Am 30. November 2019 hatte es eine 1:2-Heimpleite gegen Bayer gesetzt, eine Woche später verloren die Bayern in Mönchengladbach ebenfalls mit 1:2. Flick, der inzwischen vom Interimstrainer zum Chefcoach (Vertrag bis Sommer 2023) aufgestiegen ist, betonte, dass sich sein Team seit der Niederlage gegen Leverkusen vor über einem halben Jahr in München „sehr gut weiterentwickelt“ habe. „Entscheidend ist, dass wir die PS, die wir haben, auf den Platz bringen“, erklärte der Erfolgstrainer.
„Wir haben die Power, wir haben die Kraft, in einer Woche drei Spiele zu machen“, sagte Flick am Freitag vor dem Gastspiel des souveränen Spitzenreiters in Leverkusen. Der Anreiz für den 55-Jährigen in seinen ersten Monaten als Chefcoach ist extrem groß, winkt doch ein doppeltes Titeljubiläum: Der achte Meistertitel in Folge wäre auch der 30. insgesamt, außerdem geht es um den 20. Triumph im Pokal.
Leverkusen kämpft um Champions-League-Ticket
Auch den Bayern-Profis fehlt es nicht an Motivation. „Wir haben jetzt schwierige Spiele vor der Brust“, sagte Nationalspieler Joshua Kimmich und ergänzte: „Wir möchten nicht schwächeln.“ Darauf deutet nach vier Siegen mit 13:2 Treffern in den vier „Geisterspielen“ nach der Coronavirus-Zangspause nichts hin.
Im Hinspiel erzielte Leon Bailey beide Tore für Leverkusen, das um einen Champions-League-Platz kämpft. „Wir wollen die Punkte behalten, weil wir sie sehr, sehr brauchen“, sagte Trainer Peter Bosz. Der Niederländer gewann mit Bayer gegen die Bayern auch im Jänner 2019 in Leverkusen mit 3:1. „Wenn man dreimal hintereinander gegen Bayern gewinnt, hat man etwas Besonderes gemacht“, sagte er. Im Moment befindet sich Leverkusen als Fünfter im Vierkampf hinter dem Tabellenführer um drei Plätze in der Königsklasse.
Dortmund gegen Hertha unter Druck
Borussia Dortmund trifft daheim auf Hertha BSC. „Wir sind aktuell Zweiter und würden auch ganz gerne am Ende dort einlaufen“, sagte BVB-Sportchef Michael Zorc vor der Partie am Samstag (18.30 Uhr). Schon ein Punkt gegen die wiedererstarkten Berliner, die unter der Verantwortung von Bruno Labbadia noch unbesiegt sind und aus vier Spielen zehn Punkte mit 11:2 Toren holten, könnte zu wenig sein. Mit einem klaren Heimsieg zuvor gegen das abgeschlagene Schlusslicht SC Paderborn könnte RB Leipzig sonst an Dortmund vorbeiziehen.
Hütter und Glasner üben Kritik an Bremen
Eine gewisse Aufregung herrscht in der Bundesliga über Werder Bremen. Nach Adi Hütter hat nun auch Trainerkollege Oliver Glasner das Verhalten der Betreuer und Ersatzspieler des Abstiegskandidaten während der „Geisterspiele“ infrage gestellt. „Die Gesamtkonstellation ist in Bremen einfach so, dass sie sehr aggressiv spielen und alles versuchen, um es dem Gegner so schwer wie möglich zu machen: auf dem Platz und auch abseits des Platzes“, sagte der Oberösterreicher vor dem Sonntag-Gastspiel des VfL Wolfsburg im Weserstadion.
Die Bremer Profis erhielten zuletzt lautstarke Unterstützung von der eigenen Bank. Das missfiel Frankfurt-Coach Hütter während des mit 3:0 gewonnenen Nachtragsspiels am Mittwoch. „Jeder kämpft für seinen Verein, aber man muss nicht bei jeder Entscheidung hochspringen. Das hat etwas mit Respekt zu tun“, sagte der Vorarlberger. Seine Eintracht trifft im Rhein-Main-Derby am Samstag auf Abstiegskandidat FSV Mainz. Hütter ortete ein „Schlüsselspiel“. Mit einem Sieg könne der Tabellenelfte „wieder mit einem Auge nach oben schielen“.