kein Ergebnis gab es unterdessen beim Treffen der Formel-1-Bosse auch in der Debatte um eine weitere Reduzierung der für 2021 beschlossenen Budgetgrenze. Einig sind sich die Teams zwar darin, statt rund 161 Millionen Euro pro Jahr künftig nur 138 Millionen als Ausgabenlimit anstreben zu wollen. Doch vor allem kleinere Rennställe drängen auf eine noch niedrigere Summe. Im Raum stehe nun eine stufenweise Absenkung von 133 Millionen Euro im nächsten Jahr auf rund 120 Millionen Euro in der Saison 2022, berichteten Fachmedien.