Pappfiguren im Gladbach-Stadion
AP/Martin Meissner
Fußball

Wie „Geisterspiele“ Stimmung bekommen

Sollte die Saison in der deutschen Bundesliga trotz der Coronavirus-Pandemie fortgesetzt werden können, dann nur mit „Geisterspielen“. Fans und Vereine arbeiten nun an Ideen, um die Tristesse in den leeren Stadien zumindest ein wenig zu mildern und einen Hauch von Stimmung zu bekommen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Bereits Anfang März waren Borussia Gladbach und der 1. FC Köln erstmals in der Gesichte der deutschen Bundesliga mit der Atmosphäre bei einem „Geisterspiel“ konfrontiert. Das Fazit war ernüchternd. „Ohne Fans ist das nicht der Fußball, den wir uns wünschen“, sagte Gladbachs Trainer Marco Rose. Geht es nach den Fans, dann sollen die Gladbacher beim nächsten „Geisterspiel“ zumindest nicht auf die Gesichter ihrer Anhänger verzichten.

Die Lösung: Pappfiguren. Beim Fanprojekt Mönchengladbach können Fans den Druck von Pappfiguren mit einem Foto von sich in Auftrag geben. Die „Pappkameraden“ werden dann im Stadion angebracht und sollen die leeren Tribünen trotz fehlender Zuschauer füllen. Das Projekt kommt gut an: Bis Freitag waren schon 6.500 Fotos im Stadion oder in Bearbeitung, hieß es von den Initiatoren.

Pappfiguren im Gladbach-Stadion
AP/Martin Meissner
Die Ränge in der Nordkurve füllen sich bereits

„Geisterchoreografie“ in Köln

Auch die Fans in Köln wollen ihre Mannschaft bei Spielen vor leeren Rängen so gut es geht unterstützen. Eine „Geisterchoreografie“ soll laut „Bild“-Informationen für ein bisschen Stimmung im Kölner Rhein Energie Stadion sorgen. Demnach werden auf der Tribüne Banner, Fahnen und Plakate angebracht. Die Aktion soll in Zusammenarbeit von Fans und Verein ablaufen.

Stimmung per Knopfdruck

Aber auch eine Fan-App könnte die Stimmung bei „Geisterspielen“ zurück ins Stadion holen. In der App gibt es verschiedene Anfeuerungsbuttons wie zum Beispiel Klatschen und Jubel. Fans, die das Spiel ihrer Mannschaft im Fernsehen anschauen, können die Buttons während der Partie betätigen.

Der ausgewählte Sound wird dann in die Lautsprecheranlage des jeweiligen Vereins übertragen. Je mehr Fans die einzelnen Anfeuerungsmöglichkeiten drücken, desto lauter wird es im Stadion. Wann die Fans die Anwendung tatsächlich nutzen können, ist aber noch unklar. Die Entwickler der App stehen nach eigener Aussage mit mehreren Vereinen im Kontakt. Konkrete Testplanungen gebe es aber noch nicht.