Training bei der Austria
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Austria mit der Last des Favoriten

Nach gut drei Monaten Pause versucht die Wiener Austria am Dienstag (20.30 Uhr) zu Hause gegen die Admira zum Auftakt der zweiten Saisonphase der tipico-Bundesliga einen erfolgreichen Neustart. „Es muss unser Ziel sein, die Qualifikationsgruppe zu gewinnen“, sagte Christian Ilzer. Doch der Trainer mahnte vor dem „Geisterspiel“ auch zur Vorsicht.

„Man muss sich die Ist-Situation anschauen. Wir sind vier Punkte vor dem Tabellenletzten“, sagte Ilzer, dessen Team als Leader ins Rennen um Platz eins geht, der die Play-off-Spiele um einen Europacup-Platz bringt. Schwierig könnte die Aufgabe aber nicht nur wegen der knappen Abstände werden.

„Wir haben im Grunddurchgang mit Ausnahme von Altach und Mattersburg gegen kein Team aus der Qualigruppe gewinnen können“, so Ilzer mit Blick auf die bisherige Saison. Am Ziel will er dennoch keinen Zweifel aufkommen lassen: „Wir wollen vom Start weg so auftreten, dass wir nicht nach hinten schauen müssen.“

Wiener Austria: Kampf um Europa

Nach dem Verpassen der Meistergruppe will die Wiener Austria jetzt zumindest durch die Hintertür nach Europa. Der Tabellenführer der Qualifikationsgruppe trifft beim Neustart auf die Admira, die jeden Zähler für den Klassenerhalt benötigt.

„Wir tappen im Ungewissen“

In der Vorwoche gab es im einzigen Test ein 1:0 gegen Meistergruppenteilnehmer Hartberg. „Wir tappen im Ungewissen, haben uns in den vergangenen Monaten aber natürlich sehr intensiv Gedanken hinsichtlich der Trainingssteuerung gemacht“, sagte Ilzer, der zwar von muskulären Problemen einiger Spieler nach dem Test erzählte, definitiv aber nur auf Dominik Prokop verzichten muss. Die Herausforderung sei vor leeren Rängen auch psychischer Natur. „Du musst viel mehr Coach sein und musst dich vielleicht als Mannschaft noch mehr pushen“, so Ilzer.

Ob mit oder ohne Fans, für Abwehrchef Michael Madl ist vor dem Duell mit den Südstädtern eines klar: „Wir werden in jedem Spiel Favorit sein und haben die Last zu siegen“, sagte der Routinier. Ähnlich sah es Tormann Patrick Pentz. Man stehe „eigentlich unter Siegespflicht“, sagte der Salzburger, der erst vor wenigen Tagen seinen Vertrag in Favoriten verlängert hat. Dass man zuletzt neun Runden in Folge unbesiegt blieb, ist bemerkenswert, am Dienstag wird nach sechs Remis en suite aber mehr erwartet, nämlich der erste volle Erfolg seit 30. November (5:0 gegen Hartberg).

Tipico-Bundesliga, 23. Runde

Dienstag, Beginn 20.30 Uhr:

Austria – Admira

Generali Arena, SR Drachta

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Klein, Palmer-Brown, Madl, Poulsen – Grünwald, Borkovic – Sax, Fitz, Sarkaria – Monschein

Admira: Leitner – Bauer, Schösswendter, Aiwu – Pavelic, Kerschbaum, Toth, Kadlec, Lukacevic – Hoffer, Bakis

Admira spekuliert mit Überraschung

Was für die Austria quasi Pflicht ist, wäre bei der Admira eher eine Draufgabe. Denn das eigentliche Ziel heißt Klassenerhalt. Und der könnte angesichts nur eines Punktes Vorsprung auf Schlusslicht St. Pölten schwer genug werden. Andererseits würde man mit einem Sieg mit der Austria gleichziehen und dürfte sogar mit dem Play-off zur Europa League liebäugeln. Das wäre in einer Umbruchphase, in der neben dem neuen Trainer Zvonimir Soldo auch Felix Magath als Flyeralarm-Fußballchef einstieg und Manager Amir Shapourzadeh den Hut nahm, doppelt spannend.

Im einzigen Test gegen Sturm Graz gab es ein 0:0, echte Aufschlüsse wollte Soldo daraus aber keine gewonnen haben. „Ich denke, keine Mannschaft weiß nach so langer Zeit, wo sie steht“, sagte der 52-Jährige, der gegen die Steirer auf eine Dreierkette setzte. Die Ausgangslage vor seinem dritten Spiel als Admira-Coach ist klar: „Austria ist vom Papier her die stärkste Mannschaft in der Qualifikationsgruppe. Doch wir haben gut gearbeitet, das Team ist heiß. Wir wollen gleich im ersten Spiel zeigen, was wir können.“