Am Traditionsschauplatz Kitzbühel hofft man zwar noch auf einen ATP-Termin im September, davor geht aber von 7. bis 11. Juli das Einladungsevent „Thiem’s 7“ in Szene. Österreichs Nummer eins Thiem und sieben weitere Topspieler werden dabei antreten. Als erste Fixverpflichtung nannten die Veranstalter Herbert Günther und Markus Bodner am Samstag den charismatischen Franzosen Gael Monfils.
Das Turnier zahlt sich auch finanziell aus. Ausgeschüttet werden immerhin 300.000 Euro Preisgeld. Auch ein Hauch der ATP-Finals weht bei dem Einladungsevent durch Kitzbühel. Gespielt wird nämlich nach dem Modus des traditionellen Saisonabschlusses in London. Die acht Teilnehmer spielen zunächst in zwei Vierergruppen jeder gegen jeden. Die beiden Gruppenbesten steigen ins Halbfinale auf.
Einladungsturnier „Thiem’s 7“ in Kitzbühel
Dominic Thiem ist bei der nach ihm benannten Exhibition „Thiem’s 7“ in Kitzbühel das große Zugpferd.
Die Familie Thiem ist nicht nur durch Dominic prominent vertreten. Vater Wolfgang Thiem übernimmt als sportlicher Leiter eine wichtige Rolle. „Gemeinsam mit Wolfgang und Dominic, der den Kontakt zu den Spielern legt, werden wir sieben weitere europäische Topspieler für eine Woche nach Kitzbühel einladen. Neben hochkarätigen Partien und entsprechender Wettkampfpraxis können die Stars mit ihren Familien eine schöne Zeit in Kitzbühel verbringen“, erklärten die Veranstalter in einer Aussendung vom Samstag unisono.
Notlösung in unsicherer Situation
Mit dem Weltranglistendritten Thiem und der Nummer neun der Welt, Monfils, sind schon zwei Top-Ten-Spieler fix dabei. Kommende Woche sollen zwei weitere Nennungen verraten werden. Der Sieger des Turniers erhält 100.000 Euro, das Gesamtbudget beträgt eine Mio. Euro. Ab Dienstag, 7.7., soll es täglich eine Day- und eine Night-Session geben. „Vor beschränktem Publikum und natürlich streng nach den im Juli geltenden Regelungen der österreichischen Bundesregierung“, so Turniergeschäftsführer Florian Zinnagl.
Gleichzeitig wird hinter den Kulissen an einem Termin für das Generali Open im September gearbeitet. „Die Idee für das Preisgeldturnier ist daraus entstanden, dass die Situation um unser ATP-Turnier im September weiterhin aufgrund von Faktoren, die wir nicht beeinflussen können, unsicher ist. Nun wollen wir selbst einen Schritt nach vorn machen. Für den Tennissport, aber natürlich auch für Tirol und den Sommertourismus in Kitzbühel“, so Bodner und Günther.
Wolfgang Thiem zeigte sich erfreut. „Mit einem hochkarätigen Teilnehmerfeld ermöglichen wir Zuschauern und Spielern ein erstklassiges Event mit internationalem Niveau. Ziel ist es, den Spielern Matches unter Wettkampfbedingungen zu bieten, die man im Training am wenigsten simulieren kann. Der Spielmodus garantiert jedem Spieler mindestens drei Matches.“ Man werde unter Mithilfe von Dominic Thiem gute und interessante Namen einladen. „Auch Dominic bringt sich in die Gruppenzusammenstellung ein und legt vor allem auch den Kontakt zu den Spielern. Das taugt ihm“, so Vater Thiem.
Duell mit Melzer in Südstadt
Sein Sohn beweist derzeit bei der Austrian Pro Series in der Südstadt in Maria Enzersdorf, dass er während der Ausgangsbeschränkungen nicht völlig eingerostet ist. Am Samstag erteilte Thiem in seinem dritten Match David Pichler mit 6:0 6:0 die Höchststrafe und holte sich damit gleichzeitig auch den Sieg in der Gruppe A. In der nächsten Runde trifft der Niederösterreicher am Dienstag im Prestigeduell der aktuellen und ehemaligen österreichischen Nummer eins auf Jürgen Melzer.
„Sein Spiel liegt mir nicht besonders, wenn er total fit ist, kann er unglaublich gut spielen. Ich freue mich auf die Partie“, sagte Österreichs aktueller Topspieler über Melzer. In der Bilanz Thiem gegen Melzer steht es es 1:1. Jeweils in Kitzbühel siegte Thiem 2013 7:5 6:3, 2016 drehte Melzer den Spieß um (6:3 7:5). „In einzelnen Matches ist er sicher noch in der Lage, so gut wie ein Roger Federer zu spielen“, sagte Thiem. Die Partie war ursprünglich für Sonntag angesetzt gewesen. Aufgrund der schlechten Wetterprognosen wurde das Spiel nun vorsorglich auf Dienstag verschoben.