Leipzig beim Training
GEPA/Roger Petzsche
Fußball

Die Eckpunkte des DFL-Hygienekonzepts

Die deutsche Bundesliga hofft nach fast zwei Monaten Pause wegen der Coronavirus-Pandemie auf eine mögliche Rückkehr zum Spielbetrieb. Eine Taskforce unter der Leitung von Deutschlands Nationalteamarzt Tim Meyer hat ein Sicherheits- und Hygienekonzept erstellt, mit dem die deutsche Fußballliga (DFL) ihre Saison mit „Geisterspielen“ beenden will, sofern die Politik die Freigabe erteilt.

Das letzte Woche vom deutschen Arbeitsministerium aus arbeitsschutzrechtlicher Sicht als „nicht problematisch“ eingestufte Konzept – ein ähnliches soll in Österreich den Neustart ermöglichen – wird am Mittwoch im Sportausschuss des deutschen Bundestages vorgestellt. Am gleichen Tag wird bei einem Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den 16 Ministerpräsidenten eine Entscheidung über die Wiederaufnahme des Spielbetriebs erwartet.

Einer der Eckpunkte des Hygienekonzepts für die obersten beiden Ligen in Deutschland ist die engmaschige und regelmäßige Testung der Spieler auf das Coronavirus. Diese Testung hat bereits in der Vorwoche begonnen. Vor der Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings soll jeder Verein seine Spieler mindestens zweimal getestet haben, um neue Ansteckungen zu verhindern.

Kontaktpersonen sollen sich freiwillig testen lassen

Zwei negative Tests sind für Spieler Voraussetzung, um in den Trainingsbetrieb zurückkehren zu können. Auch Kontaktpersonen der Profis sollen freiwillig in größeren zeitlichen Abständen getestet werden. Alternativ können Personen, die das nicht wollen, schriftlich jeden Kontakt dokumentieren.

Wenn ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss nicht automatisch die ganze Mannschaft in Quarantäne. Aufgrund der getroffenen Maßnahmen (Dauertestung) könnten Spieler und Betreuer in die Kategorie II (geringeres Infektionsrisiko) eingeordnet werden, die „optional anzuwendende informatorische und kontaktreduzierende Maßnahmen“ statt einer Gruppenquarantäne zur Folge hat.

Die lokalen Gesundheitsämter entscheiden dann über die weiteren Maßnahmen. Die Vorgaben der Gesundheitsbehörden im Fall eines positiven Tests scheint auch für eine Fortsetzung der österreichischen Bundesliga die Schlüsselfrage.

Zeit in Kabinen auf ein Minimum reduzieren

Rund um die deutschen Stadien sollen sich bei „Geisterspielen“ noch etwa 300 Personen befinden. Diese sollen etwa gleichmäßig auf die drei Zonen Innenraum, Tribüne und Stadiongelände verteilt werden. Die Aufenthalte in den Kabinen sollen auf ein Minimum reduziert werden. Rituale wie das gemeinsame Einlaufen, Maskottchen oder Mannschaftsfotos entfallen.

Alle Anwesenden, aktive Spieler und Schiedsrichter ausgenommen, sind im Stadion verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Spielbälle sollen vor und während des Spiels desinfiziert werden. Spieler werden angehalten, sich in eine Quasiquarantäne zu begeben. Es soll unter anderem keine Kontakte zur Nachbarschaft mehr geben, und es sollen keine Besuche empfangen und keine öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden.

Positive Coronavirus-Fälle sollen nicht automatisch an die Presse gemeldet werden, da „Krankheitsverifizierung sowie die klare Dokumentation der vermutlichen Übertragungswege im Vordergrund stehen“. Die DFL rät den Clubs, für einen „ausreichend großen Kader“ für das Saisonfinale zu sorgen.