Die extravagante Außenhülle wird die Form einer Lotusblüte haben, da Guangzhou seinem Ruf als Blumenstadt gerecht werden möchte. Die Arbeiten daran begannen letzte Woche und sollen Ende 2022 abgeschlossen sein. Ziel ist es, dass die Arena architektonisch einen internationalen Stellenwert bekommen soll, wie etwa das Opernhaus in Sydney oder der Burdsch Chalifa in Dubai.
Im hochmodernen Innenraum sind 16 Super-VIP-Logen und 152 VIP-Logen geplant. Dass das einen entsprechenden Preis hat, versteht sich von selbst. Die Baukosten betragen zwölf Milliarden Yuan (ca. 1,6 Mrd. Euro). Lange wird das „Lotusblüten“-Stadion voraussichtlich aber nicht die größte reine Fußballarena der Welt sein. Der FC Barcelona möchte ab der Saison 2023/24 seine Kapazität im renovierten Camp Nou auf 105.000 Zuschauer erhöht haben.

Bauoffensive in China
Guangzhou Evergrande spielt seit 2011 im 60.000 Zuschauer fassenden Tianhe-Stadion. Coach des achtfachen chinesischen Meisters und zweifachen Gewinners der asiatischen Champions League ist der italienische Weltmeister von 2006, Fabio Cannavaro. Besucht werden die Spiele im Schnitt zwar „nur“ von 46.000 Fans, Evergrande verfolgt mit dem Stadionbau aber einen größeren Plan. Langfristiges Ziel ist es, dass China irgendwann die Weltmeisterschaft austragen möchte.
Dafür braucht man bezüglich der Spielstätten eine gewisse Infrastruktur. Zahlreiche Clubs der chinesischen Super League (CSL) errichten oder renovieren daher eine Reihe von Stadien. Das Immobilienunternehmen Evergrande kündigte in der vergangenen Woche überdies an, drei bis fünf weitere Stadien für 80.000 bis 100.000 Zuschauer an anderen Orten des Landes bauen zu wollen. Wo diese genau errichtet werden, steht allerdings noch nicht fest.

China ist als Gastgeber der Club-WM 2021 und der Asienmeisterschaft 2023 vorgesehen. Die Club-WM sollte im Sommer 2021 stattfinden, durch die Verlegung der Europameisterschaft und der Copa America ist aber noch unklar, wann das Turnier ausgetragen wird.