ASKOE Pressekonferen mit Hans Niessl, dem Chef von Sports Austria.
GEPA/David Bitzan
Sportpolitik

Niessl: Öffnungspflicht für Schulsportstätten

Sport-Austria-Präsident Hans Niessl begrüßt, dass Sportvereine in Zeiten der Coronavirus-Pandemie ihre Angebote nun wieder an Schulen anbieten können. Er ist aber auch weiter für eine „gesetzliche Pflicht zur Öffnung“ der Schulsportstätten für Vereine.

Das soll auch an unterrichtsfreien Tagen, insbesondere den Ferien gelten. „Mit Steuergeld errichtete Schulsportstätten sollten den Vereinen offenstehen und natürlich schon gar nicht im Sommer neun Wochen geschlossen sein. Dabei sollte es auch Sportferiencamps geben“, erklärte Niessl am Mittwoch in einer Aussendung von Sport Austria (Bundessportorganisation, Anm.).

Darin wurde auch erneut darauf hingewiesen, wie wichtig Sport und Bewegung für die Bevölkerung gerade in Zeiten einer Gesundheitskrise sei. Eine schon vor der Coronavirus-Pandemie von Sport Austria bei SportsEconAustria in Auftrag gegebene Studie belegt, dass eine Öffnung der Schulsportstätten auch an schulfreien Tagen Vorteile auf mehreren Ebenen bringen würde.

„Für alle Beteiligten eine Win-win-Situation“

So betrugen vor der Krise die Einnahmen der Schulen durch Aufwendungen der Vereine für Schulsportstätten bereits rund 48 Mio. Euro im Jahr. Da die Vereine vor der Krise einen Mehrbedarf von 940.000 Stunden pro Jahr anmeldeten, könnten die Schulen, sobald wieder Normalität eingekehrt ist, durch die erweiterte Öffnung noch zusätzlich bis zu 13,4 Mio. Euro pro Jahr lukrieren. Diese Einnahmen entsprächen einer Bruttowertschöpfung von 54,9 Mio. Euro im Jahr und einem Beschäftigungseffekt von bis zu 220 Beschäftigten bzw. 161 Vollzeitäquivalenten.

Außerdem gäbe es durch die erweiterte Öffnung weitere Kosteneinsparungen im Gesundheitssystem. Diese würde netto (nach Abzug der Unfallkosten) bis zu 23,66 Mio. Euro im Jahr ausmachen. Insgesamt sei bereits jetzt eine jährliche Einsparung von 530 Mio. Euro auf Sport und Bewegung zurückzuführen. Niessl: „Eine erweiterte Öffnung der Schulsportstätten für Sportvereine wäre also für alle Beteiligten eine Win-win-Situation.“