Spieler von Austria Wien während eines Trainings
GEPA/austria.wien
Bundesliga

Austria legt Fokus auf Zweikampf und Taktik

Gut zwei Wochen bleiben der Wiener Austria, ehe mit einem Heim-„Geisterspiel“ gegen Flyeralarm Admira in der Qualifikationsgruppe der tipico-Bundesliga das erste Match nach der Coronavirus-Pause stattfindet. Zweikampfführung und Mannschaftstaktik stehen für die Spieler bis dahin im Vordergrund. Denn das war in den Kleingruppentrainings bis Freitag nicht möglich.

Matches vor leeren Rängen sind für Austria-Kapitän Alexander Grünwald ein notwendiger Kompromiss. „Aufgrund der Situation ist es wichtig, dass der erste Schritt so gegangen wird. Auch für die Wirtschaftlichkeit von Vereinen“, meinte Grünwald. Die Spiele unter Zuschauerausschluss würden aber, das habe die deutsche Bundesliga am Wochenende gezeigt, „gewöhnungsbedürftig“ werden. „Der Heimvorteil fällt weg.“

Grünwald erwartet, dass die Intensität der Spiele ähnlich wie in Deutschland anfangs niedriger sein könnte. Sein Versprechen: „Für uns geht es noch um sehr viel. Wir werden voll auf Spannung sein, egal ob da jetzt null Personen oder 10.000 im Stadion sind.“

Ligen für Ilzer vergleichbarer

Trainer Christian Ilzer, der sich als Verfechter von fünf Wechselmöglichkeiten gab, mutmaßte zudem, dass die einzelnen Ligen vergleichbarer werden. „Wenn auch in der deutschen Bundesliga die Atmosphäre von gefüllten Stadien fehlt, dann sieht man vielleicht auch, dass der Unterschied nicht ganz so groß ist, wie er jetzt immer wahrgenommen wurde zwischen Österreich und Deutschland.“

Training der Austria-Spieler
GEPA/Philipp Brem
Weniger als zwei Wochen Mannschaftstraining bleiben den Austria-Spielern vor dem ersten Match

Die ersten Tage nach der Saisonunterbrechung im März, erzählte Grünwald, seien „schon schwierig“ gewesen. Inzwischen habe man sich aber an Mund-Nasen-Schutz, Abstandhalten und zusätzliche, von der Bundesliga vorgegebene Hygieneregeln gewöhnt. Wie etwa, dass die Mannschaftskabine nur im Schichtbetrieb frequentiert wird. Auch sonst halte man die Vorgaben penibel ein und sei vorsichtig im Umgang, was bereits „fast ein wenig zur Normalität“ geworden sei. Er und seine Mitspieler würden den Spielen „ohne Angst“ und ohne große Skepsis entgegensehen.

Kritik am LASK-Vorgehen

Verfehlungen wie beim Tabellenführer LASK habe es bei der Austria nicht gegeben, versprachen am Montag alle Beteiligten unisono. „Für mich zählt immer auch Ideologie dazu“, sagte Coach Ilzer. Er übte indirekt Kritik am Vorgehen der LASK-Verantwortlichen, die vor wenigen Tagen zugeben mussten, während den Coronavirus-Beschränkungen auch nicht erlaubte Mannschaftstrainings absolviert zu haben.

„Wenn meine Kinder beim Spielespielen sagen: Papa, nicht schummeln, dann sage ich immer, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Ein Sieg zählt für mich nur, wenn ich das Spiel nach den Regeln spiele.“

Sein Kapitän Grünwald wollte sich bei diesem „heiklen Thema“ nicht zum Richter aufschwingen. „Aber klar: Wenn die über längere Zeit elf gegen elf gespielt haben, ist es ein Wettbewerbsvorteil.“ Wohl ob der Ereignisse der letzten Tage betonte Grünwald auch: „Wir haben hier eine gewisse Verantwortung, und der müssen wir uns auch stellen.“ Und: „Ich hoffe, dass wir alle in der Bundesliga das gut durchziehen, damit der Fußball keinen Schaden nimmt. Und dann so schnell wie möglich wieder die Zuschauer ins Stadion bekommen.“