LASK-Präsident Siegmund Gruber
APA/Helmut Fohringer
Bundesliga

LASK kontert mit Fotomaterial

Kurz vor Ablauf der Frist hat Tabellenführer LASK am Mittwochabend bei der tipico-Bundesliga eine Stellungnahme zu der verbotenen Durchführung von Mannschaftstrainings abgegeben. Zudem reichten die Linzer auch vermeintlich belastendes Fotomaterial der Konkurrenz ein. Das bestätigte die Liga am Donnerstag gegenüber APA und ORF.at.

Der Senat 1 prüfe nun diese Stellungnahme, die Bundesliga werde ihrerseits mit jenen Clubs Kontakt aufnehmen, die im Zusammenhang mit den eingebrachten Fotos stehen. Ob auch hier Anzeigen folgen werden, ist noch offen. Die weitere Vorgangsweise mitsamt dem ersten Verhandlungstermin werde ehestmöglich beschlossen, das erstinstanzliche Urteil des Senates 1 zum LASK im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben, hieß es seitens der Liga. Es wird allgemein noch vor dem Liganeustart am 2. Juni erwartet.

Der Bundesliga waren in der Vorwoche Videos übermittelt worden, welche die Oberösterreicher beim Mannschaftstraining zeigen – zu einem Zeitpunkt, als im Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nur Kleingruppentraining erlaubt war. Der LASK räumte daraufhin die Verstöße ein, begründete dies allerdings mit der Rücksicht auf die bevorstehenden Belastungen der Spieler.

Pressekonferenz mit LASK-Trainer Valerien Ismael, LASK-Vizepräsident Jürgen Werner und Vereinspräsident Siegmund Guber
GEPA/Manfred Binder
Am vergangenen Freitag räumten Coach Ismael, Vizepräsident Werner und Clubchef Gruber die Verstöße ein

Der Strafrahmen wegen eines möglichen Verstoßes gegen den Grundgedanken des Fair Play reicht von einer Ermahnung über eine Geldstrafe und Punkteabzüge bis zu einem Zwangsabstieg und einem Ausschluss aus dem Österreichischen Fußballbund (ÖFB). Bei einer Verurteilung durch den Senat 1 bliebe den Linzern dann zwei Wochen Zeit, um Einspruch beim Protestkomitee einzulegen.

Offen, um welche Clubs es sich handelt

Bereits bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag hatte LASK-Präsident Siegmund Gruber („Ich glaube, dass wir eine sehr gute Rechtsposition haben“) erklärt, dass man Fotos erhalten habe, auf denen zu sehen sein soll, dass die von der Regierung erlassene Verordnung zum Kleingruppentraining von anderen Vereinen ebenfalls nicht eingehalten werde. Um welche Clubs es sich dabei genau handelt, ließ der Clubchef, der von den eigenen Mannschaftstrainings bis Donnerstag (14.5.) nichts gewusst haben will, bisweilen offen.

Laut Vizepräsident Jürgen Werner hat der LASK viermal trainiert, ohne dabei die Abstandsregeln eingehalten zu haben, nachdem seit 20. April kein Coronavirus-Fall im Team festgestellt werden konnte. Die Anfrage auf das Gruppentraining kam von Coach Valerien Ismael. Angesichts der negativen Tests habe man sich zu der folgenschweren Entscheidung, schon vor dem erlaubten Termin (15. Mai) vier laut Werner „schärfere Trainings“ durchführen zu lassen, entschlossen.

„Wir haben uns sicher gefühlt und sicher niemanden gefährdet. Moralisch kann man es uns aber vorwerfen, das fällt unter Dummheit. Den einen Tag hätte man noch warten können“, so der Vizepräsident. Ismael sprach in jener Pressekonferenz allerdings von Einheiten über drei Wochen verteilt, Gruber bremste daraufhin den Coach ein. Die Konkurrenz forderte danach ein hartes Vorgehen, Austria-Vorstand Markus Kraetschmer etwa „eine drakonische Strafe“.