Die geht nach fast dreimonatiger Pflichtspielpause aufgrund der Coronavirus-Pandemie als „Geisterspiel“ über die Bühne, ist quasi ein Sprung ins kalte Wasser. „Es ist ein bisschen komisch, solch ein großes Spiel gleich am Anfang zu haben“, meinte Marsch.
Sein Team war zuletzt am 8. März beim 2:0-Heimsieg in der Liga gegen Sturm Graz in einem Bewerbspiel im Einsatz und muss nun exakt zwei Wochen nach der Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings gleich in einem Alles-oder-nichts-Spiel reüssieren. „Wir müssen verstehen, dass die Situation nicht einfach ist. Wenn wir denken, dass unser Talent genug ist, dann werden wir Ärger bekommen“, warnte der US-Amerikaner.
Salzburg vor Cupfinale zurückhaltend
Titelverteidiger Red Bull Salzburg gilt vor dem Cupfinale gegen Austria Lustenau als Favorit. Das Team gibt sich vorab jedoch vorsichtig, da die Situation aufgrund der langen Pflichtspielpause und des Fehlens der Zuschauer speziell ist.
„Brauchen Topleistung“
Er hat daher in den letzten Tagen auch über diese Thematik ausgiebig mit seinen Kickern gesprochen. „Wir müssen bereit sein und brauchen eine Topleistung“, so Marsch. Beim einzigen in der Coronavirus-Pause erlaubten Test gab es vergangenen Freitag in Wals-Siezenheim nur ein 1:1 gegen WSG Tirol.
„Wattens war ein guter Gegner für uns für dieses Spiel. Sie haben auch tief verteidigt, auf Umschalten und Standards geschaut“, erläuterte Marsch. An die Kulisse – das leere Stadion – konnte man sich gleich einmal gewöhnen. Laut Marsch sei das „vielleicht besser für die Mannschaft, die der Underdog ist“.
Finale im ÖFB-Cup
Freitag, 20.45 Uhr (live ORF1):
Salzburg – Austria Lustenau
Wörthersee-Stadion Klagenfurt, SR Muckenhammer
Mögliche Aufstellungen:
Salzburg: Stankovic – Vallci, Ramalho, Wöber, Ulmer – Ashimeru, Bernede, Junuzovic, Szoboszlai – Daka, Hwang
Lustenau: M. Stumberger – Lageder, Feyrer, D. Stumberger, Schilling – Freitag, Tiefenbach – Mayer, Grabher, Ranacher – Ronivaldo
Seitenblick auf Bayern
In Deutschland stehen die „Geisterspiele“ genauso auf der Tagesordnung. Diese werden auch in Österreich mit Spannung verfolgt, wie am Dienstag vor allem der Ligaschlager zwischen Borussia Dortmund und Bayern München.
Auch Marsch beschäftigte sich damit näher: „Bayern war klar besser, was die Kommunikation auf dem Platz betrifft, Dortmund war relativ ruhig. Es ist ein Vorteil, wenn die Mannschaft mehr Persönlichkeit auf dem Platz hat, das ist auch unser Ziel in den kommenden Spielen.“ Die Bayern gewannen am Ende 1:0 – ein Ergebnis, das Salzburg am Freitag zufrieden stimmen würde.
„Spezielle Situation“
„Die ganze Situation ist sehr speziell, weil es ein Spiel ohne Zuschauer ist. Das wird am Anfang sicher ungewohnt sein, im Spiel selber vergisst man das aber, glaube ich, schnell“, schilderte Kapitän Andreas Ulmer. Alles andere bleibe gleich. „Es ist ein Finalspiel, in dem wir einen Titel gewinnen können, und das ist unser großes Ziel.“ Der 34-Jährige spielt seit 2009 bei den „Bullen“, war damit bei allen sieben Finalteilnahmen und sechs Titeln im Cup dabei. Zum Einsatz kam er allerdings nur viermal, 2015 sowie 2018 und 2019 musste er verletzungsbedingt passen.