Szene aus dem Match Wattens gegen St. Pölten
GEPA/Walter Luger
Bundesliga

Auftakt bringt brisantes Abstiegsduell

Ohne seinen verunfallten Trainer Thomas Silberberger bestreitet WSG Swarovski Tirol den Neustart nach der Coronavirus-Pause. Mit dem SKN St. Pölten kommt am Dienstag (18.30 Uhr) zum Auftakt der Qualifikationsgruppe gleich ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf. Dessen Trainer Robert Ibertsberger feiert im „Geisterspiel“ am Tivoli sein Debüt.

Bei den Tirolern rückte am Montag das Sportliche in den Hintergrund, als bekanntwurde, dass sich Silberberger bei einem Motorradunfall am Tag zuvor eine offene Unterschenkelfraktur gezogen hat. Assistenztrainer Martin Svejnoha übernimmt bis auf Weiteres, Silberberger musste am Dienstag erneut operiert werden.

„Jetzt rücken wir noch näher zusammen“, sagte Sportdirektor Stefan Köck. Die Mannschaft wurde Pfingstmontag über den Vorfall informiert. Köck: „Das sind alles großartige Profis. Die wollen gewinnen – ob mit oder ohne Silbi.“ Kapitän Ferdinand Oswald kündigte an: „Jetzt gewinnen wir für unseren Trainer.“

Wattens-Trainer schwer verletzt

WSG Tirol-Coach Thomas Silberberger zieht sich bei einem Motorradunfall eine schwere Beinverletzung zu und fällt für unbestimmte Zeit aus. An seiner Stelle wird morgen Assistenztrainer Martin Svejnoha das Team gegen St. Pölten betreuen.

Es geht um viel

Mit einem Sieg würden die Tiroler den Tabellenletzten auf vier Zähler distanzieren. Bei umgekehrtem Ausgang droht ein Rollentausch. Ibertsberger betonte die Wichtigkeit eines guten Starts. „Wir benötigen ein positives Ergebnis, um Selbstvertrauen aufzubauen für die nächsten Runden. Denn das werden wir brauchen.“ Dass es, anders als in der 2. Liga, noch um den Abstieg geht, ist Ibertsberger „eigentlich sogar lieber, weil es so noch um richtig viel geht“.

Außerdem sei der Sprung nach vorne schnell möglich, sein Ex-Club und Gruppen-Leader Austria ist nur vier Punkte voran. Zunächst aber ist Ibertsberger auf Konsolidierung aus, 54 Gegentreffer in 22 Runden haben ihn beeindruckt. „Es sind bis dato zu viele Gegentore passiert, es gilt ganz klar, die Defensive zu stabilisieren.“ Gelingen soll das mit „möglichst wenig Risiko, es geht um zu viel“, und dem Wissen, dass in den nächsten Wochen „Kampfspiele“ zu bestreiten sind.

Tipico-Bundesliga, 23. Runde

Dienstag, Beginn 18.30 Uhr:

WSG Tirol – SKN St. Pölten

Tivoli-Stadion, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Oswald – F. Koch, Soares, Hager, Adjei – Rieder, Petsos, Svoboda, Pranter – Dedic, Maierhofer

St. Pölten: Riegler – Luan, Klarer, Drescher – Ingolitsch, R. Ljubicic, Ambichl, Luxbacher, Messerer – Pak, Meister

SKN mit Neo-Coach „die große Unbekannte“

Silberberger bezeichnete den SKN im sonntags publizierten Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“ als „die große Unbekannte“ in der Gruppe. Diesen Vorteil will Ibertsberger nutzen. „Vielleicht sieht die Grundordnung auswärts anders als zu Hause aus. Die Defensivreihe wird jetzt aber einmal so bleiben.“ Personelle Änderungen wird es geben.

Michael Ambichl etwa, der unter Vorgänger Alexander Schmidt abgemeldet war, stand beim Test gegen den LASK (0:0) in der Startformation. Dominik Hofbauer ist gesperrt und machte wie der angeschlagene Martin Rasner die Busreise am Montag zum Hotel in Mils (Bezirk Imst) nicht mit.

WSG ohne Schlüsselspieler

Das bisher letzte Duell endete am 9. November mit dem bisher höchsten SKN-Sieg (5:1) in der Bundesliga. Seitdem sind die Niederösterreicher acht Spiele sieglos, unmittelbar vor dem coronavirusbedingten Stopp folgte der Trainerwechsel. Für die WSG lief es vor der Zwangspause mit drei ungeschlagenen Spielen (zwei Siege) en suite besser.

„Sie sind ein robuster Gegner, der nicht viel quer spielt, sondern gleich mal mit langen Bällen agiert und dann die Tiefe attackiert“, sagte Ibertsberger über die Tiroler. „Mit Maierhofer haben sie Mentalität reingebracht, um enge Spiele für sich zu entscheiden.“ Der angesprochene „Major“ verriss sich unlängst das Kreuz, soll aber spielen können. Die Schlüsselkräfte Lukas Grgic (Blinddarm-OP) und Ione Cabrera (Wade) werden aber fehlen.