Szene aus dem österreichischen Formel 1 Grand Prix in Spielberg.
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Formel 1

Freigabe für Spielberg-GP ohne Fans

Nach monatelangem Stillstand wegen der Coronavirus-Pandemie kann die Formel 1 im Juli in Österreich durchstarten. Wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, erfülle das für die beiden Rennen am 5. und 12. Juli vorgelegte Gesundheitskonzept die aktuellen Erfordernisse. Zuschauer sind bei den beiden Rennen allerdings nicht erlaubt.

„Der Veranstalter hat ein Konzept zur Durchführung vorgelegt, das auf die speziellen Erfordernisse des Formel-1-GP und den erforderlichen Schutzmaßnahmen gegen eine Ausbreitung des Coronavirus abstellt“, unterstrich Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Rechtlich seien die Rennen, da ohne Publikum, „nicht als Veranstaltung zu werten, sondern als Sportstätte (…)“, somit dürften „die Teams das Gelände zur Ausübung ihres Berufs betreten – geltende Personenbeschränkungen entfallen daher“, hieß es in der rechtlichen Begründung.

Beim Red Bull Ring hatte man sich bereiterklärt, eine Woche nach dem Grand Prix von Österreich am 5. Juli auch noch ein zweites Rennen auszutragen. Das notwendige Gesundheitsgutachten sieht unter anderem vor, dass sich Piloten und Formel-1-Personal vor der Einreise nach Österreich testen lassen. Erstmals in der F1-Geschichte seit ihrer Gründung 1950 werden in einer Saison und noch dazu binnen einer Woche zwei Rennen am selben Ort stattfinden.

Grünes Licht für Spielberg-GP ohne Fans

Die Formel 1 kann in Österreich durchstarten. Für die Rennen am 5. und 12. Juli in Spielberg gab es die Freigabe vom Gesundheitsministerium.

Spielberg als „Türöffner“ für WM-Saison

Die Formel-1-WM hätte eigentlich im März in Australien beginnen sollen. Allerdings wurde wegen der Coronavirus-Pandemie noch kein Rennen ausgetragen, vielmehr wurden die zehn geplant gewesenen WM-Läufe vor Österreich abgesagt oder verschoben. Dennoch sollen nach Möglichkeit in diesem Jahr noch bis zu 15 Rennen zur Austragung kommen. Ein Ersatzkalender ist von den Formel-1-Verantwortlichen allerdings nach wie vor nicht veröffentlicht worden.

Max Verstappen in Spielberg
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Im Gegensatz zum Vorjahr werden heuer keine Zuschauer erlaubt sein

Ob die Rennen in Spielberg der „Türöffner“ für den überfälligen WM-Ersatzkalender sind, wird sich zeigen. Grundsätzlich haben die Formel-1-Verantwortlichen vor, 2020 noch bis zu 15 Rennen auszutragen. Dabei will man zunächst offenbar in Europa bleiben. Nach Österreich könnte am 19. Juli in Ungarn (Budapest) gefahren werden, danach in Silverstone (2. und 9. August), wo die aktuellen Einreisebestimmungen aber eher dagegen sprechen. Danach kämen Barcelona (16. August), Spa (30. August) und am 6. September Monza, ehe es nach Übersee geht.

Weltweit erste Sportgroßereignis

Die Formel-1-Läufe in Spielberg sind das weltweit erste Sportgroßereignis nach dem „Lock-down“, hatte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko kürzlich gesagt. „Das wäre ein ungeheurer Werbewert für ganz Österreich als Tourismusland und auch für die Regierung, die es schafft, in Österreich so ein Ereignis über die Bühne zu bringen – und wie es ausschaut auch unter strengsten und alle Eventualitäten abdeckenden Sicherheitsvorkehrungen.“

Zu bedenken ist noch, dass laut dem Epidemiegesetz die Landessanitätsdirektion Steiermark sowie die Bezirkshauptmannschaft Murtal die zuständigen Gesundheitsbehörden sind. Auch die finale Entscheidung über die Durchführung liegt bei der BH Murtal. Mit einem Einwand ist aber eher nicht zu rechnen. Man werde mit den Betreibern das Konzept noch einmal durchgehen und Detailfragen klären, erklärte der stellvertretende Bezirkshauptmann Peter Plöbst auf APA-Nachfrage.

„Wenn das Grundsätzliche geklärt ist, werden wir den beiden Grands Prix keine Steine in den Weg legen“, sagte Plöbst. Die Abläufe müssen passen, dann stehe man den Rennen nicht entgegen. Das medizinische Konzept des Projekt Spielberg kenne er und auch dieses könne die BH jedenfalls „mittragen“. Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) zeigte sich überglücklich, dass die „Formel 1 heuer in der Steiermark starten kann“ und bedankte sich in einer Aussendung auch explizit bei Ring-Eigentümer Dietrich Mateschitz.