Spieler mit Ball
GEPA/Manuel Binder
Bundesliga

Liga startet am 2. Juni wieder durch

Die tipico-Bundesliga setzt ihre wegen der Coronavirus-Pandemie seit Mitte März unterbrochene Saison am 2. Juni fort. Das wurde auf der Clubkonferenz am Mittwoch beschlossen. Schon kurz davor, am 29. Mai, findet in Klagenfurt das ÖFB-Cupfinale zwischen Titelverteidiger Red Bull Salzburg und Zweitligist Austria Lustenau statt.

Am Dienstag hatte die Liga von der Politik um Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Sportminister Werner Kogler (Grüne) die Erlaubnis für den Neustart bekommen. Am Mittwoch diskutierten die Clubs den Rahmenspielplan und beschlossen dabei auch die Termine. Unmittelbar nach dem Pfingstwochenende geht es mit der 23. Runde weiter.

Zuerst beginnen die Clubs der Qualifikationsgruppe, am Mittwoch folgt die Meistergruppe. Je zehn Runden stehen noch aus, es gibt ausschließlich englische Wochen, am 4./5. Juli will man fertig sein. Danach folgt das drei Spiele zählende Europa-League-Play-off, wo der letzte internationale Startplatz ausgespielt wird. Gespielt wird in der Meistergruppe immer sonntags und mittwochs, in der Qualirunde samstags und dienstags. Das Play-off-Halbfinale ist für 8. Juli, die beiden Finalspiele sind für 11. bzw. 15. Juli terminiert.

„Mehrheit für kürzestmöglichen Spielplan“

„Eine Mehrheit war dafür, dass man den kürzestmöglichen Spielplan wählt“, erklärte Ligavorstand Christian Ebenbauer. Mit dem straffen Terminplan versuche man, so Ebenbauer, vor allem der drohenden Rechtsunsicherheit auslaufende Spielerverträge betreffend aus dem Weg zu gehen. Zudem hätte die Liga für möglicherweise notwendige Verschiebungen noch zweieinhalb Wochen Zeit, um die Meisterschaft notfalls bis Ende Juli fertig zu spielen.

Ebenbauer betonte, dass die Wiederaufnahme des Spielbetriebs eine Herausforderung darstellt. „Sowohl organisatorisch als auch wirtschaftlich sind Spiele ohne Stadionbesucher nur der Notfallplan und keine Zukunftslösung für den Fußball. In der aktuellen Situation sind sie jedoch der einzige Weg, um wieder auf den Platz zurückzukehren. Jetzt freuen wir uns auf die Fortsetzung der Meisterschaft, damit der Ball endlich wieder rollt“, sagte Ebenbauer.

Der Ligavorstand zeigte sich erleichtert und freute sich, dass Österreichs Liga „eine Vorreiterrolle für den Mannschaftssport“ auch hierzulande einnehmen könne. „Wir hoffen, dass wir von der Spitze in die Breite alle unterstützen und allen die Möglichkeit geben können, schon bald wieder ihrer Sportart nachgehen zu können.“ Die Bundesregierung sieht die Fortsetzung der Bundesliga bekanntlich als Modellversuch auch für andere Sportarten.

Terminplan für heimischen Fußball fixiert

Mit dem ÖFB-Cupfinale ist am 29. Mai wieder ein Fußballspiel in Österreich zu sehen. Die heimische Bundesliga setzt die Saison ab 2. Juni fort.

Einstimmig zum Präventionskonzept bekannt

Weiters haben sich alle Clubs einstimmig zum Präventionskonzept bekannt. Dieses wird als verbindliche Richtline einheitlich umgesetzt. Aufgrund der Vorbildwirkung und Sensibilität haben sich die Vereine zusätzlich zu einem wöchentlichen Testintervall mit PCR-Tests bekannt. Von Behördenseite sind flächendeckende Tests vor dem Trainingsauftakt und im Falle einer Infektion Testungen vor jedem Spiel vorgeschrieben.

Im Infektionsfall muss nur der Betroffene in Quarantäne. Die restliche Mannschaft, alle Betreuer und Trainer sind angehalten, Kontakte zu minimieren, sie dürfen aber weiter zu Trainings und Spielen gehen. Diese Gruppe muss aber in den folgenden 14 Tagen nach Bekanntwerden einer Infektion vor jedem Bewerbspiel getestet werden.

An Spieltagen selbst gibt es ebenfalls Umgangsregeln. Das Präventionskonzept soll laut Ebenbauer veröffentlicht werden. Auf dem Platz werde es „kein Shakehands geben, und es soll auch der Torjubel nicht mit Umarmungen und sonstigen Liebkosungen stattfinden“, sagte Ebenbauer. Sanktionen wurden noch nicht diskutiert. Die Balljungen sollen außerhalb des Spielfelds landende Bälle desinfizieren. Die Trainer an der Seitenlinie brauchen keinen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Höheres Wechselkontingent noch nicht beschlossen

Über eine Erhöhung des Auswechselkontingents auf fünf Spieler, die das International Football Association Board und der Weltverband FIFA mittlerweile erlauben, wird erst entschieden. Fünf Wechsel seien aus Regenerationssicht sinnvoll, meinte Ebenbauer. „Allerdings wird es im Falle Einschränkungen geben müssen, ob wirklich fünf einzelne Wechsel möglich sind – vor allem Richtung Spielende.“

Auch in der Hpybet 2. Liga könnte die Saison fortgesetzt werden – bei Einhaltung des für die oberste Liga geltenden Präventionskonzepts. Die Lage sei hier komplizierter, meinte Ebenbauer. „Am Ende wird es aus meiner Sicht um die wirtschaftlichen Voraussetzungen gehen.“ Am kommenden Montag könnte in einer Clubkonferenz eine Letztentscheidung fallen.