F1-Wagen beim Grand Prix in Spielberg
APA/AFP/Andrej Isakovic
Motorsport

Formel 1 plant Auftakt in Österreich

Die Formel 1 will ihre wegen der Coronavirus-Pandemie verschobene Saison mit einem Rennen in Österreich am 5. Juli starten. Ziel seien 15 bis 18 Rennen mit einem Saisonfinale im Dezember in Abu Dhabi. Das teilte die Rennserie am Montag mit, nachdem das endgültige Aus für den ursprünglich am 28. Juni geplanten Frankreich-GP feststand.

Die ersten Rennen sollen im Juli und August ohne Zuschauer in Europa stattfinden. Im September, Oktober und November will man in Asien und Amerika fahren, bevor die Saison im Dezember in der Golfregion endet – und zwar mit dem Bahrain-Grand-Prix vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi. „Wir sind jetzt zunehmend zuversichtlich mit dem Fortschritt unserer Pläne, unsere Saison in diesem Sommer zu beginnen“, erklärte F1-Boss Chase Carey. Ein endgültiger Kalender solle so bald wie möglich veröffentlicht werden.

Nachdem die ersten zehn Saisonläufe verschoben oder abgesagt wurden, werden die ersten Rennen fix ohne Zuschauer über die Bühne gehen. Aber auch in diesem Bereich ist Carey zuversichtlich, dass sich das im Saisonverlauf ändern wird. „Sie werden Teil unserer Rennen sein, je weiter wir im Kalender voranschreiten“, sagte der US-Amerikaner.

Spielberg in Poleposition

Am Montag hat Formel-1-Boss Chase Carey bestätigt, dass die Formel-1-Weltmeisterschaft in Österreich beginnen könnte. Damit ist das Rennen in Spielberg am 5. Juli offiziell in der Poleposition.

Rennen in Frankreich unmöglich

Der geplante Saisonauftakt in Spielberg ging einher mit der Absage des Rennens in Le Castellet. Die gesetzlichen Regelungen in Frankreich machen es unmöglich, dass der Grand Prix im Süden des Landes wie geplant durchgeführt werden kann. Zuvor wurde bereits der Große Preis von Monaco abgesagt.

„Wir konzentrieren uns bereits auf den Sommer 2021, um unseren Fans eine noch bessere Veranstaltung zu bieten“, sagte Streckenchef Eric Bouillier. Auch von Carey bekamen die Veranstalter in Le Castellet Rückendeckung. „Für die Fans und uns ist die Absage enttäuschend, aber wir stehen voll hinter dieser Entscheidung“, sagte Carey.

Formula 1 CEO Chase Carey
Reuters/Edgar Su
F1-Boss Chase Carey ist zuversichtlich, eine Saison mit ausreichend Rennen zu haben

Weiter Spekulationen über zwei Rennen

In den Gedankenspielen der Formel 1 könnten Spekulationen zufolge sogar die ersten beiden Saisonläufe auf dem Red Bull Ring stattfinden. „Wir sind voller Hoffnung, und es wäre ein großartiger Start für die Meisterschaft, falls dies als sicher erachtet wird. Ich weiß, dass Red Bull alles tut, um das Rennen zu ermöglichen“, hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner gesagt.

Laut Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko prüfe die Formel 1 gemeinsam mit den Veranstaltern in der Steiermark, „wie man die Anzahl der Personen einschränken kann, dass nicht der komplette Tross, dann wären es mehrere tausend Leute, anreisen muss“. Die Teammitglieder könnten über Charterflüge direkt in Zeltweg nahe der Rennstrecke landen. Österreichs Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hatte schon gesagt, dass die Regierung einem „Geisterrennen“ „zumindest nicht im Wege stehe“.

Sicher keine Fans in Silverstone

Im Anschluss an das Gastspiel in Österreich könnten zwei Rennen im Silverstone folgen. Die Streckenbetreiber informierten die Ticketinhaber am Montag, dass es in diesem Jahr kein Rennen mit Zuschauern geben werde. „Ich bin extrem enttäuscht, dass ich sagen muss, dass es für uns unmöglich ist, den diesjährigen Grand Prix vor Fans in Silverstone durchzuführen“, schrieb Streckenchef Stuart Pringle. Man habe sich diese Entscheidung so lange wie möglich offengehalten, müsse diesen Schritt aber nun gehen.

„Alle Pläne können sich ändern“

Bis zu einer endgültigen Lösung seien aber noch viele Probleme zu überwinden, warnte die Formel 1. Dabei gehe es auch um die Einreise und die Arbeit der Teams in den jeweiligen Ländern der Rennen. Die Gesundheit und die Sicherheit aller Beteiligten stehe weiter im Vordergrund. „Alle unsere Pläne können sich offensichtlich ändern, da wir viele Probleme zu lösen haben“, sagte Carey und betonte: „Wir alle möchten, dass die Welt zu der zurückkehrt, die wir kennen und schätzen.“

Der Schaden soll aber zumindest so gering wie möglich gehalten werden. Gerade die kleineren Teams haben schon jetzt große Probleme und könnten ohne Rennen im schlimmsten Fall einen finanziellen Totalschaden erleiden. Sollte gefahren werden, egal ob mit oder ohne Zuschauer, fließen zumindest die vereinbarten TV-Gelder, und Sponsoren leisten einen Teil ihrer Zahlungen.